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GATES, SUSA YOUNG

Susa (Susan, Susannah) Gates wurde am 18. März 1856 in Salt Lake City geboren. Sie war Schriftstellerin, Verlegerin, Fördererin der Leistungen von Frauen, Lehrerin, Missionarin, Genealogin, Tempelarbeiterin, Ehefrau und Mutter von dreizehn Kindern. Eine ihrer Lieblingsaussagen war: “Weitermachen trotz Entmutigung.” (Person, S. 208.)

Susa Young war die zweite Tochter von Brigham Youngs zweiundzwanzigster Ehefrau Lucy Bigelow Young <Young, Lucy Bigelow> und wird als “die vielseitigste und fruchtbarste HLT-Schriftstellerin” bezeichnet, die je “zwecks Verteidigung ihrer Religion zur Feder gegriffen hat.” (Cracroft, S. 73.) Nach Privatunterricht in Musik und Ballett schrieb sie sich als Dreizehnjährige an der University of Deseret ein. Im Jahr darauf wurde sie Mitherausgeberin der College Lantern, der vermutlich ersten College-Zeitung in den westlichen USA.

Im Jahr 1872 heiratete sie im Alter von sechzehn Jahren Dr. Alma Bailey Dunford <Dunford, Alma Bailey>. Aus dieser Ehe stammten zwei Kinder, nämlich Leah Eudora Dunford und Alma Bailey Dunford. Die Ehe wurde 1877 geschieden. Im darauffolgenden Jahr schrieb sich Susa Young an der Brigham Young Academy in Provo ein, gründete noch als Studentin das Musikinstitut und war Chorleiterin. Während einer Reise auf die Sandwich-Inseln (Hawaii) ließ sie ihre Freundschaft zu Jacob F. Gates <Gates, Jacob F.> aufleben, den sie am 5. Januar 1880 heiratete. Der Erfolg dieser Ehe war dem gegenseitigen Respekt der Ehepartner für ihre berufliche Tätigkeit und ihrer gegenseitigen Unterstützung zuzuschreiben. Nur vier der elf dieser Ehe entsprossenen Kinder überlebten die Kindheit: Emma Lucy Gates Bowen, Brigham Cecil Gates, Harvey Harris (Hal) Gates und Franklin Young Gates.

Während der achtziger und neunziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts konzentrierte Susa Gates ihre Kräfte auf Kindererziehung, Missionsarbeit, Bildung, auf die Schriftstellerei und auf Frauenfragen. Nach Abschluß einer gemeinsamen Mission mit ihrem Mann auf Hawaii im Jahr 1889, gründete sie die Zeitschrift Young Woman’s Journal, die 1897 zur offiziellen Zeitschrift der Gemeinschaftlichen Fortbildungsvereinigung Junger Damen wurde. Sie gründete den Frauenpresseclub “Utah Woman’s Press Club”, wurde Pressevorsitzende der Frauenorganisation “National Council of Women” und Gründerin der offiziellen Zeitschrift der Frauenhilfsvereinigung, Relief Society Magazine, dessen Chefredakteurin sie bis 1922 blieb. Sie ist die Verfasserin der Biographien über Lydia Knight und deren Vater Brigham YOUNG. Sie hat mehrere Romane, wie z.B. John Stevens’ Courtship und The Prince of Ur geschrieben, ein Traktat mit dem Titel “Teachings of Brigham Young” sowie eine Geschichte der Frauen in der Kirche, an der sie zum Zeitpunkt ihres Todes arbeitete.

Eine ihrer wichtigsten Aufgaben sah Susa Young in der Förderung der Leistungen von Frauen. Während der neunziger Jahre - die Zeit, in der sie hauptsächlich mit der Erziehung ihrer Kinder befaßt war - wurde sie Mitglied der “National Household Economic Association” und wurde Abgeordnete zum Frauenparlament in Denver, Washington D.C., Toronto und London, wo sie eine Rede über “Gleiche sittliche Normen für Männer und Frauen” hielt und mit anderen Frauen des Internationalen Frauenrates, darunter auch Susan B. Anthony <Anthony, Susan B.>, zum Tee mit Königin Victoria eingeladen wurde.

Um die Jahrhundertwende erlitt Susa Gates einen nervlichen und körperlichen Zusammenbruch. Sie war drei Jahre lang krank und dadurch zum Abbruch der Mission gezwungen, auf die sie mit ihrem Mann im Jahr 1902 gegangen war. Ein Priestertumssegen, in dem ihr verheißen wurde, daß sie am Leben bleiben und Tempelarbeit verrichten würde, leitete ihre Genesung ein. Es begann ein Jahr tiefer Selbstbetrachtung, über das sie später schrieb: “Ich zügelte meine geschmacklichen Präferenzen, meine Wünsche und meine Impulsivität, und unterwarf meinen Appetit, meine Zunge und meine Handlungen einer strengen Disziplin ... wie sehr habe ich dabei gebetet!” (Person, S. 212.) Neben ihren Aufgaben als Hausfrau und Mutter, widmete sie sich der Förderung der Sache der Frauen, konzentrierte sich jedoch auf Genealogie und Tempelarbeit.

Im Jahr 1906 schuf Susa Gates in zwei Zeitungen Rubriken für Genealogie, nämlich im Intermountain Republican und in den Deseret News, für die sie im Laufe der folgenden zehn Jahre schrieb. Sie verfaßte Handbücher über Genealogie, stellte ein systematisches Verzeichnis aller Namen in der Kirche zusammen und schrieb das Buch Surname Book and Racial History. Im Jahr 1915 führte sie bei der Internationalen Genealogischen Konferenz in San Franzisko praktische Kurse in Genealogie ein. Im Jahr 1923 wurde sie Vorstand der Forschungsabteilung und der Bibliothek der Genealogischen Gesellschaft von Utah. Susa Gates hat mehr als 16.000 Namen der Familie Young eigenhändig katalogisiert und einen Großteil ihrer letzten Jahre zusammen mit ihrem Mann bei der Tempelarbeit im Salt-Lake-Tempel verbracht. Susa Young Gates starb am 27. Mai 1933.

BIBLIOGRAPHIE

Arrington, Leonard J. “Blessed Damozels: Women in Mormon History.” Dialogue 6, Sommer 1971, S. 22–31.

Cracroft, R. Paul. “Susa Young Gates: Her Life and Literary Work.” Diplomarbeit, University of Utah, 1951.

Person, Carolyn, W.D. “Susa Young Gates.” In Mormon Sisters: Women in Early Utah, Claudia L. Bushman, Hrsg., S. 198–223. Cambridge, Massachussetts, 1976.

LOUISE PLUMMER