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FREUDE

Der Prophet Joseph Smith verkündete: „Glückseligkeit ist der Zweck und die Absicht unserer Existenz und wird das Ende davon sein, wenn wir den Weg einschlagen, der dorthin führt“ (TPJS, S. 255). Das Konzept wahrer Freude in diesem und im nächsten Leben liegt im Zentrum des mormonischen Gedankengutes. Der Buch Mormon Prophet Lehi lehrte: „Adam fiel, damit Menschen sein können, und Menschen sind, damit sie Freude haben können“ (2 Ne. 2:25; Alma 42:8).

Die Heiligen der Letzten Tage glauben an ein vorirdisches Leben, in dem alle Menschen bei Gott, dem buchstäblichen Vater ihrer Geister, gewohnt haben. Für das Wachstum und den Fortschritt seiner Kinder beinhaltet ein Teil von Gottes Plan die Erfahrungen einer sterblichen Welt. Das Ziel dieses göttlichen Plans besteht darin allen Menschen zu helfen wie Gott zu werden und dieselbe Freude zu erfahren wie er. In der Sterblichkeit erhalten die Menschen einen physichen Körper, die Kraft zur Fortpflanzung und Entscheidungsfreiheit, die es ihnen ermöglicht verschiedenste Erfahrungen zu machen und dadurch ihre Selbstbestimmung zu vergrößern.

In diesem Sinn betrachten die Heiligen der Letzten Tage den physischen Körper, das sterbliche Dasein, die Fortpflanzungskraft und die Entscheidungsfreiheit als grundlegende Bestandteile von Freude. Deshalb schuf der Himmlische Vater diese Erde und sandte seine Kinder auf diese, damit sie Freude kennenlernen könnten. In diesem tieferen Sinn entspringen Freude und Glückseligkeit aus einer Kombination von Erfahrung, Verantwortung und Dienst, Schmerz und Kummer, zusammen mit Vergnügen und Genuss. Im Mittelpunkt von Gottes Plan steht das Sühnopfer Christi (2 Ne. 2:10-14, 22-27), das das höchste Maß an Freude ermöglicht.

Es folgen einige Aspekte von Freude, die in diesem Leben erhältlich sind: Erstens, die einfachen Freuden wie das Bewusstsein und die Würdigung der Gaben des Lebens, der Erde und der persönlichen Entscheidungsfreiheit (z.B. Geschmack, Geruch, Schönheit und Musik). Zweitens, die Freude diese Gaben zu nutzen, um Möglichkeiten zu schaffen oder Beziehungen (z.B. Ehe, Elternschaft, Nächstenliebe) zu entwickeln. Drittens, die Freude den Plan des Himmlischen Vaters und die Sterblichkeit zu verstehen (siehe Erlösungsplan). Dieses Verständnis kommt durch das Verstehen von Gottes Plan, der die Errettung seiner Kinder zustande bringt, und dessen Verwendung als Bezugssystem, um die Erfahrungen des Lebens zu begreifen und zu verarbeiten. Viertens, die Freude Christus als Erlöser anzunehmen und seine Annahme und Annerkennung im eigenen Leben zu verspüren. In diesem Zusammenhang beschreibt das Buch Mormon eine Szene, in der „der Geist des Herrn über sie [kam], und sie wurden von Freude erfüllt und empfingen Vergebung für ihre Sünden und hatten Frieden im Gewissen“ (Mosia 4:3; Joh. 15:10-12).

Die Kirche lehrt, dass Freude nur durch Rechtschaffenheit erlangt werden kann (Mosia 4:3, 20). Demzufolge betrachten die Heiligen der Letzten Tage die Gebote Gottes als liebevollen Rat eines weisen Himmlischen Vaters, dessen Ziel die Glückseligkeit der Menschen ist. Sie glauben, dass ein Leben in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes und seiner Maßstäbe das höchste Ausmaß an Freude in allen Umständen des Lebens schaffen kann. Das beinhaltet sowohl die Errungenschaften, als auch die Kümmernisse des Lebens.

BIBLIOGRAPHIE

Eyre, Richard M. The Discovery of Joy. Salt Lake City, 1974.

Eyre, Richard M. Teaching Children Joy. New York, 1986.

Hanks, Marion D. “Joy Through Christ.” Ensign 2 (July 1972): 104-106.

Romney, Marion G. “Joy and Happiness.” Ensign 3 (Sept. 1973): 2-3.

RICHARD M. EYRE