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EINWEIHUNG

Eine Einweihung ist ein Akt der Hingabe und Weihung für den Herrn. Man weiht  etwas zu einem spezifischen Zweck ein und zwar zum  Aufbau des Reich Gottes. Es ist eine Priestertumsfunktion, die durch ein offizielles und feierliches Gebet ausgeführt wird.

Für Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dienen Einweihungen mindestens zwei eindeutigen Zwecken. Erstens rufen sie die Mächte des Himmels an, um einen heiligen Ort oder eine heilige Zeit in der Förderung des gewünschten Zwecks zu weihen. Zweitens weihen sie die Teilnehmer, wobei sich deren Seele auf die Bedeutung des geweihten Objekts oder der geweihten Tat konzentrieren. Auf diesem Weg geht das Weltliche heilige Beziehungen ein und man bittet um die Segnungen Gottes, damit die Mächte des Himmel und der Erde vereint werden und Werke der Rechtschaffenheit vollbringen.

Kirchengebäude der HLT werden immer dem Herrn geweiht. Gewöhnlich wartet man bis das Gebäude unverschuldet ist. In der Bibel ist das erste, aufgezeichnete Weihunsgebet das Tempelweihungsgebet Salomos (1 Könige 8:22-53). Damals füllte die Herrlichkeit des Herrn den Tempel und der Tempel empfing göttliche Anerkennung. Die erste Tempelweihung der modernen Evangeliumszeit fand am 27. März 1836 statt, als der Prophet Joseph Smith den Kirtland Tempel als „ein Haus des Betens, ein Haus des Fastens, ein Haus des Glaubens, ein Haus des Lernens, ein Haus der Herrlichkeit, ein Haus der Ordnung, ein Haus Gottes“ weihte (LuB 109:8). Seitdem sind auf der ganzen Welt viele Tempel und tausende von Versammlungshäusern der HLT dem Herrn auf ähnliche Weise geweiht worden. Kirchengebäude, beispielsweise Schulen, Besucherzentren, Vorratshäuser, Amtsgebäude und historische Stätten werden dem Herrn ebenfalls für ihren beabsichtigten Gebrauch geweiht. Schulen können als Institutionen zum Lernen und zur Entwicklung des Charakters geweiht werden. Vorratshäuser des Bischofs hingegen werden geweiht, um für Bedürftige zu sorgen und Hilfslieferungen zur Verfügung zu stellen.

Länder können manchmal mehr als einmal zu göttlich bestimmten Zwecken geweiht werden. Am 24. Oktober 1841 stieg Elder Orson Hyde auf den Ölberg und weihte das Land Palestina für die Rückkehr der Juden und den Bau eines Tempels. Zu sechs anderen Anlässen wurde es erneut geweiht. Mehr als 32 Länder und gesamte Kontinente sind für das Predigen des Evangeliums geweiht worden.

Heime der Heiligen, ob sie frei von Schulden sind oder nicht, können „als heilige Gebäude [geweiht werden], wo der heilige Geist verweilen kann und als Zufluchtsort, wo Familienmitglieder den Herrn anbeten können, Schutz vor der Welt finden, geistig wachsen und sich auf ewige Familienbeziehungen vorbereiten“ (General Handbook of Instructions, 11-2, 1989). Zu manchen Anlässen galt es als angemessen Geschäftsniederlassungen oder Unternehmen zu weihen, um rechtschaffene und göttliche Zwecke zu erreichen. In der Kirche ist es gebräuchlich, Gräber als den letzten Ruheort für Verstorbene zu weihen. Dabei bittet man, dass der Erdboden bis zum Tag der Auferstehung geheiligt und beschützt wird.

Olivenöl wird ebenfalls durch ein Weihungsgebet geweiht. Auf diese Weise bereitet die Vollmacht des Priestertums es für göttlich bestimmte Zwecke von Krankensegen und Waschung und Salbung im Tempel vor (Jakobus 5:14; LuB 109:35; 124:39).

TAD CALLISTER