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ERSTE GRUNDSÄTZE DES EVANGELIUMS

Die ersten Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums sind „erstens der Glaube an den Herrn Jesus Christus; zweitens die Umkehr; drittens die Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung; viertens das Händeauflegen zur Gabe des Heiligen Geistes“ (GA 4). Der auferstandene Heiland lehrte, dass diese Grundsätze das „Evangelium“ ausmachen: „Kehrt um, all ihr Enden der Erde, und kommt zu mir, und lasst euch in meinem Namen taufen, damit ihr durch den Empfang des Heiligen Geistes geheiligt werdet, damit ihr am letzten Tag makellos vor mir stehen könnt. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Dies ist mein Evangelium“ (3 Ne. 27:20-21, weiter Apg. 2:37-38). Diese vier Grundsätze bereiten den Menschen darauf vor, „auf diesen engen und schmalen Pfad, der zum ewigen Leben führt,“ einzutreten (2 Ne. 31:17-18).

Erstens beginnt der Glauben an Jesus Christus oft mit dem Wunsch zu glauben (Alma 32:26-28), der dadurch erweckt werden kann, dass man wahre Zeugnisse anderer von Christus und seinem Sühnopfer hört oder liest. Man nährt seinen Glauben durch geduldigen Gehorsam Gottes Geboten gegenüber. Der Glauben wächst durch einen Vorgang, der Umkehr, Taufe zur Sündenvergebung, vermehrtes Vertrauen zu Christus und eines Tages einen Christus ähnlichen Charakter umfasst (Hafen, S. 141-200).

Umkehr beinhaltet (1) das Erkennen der Schuld, (2) göttliche Trauer und Leiden, (3) das Bekennen, um den schmerzlichen Folgen der Sünde zu entgehen, (4) die Wiedergutmachung, so weit sie möglich ist, (5) das Ersetzen der Sünde mit Gehorsam gegenüber Gottes Anforderungen und (6) die Annahme des sühnenden Opfers Christi. Durch das Sühnopfer erfüllt, wenn man Umkehr übt, Christi Gnade die Ansprüche der Gerechtigkeit.

Die Taufe, der dritte Grundsatz und die erste wesentliche Verordnung, ist das Ergebnis der Umkehr und wird von allen erfordert, die im Reich Gottes errettet werden wollen (Joh 3:3-5, weiter 2 Ne. 9:23). Die Taufe erfüllt mehrere Zwecke. Sie ist eine symbolische Waschung und Reinigung von Sünden und eine Vorbedingung zur Mitgliedschaft in der Kirche. Wenn ihr der Empfang des Heiligen Geistes folgt, ist sie das Tor zur persönlichen Heiligung (Moro. 6:1-4). Die vorgeschriebene Art der Taufe ist das Untertauchen unter Wasser durch einen Priester im Aaronischen Priestertum oder durch jemanden, der das Melchisedekische Priestertum trägt. „Die Symbolik des Rituals wird auf keine andere Weise erhalten“ (AF, S. 137).

„Aus dem Geist geboren“ zu sein oder die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen, berechtigt zur ständigen Hilfe, Führung und zum Trost durch den Heiligen Geist. „Die besondere Aufgabe des Heiligen Geistes ist es, den Verstand zu erleuchten und zu veredeln, die Seele zu reinigen und zu heiligen, zu guten Werken anzuregen und die Angelegenheiten Gottes zu offenbaren“ (AF, S. 167). Als Joseph Smith gefragt wurde, wie sich die Kirche von den anderen Religionen der Zeit unterschied, entgegnete er, dass „wir uns in der Art der Taufe unterschieden, und in der Gabe des Heiligen Geistes…[und] dass alle anderen Erwägungen [in Bezug auf Unterschiede zu anderen Kirchen] in der Gabe des Heiligen Geistes enthalten sind“ (HC 4:42). Die Gabe des Heiligen Geistes wird durch Händeauflegen von einem Träger des Melchisedekischen Priestertums gespendet.

Der Prophet Mormon im Buch Mormon fasste das Fortschreiten von Glauben und Umkehr zur Heiligung folgendermaßen zusammen: „Und die erste Frucht der Umkehr ist die Taufe; und die Taufe kommt aus dem Glauben, wodurch man die Gebote erfüllt; und die Erfüllung der Gebote bringt Sündenvergebung; und die Sündenvergebung bringt Sanftmut und Herzensdemut; und auf Sanftmut und Herzensdemut hin kommt der Besuch des Heiligen Geistes, und dieser Tröster erfüllt mit Hoffnung und vollkommener Liebe, und die Liebe harrt durch Eifer im Gebet aus, bis das Ende kommt, da alle Heiligen mit Gott wohnen werden“ (Moro. 8:25-26).

Diese vier Grundsätze und Verordnungen des Evangeliums kommen „zuerst“ , weil sie den Entwicklungsverlauf von einer geistigen Wiedergeburt zu einer göttlichen Natur sowohl einleiten als auch ermöglichen.

MARIE KARTCHNER HAFEN

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