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GLAUBEN AN JESUS CHRISTUS

Glauben an Jesus Christus ist der erste Grundsatz des Evangeliums Jesu Christi (GA 4). Wer diesen Glauben hat, glaubt, dass Jesus der lebendige Sohn Gottes ist, vertraut auf seine Güte und Macht, kehrt von Sünden um und folgt seiner Führung. Glauben an den Herrn Jesus Christus erwacht, wenn jemand sein Evangelium hört (Röm. 10:17). Mit ihrem Glauben treten Menschen durch das Tor der Umkehr und Taufe und empfangen den Heiligen Geist, der zu dem von Christus bestimmten Lebenspfad führt (2 Ne. 31:9, 17-18). Wer darauf anspricht, wird „wegen [seines] festen Glaubens lebendig gemacht in Christus“ (2 Ne. 25:25). Da Gottes Weg der einzige Weg ist, der zur Erlösung führt, „ist es unmöglich, [ihm ohne Glauben] zu gefallen“ (Hebr. 11:6). Glauben muss Wundern, Zeichen, Gaben des Geistes und Rechtschaffenheit vorangehen, „denn wenn es ... keinen Glauben gibt, kann Gott keine Wuntertaten ... wirken“ (Ether 12:12). Der Prophet Moroni im Buch Mormon fasste diese Punkte zusammen: „Der Herr bereitet den Weg, damit der Rest der Menschen Glauben an Christus habe, damit der Heilige Geist in ihrem Herzen Platz habe gemäß seiner Macht; und auf diese Weise bringt der Vater die Bündnisse zuwege, die er für die Menschenkinder gemacht hat. Und Christus hat gesagt: Wenn ihr Glauben an mich habt, werdet ihr Macht haben, alles zu tun, was mir ratsam ist. Und er hat gesagt: Kehrt um, all ihr Enden der Erde, und kommt zu mir und lasst euch in meinem Namen taufen und habt Glauben an mich, damit ihr errettet werdet“ (Moro. 7:32-34).

Obwohl Leute in der Alltagssprache davon sprechen, Glauben an Menschen, Grundsätze oder Dinge zu haben, ist der Glauben im ewigen Sinn Glauben an, und nur an, Jesus Christus. Es reicht nicht aus Glauben an einfach irgendetwas zu haben. Er muss sich auf „den einzigen wahren Gott ... und Jesus Christus“, den er gesandt hat (Joh 17:3), konzentrieren. Glauben zu haben bedeutet vollkommenes Vertrauen in Jesus Christus allein zu setzen, dass er die Menschheit von Sünden und der Endgültigkeit des Todes erretten kann. „Aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet“ (Eph. 2:8). „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist ...euer Glaube sinnlos“ und „ihr seid immer noch in euren Sünden“ (1 Kor. 15:14, 17). Auf die Mächte dieser Welt zu vertrauen, bedeutet „sein Vertrauen in den Arm des Fleisches“ zu setzen und somit Christus und sein Evangelium abzulehnen (2 Ne. 4:34).

Paulus erklärte: „Glauben aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebr. 11:1). Sterbliche müssen im Glauben leben, da göttliche Realitäten vor ihren physischen Sinnen verborgen sind. Die unsichtbaren Wahrheiten des Evangeliums werden durch den Heiligen Geist offenkundig und sind im Leben derjenigen sichtbar, die im Glauben leben und den täglichen Eingebungen jenes Geistes folgen. Obwohl die meisten Sterblichen die über diese physische Welt hinaus reichenden geistigen Realitäten nicht gesehen haben, können sie solche Prämissen im Glauben annehmen, basierend auf persönlichen geistigen Erlebnissen und den schriftlichen Berichten früherer und heutiger besonderer Zeugen, die  Gott berufen hat und die diese Realitäten aus erster Hand erlebt haben.

Wahrer Glauben ist Glauben plus Taten. Glauben deutet nicht nur die geistige Zustimmung oder Wahrnehmung des Glaubens an, sondern auch seine Umsetzung. Glauben an sowohl Geistiges als auch Weltliches treiben Menschen zur Tat. Wenn man nicht nach den Lehren und Geboten Christi handelt, deutet es an, dass man nicht an ihn glaubt. Glauben an Jesus Christus treibt Menschen dazu im Auftrag Christi zu handeln, seinem Beispiel zu folgen und seine Werke zu tun. Jesus sagte: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt“ (Mt. 7:21, Hervorhebung durch den Autor). Jakobus betont außerdem: „Der Glaube für sich selbst ist tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Nun könnte einer sagen: Du hast Glauben, und ich kann Werke vorweisen; zeig mir deinen Glauben ohne deine Werke, und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke“ (Jakobus 2:17-18. Siehe auch Gnade).

Rechtschaffenheit führt zu größerem Glauben, während Sünde und Boshaftigkeit den Glauben vermindern. „Der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben“ (Hab. 2:4). Das Übertreten der Gebote Gottes führt zum Verlust des Geistes des Herrn und des Glaubens, denn Glauben an Jesus Christus vereinbart sich nicht mit Ungehorsam. Der Prophet Alma im Buch Mormon beschrieb die Worte Christi als ein Samenkorn, das geprüft wird, wenn jemand es in sein Herz pflanzt und nährt. Wenn er das Samenkorn wachsen sehen will, muss er ihm Raum geben und es mit seinem Glauben nähren. Wenn es ein gutes Samenkorn ist, wird es anschwellen und wachsen, und er wird wissen, dass es gut ist. Wenn er aber das Samenkorn vernachlässigt, wird es verdorren. Doch wenn er „das Wort mit seinem Glauben und mit großem Eifer nährt“, wird es zu einem Baum des Lebens heranwachsen, und er wird seine Frucht genießen, welche das ewige Leben ist (Alma 32:26-43).

Glauben kann durch Schriftenstudium, Beten und Handeln im Einklang mit dem Evangelium genährt und erneuert werden. Da jene, die aufgrund von Glauben handeln, umkehren und sich taufen lassen, Vergebung für ihre Sünden erlangen, haben sie Grund auf das ewige Leben zu hoffen (Moro. 7:41). Mit dieser Hoffnung inspiriert ihr Glauben an Jesus Christus außerdem einzelne, einander in Nächstenliebe zu dienen, so wie Christus es getan hätte (Moro. 7:44), denn „das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus ... ungeheucheltem Glauben“ (1 Tim. 1:5). „Nächstenliebe ist die reine Christusliebe, und sie dauert für immer fort“ (Moro. 7:47). So befähigt Glauben oder „Beständigkeit in Christus“ jemanden dazu, bis ans Ende auszuharren und in Glauben und Nächstenliebe fortzufahren (2 Ne. 31:20, 1 Tim. 2:15, LuB 20:29). Wahrer Glauben harrt aus und führt zu der Gewissheit, dass die Bemühungen einer Person nicht unbemerkt bleiben und dass Gott die Einstellung und die Anstrengungen gefallen, die Grundsätze des Evangeliums Jesu Christi im persönlichen Leben anzuwenden.

Während Alma erklärt, wie Glauben zu Erkenntnis führt, zeigen moderne HLT-Kommentare auch auf, wie gewisse Arten von Wissen den Glauben stärken (MD, S. 261-67). Das Wissen, dass Gott existiert, ein korrektes Verständnis seines Charakters und die Zusicherung, dass er mit dem Benehmen eines Menschen einverstanden ist, können dem Glauben helfen „vollkommen und fruchtbar zu werden und reich an Rechtschaffenheit zu sein“ („Lectures on Faith“, S. 65-66. Siehe Lehren über den Glauben).

Die Wiederherstellung des Evangeliums in modernen Zeiten wurde durch eine Glaubenstat des jungen Joseph Smith eingeleitet. Er las die Bibel, und die Ermutigung des Jakobus an alle, die nach Weisheit suchen, dass sie „voller Glauben bitten und nicht zweifeln“ sollten (Jakobus 1:6), erweckte sein Interesse. Die Visionen, die Joseph Smith als Antwort auf seine Gebete empfing (Siehe Visionen des Joseph Smith) beweisen, dass Gebete „gemäß dem Glauben erhört“ werden (Mosia 27:14). Obwohl Gott sich daran freut, seine Kinder zu segnen, prüft er zuerst ihren Glauben, und „dann wird ihnen auch das Größere kundgetan werden“ (3 Ne. 26:9). Aber „ein Zeugnis empfangt ihr erst dann, wenn euer Glaube geprüft ist“ (Ether 12:6), und „ohne Glauben kannst du nichts tun“ (LuB 8:10). „Zeichen kommen durch Glauben, nicht durch den Willen der Menschen“ (LuB 63:10).

Da Glauben die Führung einzelner durch den Heiligen Geist umfasst, werden sie durch eine unsichtbare Hand zur „Einheit des Glaubens“ (Eph. 4:13) geführt. Durch die Stärke anderer und vermehrtes Vertrauen auf die Wege des Herrn, bietet der Glauben einen Schild gegen den Widersacher (Eph. 6:16). Gleichermaßen ist der Glauben als Teil der persönlichen Rüstung beschrieben worden, der als ein „Panzer des Glaubens und der Liebe“ (1 Thess. 5:8) dient, um die Glaubenstreuen vor dem Bösen zu beschützen.

DOUGLAS E. BRINLEY

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