Im Alten Testament versammelte sich Israel am siebten Tag des Paschah-Festes (Ex. 23:14-17, Dtn. 16:8, 16) und am achten Tag des Laubenfestes (Lev. 23:33-36, Neh. 8:18) in einer feierlichen Versammlung. Die Weihung von Salomons Tempel geschah während des letzteren Festes (2 Chr. 5:2-3;7:9-11).
Als Gebot berief der Prophet Joseph Smith am 27. März 1836 im Kirtland Tempel und in einem nagegelegenen Schulhaus eine feierliche Versammlung ein. Während der Versammmlung bestätigten die Heiligen Joseph und andere Kirchenführer in ihren Berufungen, Joseph sprach das Weihungsgebet für den neuen Tempel, und Kirchenführer unterwiesen einander und legten Zeugnis ab, was zu einer üppigen Ausschüttung des Geistes Gottes führte (LuB 88:70, 108:4, HC 2:410-28).
Kirchenführer haben seitdem feierliche Versammlungen aus vielen Gründen einberufen. Der Hauptgrund ist, allgemeine Kirchenführer zu bestätigen. Nach dem Tod eines Präsidenten der Kirche, hält die Kirche eine feierliche Versammlung im Salt Lake Tabernakel ab, um ihre neue Erste Präsidentschaft zu genehmigen und zu bestätigen. Kirchenmitglieder nehmen im Tabernakel und an anderen Orten teil, wohin die Versammlung übertragen wird (Siehe, z.B. CR [Apr. 1986]:93-95).
Ein zweiter Zweck ist, neue oder neu eingerichtete Tempel zu weihen. Würdige Kirchenmitglieder wohnen Weihungsgottesdiensten bei, die in den Tempeln selber und in anderen nahegelegenen Einrichtungen abgehalten werden (Siehe Weihungen).
Ein dritter Zweck ist es, Kirchenmitglieder in ihren Verantwortungen zu unterweisen und zu ermutigen. Solche feierlichen Versammlungen finden gewöhnlich in Tempeln oder Pfahlzentren statt. Gewöhnlich werden Priestertumsführe zu diesen Versammlungen eingeladen. Manchmal wird in solchen Versammlungen das Abendmahl gereicht, aber traditionell besteht die Hauptaufgabe darin, dass die Versammelten Rat von den präsidierenden Kirchenautoritäten empfangen.
RICHARD E. TURLEY, JR.