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EINTRITT IN DIE KIRCHE

Neue Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage haben verschiedene Beweggründe für ihr anfängliches Interesse an der Kirche und viele Faktoren beeinflussen ihren Bekehrungsprozess. Sie teilen jedoch gewöhnlich drei gemeinsame Erfahrungen auf dem Weg zur Taufe und Mitgliedschaft in der Kirche. Zu Beginn treffen sich diejenigen, die daran interessiert sind der Kirche beizutreten, mit den Missionaren. Diese belehren die Untersucher durch eine Reihe kurzer Lektionen über grundlegende Glaubensgrundsätze und religiöse Praktiken der Kirche. Desweiteren müssen die Untersucher in einem Taufinterview mit einem Bevollmächtigten der Kirche zeigen, dass sie eine informierte Entscheidung aus freiem Willen treffen und dass sie willentlich die Voraussetzungen für die Taufe erfüllen. Zuletzt muss jeder Untersucher die Verordnungen der Taufe und der Konfirmation durch autorisierte Bevollmächtigte der Kirche empfangen und durch das gemeinsame Einverständnis der örtlichen Gemeinde als ein Mitglied anerkannt werden.

Bekehrte kommen aus allen Alters- und sozialökonomischen Gruppen. Oftmals haben sie Freunde oder Bekannte, die schon Mitglieder sind. Manchmal werden sie jedoch durch Missionare gefunden. Bekehrte sehnen sich normalerweise danach ihr Leben zu verbessen, indem sie richtige Evangeliumsgrundsätze lernen und sich mit Menschen umgeben, die ähnliche Bedürfnisse und Einstellungen haben. Der wesentliche Bestandteil in den meisten Bekehrungen besteht im Erlangen einer persönlichen Überzeugung, dass die Kirche heutzutage von Gott bevollmächtigt ist das Evangelium Jesu Christi zu lehren und zu vollziehen.

Diejenigen, die interessiert sind der Kirche beizutreten, müssen die Pflichten, die die Mitgliedschaft in der Kirche mit sich bringt, kennen und verstehen. Deshalb erhalten sie von Missionaren oder Mitgliedern der Kirche eine Reihe von Lektionen. Während dieser Zeit werden potenzielle Mitglieder „Untersucher“ genannt, da sie die Kirche untersuchen oder prüfen. Die Lektionen heißen Missionarsdiskussionen. Obwohl sie vereinheitlichte Themen behandeln, werden die Missionare dazu ermutigt die Lektionen in einer informellen und gesprächsorientierten Weise darzustellen. Zum Beispiel drücken Missionare üblicherweise ihre persönlichen Erfahrungen und Gefühle über die behandelten Themen. aus Sie ermutigen Untersucher es ihnen gleich zu tun, indem sie sie darin bestärken Fragen zu stellen und ihre Ansichten über die Lehren der Kirche darzulegen. Die Missionare unterrichten mit diesen Lektionen normalerweise einzelne Personen oder kleine Gruppen in einem häuslichen Umfeld.

Die Lektionen lehren das Evangelium Jesu Christi, was die Natur der Gottheit, den Erlösungsplan, das Halten der Gebote und das Leben eines christusähnlichen Lebens miteinschließt. Sie behandeln außerdem das Leben und die Mission des Propheten Joseph Smiths, das Hervorkommen des Buches Mormon, die Wiederherstellung des Priestertums und die Wichtigkeit dem Rat der heutigen Propheten zu folgen.

Die Untersuchungszeit kann einige Wochen oder mehrere Monate dauern und hängt von der individuellen Bereitschaft zur Taufe ab. Während dieser Zeit laden die Missionare die Untersucher ein verschiedene Verpflichtungen einzugehen. Zum Beispiel ermutigen sie sie täglich zu beten, in den Schriften zu lesen und besonders das Buch Mormon gebetserfüllt zu studieren. Die Missionare forden diejenigen, die den Wunsch verspüren der Kirche beizutreten, auf damit zu beginnen einen neuen Lebensstil zu führen. Dies beinhaltet das Streben nach christusähnlichen Einstellungen und Verhaltensweisen; den Besuch von Kirchenversammlungen; die Enthaltsamkeit von schädlichen Substanzen wie Tabak, Alkohol, Kaffee, schwarzen Tee und Drogen; das Bezahlen des Zehnten; das Leben eines moralischen und keuschen Lebens (siehe Keuschheit) und den Dienst am Nächsten.

Ein autorisierter Bevollmächtigter der Kirche führt normalerweise das Taufinterview durch. Während diesem ermittelt der Interviewer die Bereitschaft und Würdigkeit des Untersuchers in den Taufbund einzutreten. Er fragt den Taufanwärter, ob dieser ein tiefes Zeugnis von den grundlegenden Lehren der Kirche besitzt. Alle Taufanwärter müssen außerdem angeben, ob sie die Gebote Gottes gegenwärtig halten und in ihrem zukünftigen Leben halten werden

Die Taufe ist eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Kirche. Sie stellt einen Bund mit Gott dar, durch den der Täufling einwilligt Christus zu folgen und seine Gebote zu leben. Die Lehre und Bündnisse beschreiben die Voraussetzungen für die Taufe wie folgt: „Alle diejenigen, die sich vor Gott demütigen und getauft zu werden wünschen und mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist vortreten und vor der Kirche bezeugen, daß sie wahrhaftig von all ihren Sünden umgekehrt sind und willens sind, den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen, mit der Entschlossenheit, ihm bis ans Ende zu dienen, und durch ihre Werke wahrhaft kundtun, daß sie vom Geist Christi zur Vergebung ihrer Sünden empfangen haben, sollen durch die Taufe in seine Kirche aufgenommen werden“ (LuB 20:37). Die Taufe symbolisiert sowohl das Reinwaschen von Sünde als auch eine Neugeburt und den Beginn eines neuen Lebens auf dieser Erde, welches zu ewigem Leben mit Gott führt.

Der Taufe folgt die Konfirmation und die Aufnahme in die Kirche durch das Händeauflegen eines Melchisedekischen Priestertumsträgers. Während dieser Verordnung wird der Neubekehrte als Mitglied der Kirche bestätigt und empfängt die Gabe des Heiligen Geistes. Die ist üblicherweise ein bedeutender und freudiger Anlass für alle Beteiligten. Nach seiner Konfirmation wird der Bekehrte der örtlichen Mitgliedschaft als vollwertiges Mitglied zur Bestätigung präsentiert. Er beginnt ein Leben, das mit geistigem Wachstum durch Gehorsam gegenüber den Gesetzen Gottes und Dienst in der Kirche, erfüllt ist.

BIBLIOGRAPHIE

Rector, Hartman, and Connie Rector. No More Strangers, 4 vols. Salt Lake City, 1971-1990.

LINDA A. CHARNEY