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EWIGES LEBEN

Die Schriften erklären deutlich, dass den Menschen ewiges Leben von Gott durch seinen Sohn Jesus Christus zuteil wird (Johannes 3:16; 14:6; Hebräer 5:9; 2 Nephi 31:20-21; Alma 11:40; Ether 3:14; LuB 45:8). Es „ist die größte aller Gaben Gottes“ (LuB 14:7; Siehe auch Erhöhung; Gottheit). Für Heilige der Letzten Tage bezieht sich der Ausdruck „ewiges Leben“ nicht nur auf immerwährendes Leben, sondern auch ausdrücklicher auf die Lebensqualität Gottes. Ewiges Leben wird allen Menschen zuteil, die auf Erden lebten und diese Gabe durch ihren Gehorsam gegenüber Gottes Gesetzen und Verordnungen annehmen. 

Gottes Werk und die Quelle seiner Herrlichkeit ist „die Unsterblichkeit und das ewige Leben [seiner Kinder] zustande zu bringen“ (Mose 1:39). Mit anderen Worten, Gott wirkt, um die Rückkehr seiner Kinder in seine Gegenwart zu ermöglichen, damit sie sowohl mit ihm als auch wie er leben.

Christus ist so mit dem Vater vereinigt, dass die Schriften ewiges Leben manchmal damit definieren, diese beiden „zu erkennen“: „Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast“ (Johannes 17:3; LuB 132:24).

Man erkennt Christus in dieser Welt, indem man ihn und sein Gesetz annimmt (LuB 132:23-24). Jeremia sprach für den Herrn: „Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. [...] Keiner wird mehr den andern belehren [und] sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, Klein und Groß, werden mich erkennen“ (Jeremia 31:33-34). Im Johannesevangelium steht,  man fängt an, Christus und seinen Willen zu erkennen, indem man in den Schriften forscht, denn Jesus bestätigte, „gerade sie legen Zeugnis über mich ab“ (Johannes 5:39). 

Dass jemandem das Gesetz ins Herz geschrieben steht, deutet dessen Annahme an, welche zum Handeln auffordert. Gewiss erwähnen die Schriften viele Taten, die man tun muss, um die Gabe des ewigen Lebens zu empfangen. Um auf den Pfad zum ewigen Leben zu gelangen, muss man Glauben an Christus ausüben (Johannes 3:36; 6:47; Moroni 7:41), umkehren, zur Vergebung seiner Sünden getauft werden (2 Nephi 31:17-18) und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Die Schriften erklären, dass der Gläubige danach streben muss die Gebote zu halten, sobald er auf den Pfad gelangt ist (2 Nephi 31:19-20; Alma 7:15-16). Das bedeutet, dass man die Werke der Rechtschaffenheit vollbringt (LuB 59:23), wobei die Nächstenliebe am wichtigsten ist (1 Korinther 13; Matthäus 25:34-36). Der Gläubige muss auch bis ans Ende ausharren (2 Nephi 31:20-21; LuB 50:5; vgl. „beharrlich Gutes tun“ von Paulus, Römer 2:7) und in Verbindung mit Tempelverordnungen Bündnisse schließen (LuB 124:55; 128:12). 

In der Sterblichleit können einzelne Menschen auf eine Stufe der Erkenntnis des Vaters und des Sohnes gelangen, welche dem Herrn erlaubt ihnen ewiges Leben zu verheißen. Dieses Ereignis beschreiben die Schriften als den Empfang des Heiligen Geistes der Offenbarung (LuB 88:3-4) und des Zweiten Trösters (Johannes 14:16; LuB 88:2-4; Siehe auch Jesus Christus, Zweiter Tröster). Man empfängt das sicherere Prophezeiungswort (LuB 131:5), und die Berufung und Erwählung eines Einzelnen hat dann Bestand (2 Petrus 1:10; LuB 131:5). 

Gott lädt alle Menschen ein, ernsthaft nach ewigem Leben zu trachten und darum zu bitten. Er versichert allen, die dies tun, dass sie keinen Stein erhalten werden (vgl. Matthäus 7:7-11).  Ihnen sind „Offenbarung um Offenbarung, Erkenntnis um Erkenntnis“ verheißen, wodurch sie „das Friedfertige erkennen möge[n]—das, was Freude bringt, das, was ewiges Leben bringt“ (LuB 42:61). Diejenigen, die ewiges Leben in seiner Fülle empfangen werden, kommen in der ersten Auferstehung hervor (Mosia 15:21-25) und erben den höchsten Grad der Herrlichkeit im Celestialen Reich (LuB 76:50-59; 88:4; 101:65). 

Dem Propheten Joseph Smith fehlten die Worte, um die ewige Herrlichkeit Gott Vaters und seines Sohnes Jesus Christus zu beschreiben, denn sie waren „von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit“ (JS-LG 1:17). Sprache kann die Herrlichkeiten des ewigen Lebens nur unzulänglich durch bildliche Ausdrücke von überwältigend hellem Licht oder Feuer  (Exodus 24:17; Apostelgeschichte 26:13-15; Offenbarung 21:23; 1 Nephi 1:8-10; LuB 110:1-4; vgl. „strahlen, wie der Himmel strahlt”, Daniel 12:3), reine Wahrheit (Johannes 14:6; Ether 4:12; LuB 84:45-48; 93:36; Mose 7:29-40), Glas oder Kristall (Offenbarung 4:6; LuB 130:9) und Zeitlosigkeit (Psalm 90:4; 2 Petrus 3:8; Offenbarung 10:6; Alma 40:8; LuB 88:110) beschreiben. Paulus verdeutlicht wie sehr das ewige Leben die beschreibende Fähigkeit der Sprache übersteigt, wenn er sagt: „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Korinther 2:9). [Siehe auch Unsterblichkeit und Ewiges Leben.]

BIBLIOGRAPHIE

Monson, Thomas S. Pathways to Perfection. Salt Lake City, 1976.

CATHERINE CORMAN PARRY