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FORTPFLANZUNG

Heilige der Letzten Tage haben eine außergewönlich positive Einstellung gegenüber der Fortpflanzung. Nachdem Gott Adam und Eva geboten hatte: „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde“ (Genesis 1:28), befand er seine gesamte Schöpfung einschließlich der Fähigkeit der Fortpflanzung als „sehr gut“ (Genesis 1:31). Präsident Joseph F. Smith bemerkte: „Die rechtmäßige Verbindung der Geschlechter ist von Gott ordiniert, nicht nur als alleinige Möglichkeit der Rassenaufrechterhaltung, sondern zur Entwicklung der höheren Fähigkeiten und edleren Eigenschaften der menschlichen Natur, welche allein die von Liebe inspirierte Gemeinschaft von Mann und Frau sicherstellen kann“ (IE 20:739). 

Die Menschheit existierte in einem vorirdischen Dasein als Geistkinder Gottes (Siehe Erster Stand). Diese Erde wurde zum Zweck eines physischen Lebens und physischer Erfahrung in einem zweiten Stand erschaffen. Der göttliche Plan der Fortpflanzung bietet vorirdischen Geistern physische Körper. Dementsprechend heißt es: „Kinder sind eine Gabe des Herrn“ (Psalm 127:3). Kinder zu zeugen und zu gebären ist wesentlich im Plan Gottes für die Entwicklung seiner Kinder auf Erden. Die Fähigkeit der Fortpflanzung hat einen göttlichen Ursprung. Ein früher Apostel der HLT, Parley P. Pratt, bemerkte, dass die Begierde und Gefühle im Zusammenhang mit der Fortpflanzung nicht schlecht sind, sondern von Gott für heilige Zwecke verordnet sind: Tatsache ist, Gott schuf den Menschen, männlich und weiblich: er pflanzte in ihrer Brust diese Zuneigungen, welche ihre Glückseligkeit und Vereinigung fördern sollen. Damit sie durch diese Vereinigung das erste und große Gebot erfüllen... „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch.“ Aus dieser Liebesvereinigung entstehen alle anderen [menschlichen] Beziehungen, soziale Freuden und Zuneigungen, die überall unter der Menscheit verbreitet sind. Und wäre es nicht zu diesem Zweck, dann wäre die Erde eine leere und brache Wüste [52-54]. 

Die Fortpflanzung ist eine göttliche Partnerschaft mit Gott.  Kirchenführer raten Ehemännern und Ehefrauen nach Gottes Inspiration zu trachten, wenn sie sich entscheiden Kinder selbst in schwierigen Situationen und Umständen in die Welt zu bringen (Siehe Verhütungsmittel). Zu den Verantwortungen der Fortpflanzung gehört, dass man für das zeitliche Wohl des Kindes sorgt (1 Timotheus 5:8), denn „Kinder haben an ihre Eltern Anspruch auf ihren Unterhalt, bis sie mündig sind“ (LuB 83:4). Indem Eltern nach geistiger Führung trachten und anderen göttlichen Gesetzen folgen, wie beispielsweise das Zahlen des Zehnten und des Fastopfers, wird der Herr sie segnen, damit sie für die täglichen Belange ihrer Kinder sorgen können (vgl. Maleachi 3:3-10). 

Der Missbrauch des göttlichen Vorrechts und der Fortpflanzungskraft durch züggellosen Genuss hat ernsthafte Konsequenzen wie zunächst der Verlust des Geistes für die Führung im Leben (vgl. Exodus 20:14; Sprichwörter 6:32; LuB 42:22-24; 63:14-16). Hinzu kommt, dass die Schaffungskräfte dem eigenen emotionalen, körperlichen, sozialen und geistigen Wohlergehen schaden, wenn sie zur Prostitution angeboten werden (Siehe Abtreibung; Missbrauch, Ehepartner und Kind; Ehebruch; Keuschheit, Gesetz der). 

Der Gebrauch der Fortpflanzungskraft entfremdet uns nicht von Gott. Wenn wir sie angemessen benutzen, befähigt sie die Sterblichen dazu Miterschaffer mit Gott  im göttlichen Plan der Erlösung zu werden. Dies streckt sich bis in die Ewigkeit hinaus und beinhaltet die Gelegenheit für die Glaubenstreuen am Familienleben und der ewigen Vermehrung teilzuhaben (Siehe Ewige Leben, Ewige Vermehrung). 

BIBLIOGRAPHIE

Barlow, Brent A. "They Twain Shall Be One: Thoughts on Intimacy in Marriage." Ensign 16 (Sept. 1986):49-53.

Packer, Boyd K. "Why Stay Morally Clean." Ensign 2 (July 1972):111-13.

Pratt, Parley P. The Writings of Parley P. Pratt, ed. Parker P. Robison. Salt Lake City, 1952.

BRENT A. BARLOW