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FIRESIDES

Firesides sind informelle Versammlungen von Kirchenmitgliedern und Freunden, oft bei jemandem daheim oder in einer anderen angenehmen Umgebung, als ob man sich um ein Feuer oder einen Kamin herum versammelt. Die Voraussetzungen sind, dass das Zuhause ein heiliger Ort ist und dass alle Mitglieder „einander belehren“ und Erfahrungen und Schulungen miteinander teilen sollen, dass „alle durch alle erbaut worden sein mögen und ein jeder das gleiche Recht habe (weiter LuB 88:122). Typischerweise gibt es bei Firesides einen Sprecher, der über neue Entwicklungen, Einsichten oder interessante Erfahrungen berichtet.

Religiöse Firesides stehen in Verbindung mit der alten Faszination für die Wärme und den Schutz eines Feuers. Im HLT-Leben lassen sich Firesides vielleicht auf den Auszug über die Prairie zurückverfolgen. Nach einem anstrengenden Reisetag stellten die Pioniere am Abend ihre Wagen in einer Kreisformation auf und versammelten sich um das Lagerfeuer herum, um zu beten, zu singen, ihre geistigen Erlebnisse auszutauschen und sich am Fortschritt und den Segnungen des Tages zu erfreuen. Eliza R. Snow schrieb ein typisches Lied über diesen Exodus: „The camp, the camp-its numbers swell- Shout! Shout! O camp of Israel! The king, the Lord of hosts is near, His armies guard our front and rear“ („Das Lager, das Lager-die Anzahl nimmt zu—Ruft! Ruft! O, Lager Israels! Der König, der Herr der Heerscharen ist nah, seine Heere beschützen uns auf allen Seiten“) [Tagebuch von Eliza R. Snow]. In diesem Sinne berichtet ihr Tagebuch: „Es erschien wirklich so, als ob die Herrlichkeit Gottes auf den Wagen lag und die Prairie überspannte.“

Firesides sind nun eine verbreitete Geselligkeit am Sonntagabend, um gesellig miteinander umzugehen und zu lernen. Gewöhnlich sponsern Gemeinden, Pfähle oder Regionen die Firesides. Sie sind häufig ein Forum für zurückgekehrte Missionare, die kulturelle Einsichten von ihren Missionserlebnissen anhand von Dias, Videos, Fotos und so weiter präsentieren.

Von diesem Ausdruck abgeleitet gibt es „Morgensides“ für Seminarschüler im Oberschulalter, die vor der Schule zu Religionsklassen gehen, und „Mittagsides“ für einige, die ihrer Mittagspause bedeutungsvolle religiöse Augenblicke hinzufügen möchten. An der Brigham Young Universität werden pfahlübergreifende Firesides mit einer großen Zuhörerschaft abgehalten. Einige Satellitenübertragungen werden vom Salt Lake Tabernakel aus in alle Welt ausgestrahlt und bringen Ansprachen der allgemeinen Führer der Kirche; auch sie werden Firesides genannt.

In allen Firesides überwiegen grundlegende Elemente: Gebet, Musik, das gesprochene Wort und manchmal besondere Aktivitäten oder Workshops. Alles in allem ermutigen sie zur Laienteilnahme, zum Austausch und zur freien Meinungsäußerung und führen zu einem tieferen Verständnis des eigenen Erbes, sowohl religiös als auch kulturell, und zur „Kenntnis von der Geschichte und von Ländern und Reichen“ (LuB 93:53, 88:79).


BIBLIOGRAPHIE

Journal of Eliza R. Snow. Bancroft Library, UCLA Berkeley.

RONALD PATRICK