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EHRENAMTLICHE TÄTIGKEIT

Die Lehre der Heiligen der Letzten Tage beinhaltet, dass Nächstenliebe, Liebe und Freude durch Dienst wesentliche Grundsätze eines Lebens sind, in dem Christus im Mittelpunkt steht. In der Gemeinschaft der Heiligen der Letzten Tage stellt ehrenamtliche Tätigkeit ein Mittel dar, die Grundsätze des Dienens und der Sorge um den Nächsten wie es im Evangelium Jesu Christi gelehrt wird, zu implementieren. Das freiwillige Anbieten von Zeit, Energie, Talenten und anderen Ressourcen für die Verbesserung der Gemeinschaft und Einzelner ist ein täglicher Vorgang und findet primär innerhalb, aber auch oft außerhalb einer formellen kirchlichen Umgebung statt. Die Kirchenmitglieder sind unterwiesen, dass es eine geistige Pflicht ist, sich die Eigenschaft des Dienens anzueignen. Diese Verantwortung spiegelt sich in dem Motto der Frauenhilfsvereinigung aus 1. Korinther 13:8 wider: „Die Liebe hört niemals auf.“

Die Organisationen in den Gemeinden und Pfählen sind mit Mitgliedern besetzt, die zu Dienst in den unterschiedlichen Funktionen berufen sind, um die Programme der Kirche auszuführen (Siehe Laienmitwirkung und Führerschaft). Auf diese Weise opfern Missionare, Lehrer, Führer und viele andere Freiwillige ihre Zeit und ihre Talente. In der ehrenamtlichen Tätigkeit der HLT herrscht eine Balance zwischen den spontanen Taten der Mitglieder und organisierten Kircheninitiativen. Einige Kirchenprogramme haben durch Freiwilligeninitiativen von Mitgliedern auf dem Basislevel begonnen; die meisten Tätigkeiten der Kirche sind jedoch unter der Leitung von Generalautoritäten zentral genehmigt und eingeführt. Die Mitglieder bemühen sich, sich selbst zu regieren und finden freiwillig Wege, innerhalb der Grundsätze, Zielvorgaben und Richtlinien der Kirche zu dienen. Während allen Mitgliedern geboten ist, „sich voll Eifer einer guten Sache [zu] widmen und vieles aus ihrem eigenen, freien Willen [zu] tun“ (LuB 58:27), ist es nicht üblich, unaufgefordert Rat zu geben, sich in die Verantwortlichkeiten anderer einzumischen oder sich selbst für bestimmte Kirchenberufungen vorzuschlagen. Die meisten Mitglieder akzeptieren die Berufungen, zu denen sie aufgefordert werden und nur wenige bitten darum, entlassen zu werden, es sei denn, es liegen schwierige Umstände vor. 

In Gegenden mit einer verdichteten HLT-Bevölkerung organisieren sich Mitglieder trtadiotionell selbst, um Mitgliedern und wenn möglich, allen anderen in der Kommune in schweren Zeiten zu helfen. Örtliche Kirchenführer nutzen oft die Priestertumskollegien, die Frauenhilfsvereinigung und Jugendgruppen der Kirche als Medium für ehrenamtliche Bemühungen. Heilige der Letzten Tage sind außerdem dazu ermutigt, sich in bürgerlichen Diensten zu engagieren. Beispiele für ehrenamtliche Dienste erstrecken sich auf nationale und internationale Ebenen, z.B. wenn sich Mitglieder zusammentun, um in Krisenzeiten zu helfen. Heilige der Letzten Tage in vielen Teilen der Welt haben sich mit anderen in schweren Zeiten von Naturkatastrophen, Hungersnöten und Krieg zusammengetan, um Güter und Dienstleistungen zu spenden und auszuhändigen, um Aufräumarbeiten zu leisten und Kommunen wiederaufzubauen.

In den HLT-Gemeinden  und –Kommunen gibt es viele Arten ehrenamtlichen Dienstes. Zu den typischen Aktivitäten zählen das Renovieren von Häusern älterer Menschen oder das Aufräumen öffentlicher Parks oder Gebäude. Mitglieder besuchen Behinderte, um sie bei ihren Rehabilitationsmaßnahmen zu unterstützen. Weitere typische Dienste sind Besuche von Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Gefängnissen mit Programmen oder Projekten für die Patienten oder Insassen. Oft arbeiten Gruppen von Mitgliedern bei der Beschaffung von Geld zusammen, um benachbarten Familien mit hohen Arztrechnungen zu helfen. Sie spenden Essen und Kleidung an wohltätige Organisationen, darunter Deseret Industries (ein von der Kirche geführter Gebrauchtwarenladen). Ein Hilferuf für diverse Aktivitäten wie das Ernten von Feldern oder ein Familienumzug gewinnt normalerweise bemühte Freiwillige. Viele Mitglieder verbringen Stunden mit ehrenamtlichem Dienst, indem sie Materialien für Taube und Blinde übersetzen. Andere bringen sich für das Präservieren kultureller oder genealogischer Berichte ein. Zurückgekehrte Missionare bieten ihre Sprachkenntnisse an, wenn ausländische Besucher oder Immigranten in der Kommune sind. Darüber hinaus lehren andere professionell ausgebildete Mitglieder in kulturübergreifenden Einrichtungen Heimpflege oder Agrartechnik. Obwohl sich nicht alle Mitglieder in Umständen befinden, die ihnen ausgiebigen Dienst innerhalb und außerhalb der Kirche erlauben, findet wohltätiger Dienst im Lebensstil der HLT viel Bewunderung und Anerkennung.

Ob man in einer Kommune mit vielen oder wenigen Heiligen der Letzten Tage lebt, Kirchenmitglieder sind dazu unterwiesen und ermutigt, ihren Mitmenschen freundliche Gesten zu erweisen. Einige freundliche Gesten finden im Rahmen von Heimlehren, Besuchslehren oder Aufträgen für anteilnehmende Hilfe statt. Diese Kirchenberufungen erfüllen diejenigen, die selbstlosen Dienst tun, mit der Freude christusähnlicher Liebe für ihre Mitmenschen. Viele andere Dienste kommen zustande, weil jemand ein Bedürfnis erkennt und willig ist, es zu befriedigen. Warme Mahlzeiten, vom Schnee geräumte Wege, Besuche von Kranken, Einsamen oder alten Menschen, Kinderbetreuung in schweren Zeiten, Nachhilfe, Malern, Gartenarbeit, Haushaltsführung, Teilen musikalischer Talente, Ausbessern von Kleidung oder Möbeln und Spenden von Essen aus dem Familiengarten sind alles kleine Taten freiwilliger Freundlichkeit, die – manchmal anonym – den Bedürftigen zuteil werden.

BIBLIOGRAPHIE

Cuthbert, Derek A. "The Spirituality of Service." Ensign 20 (May 1990):12-13.

Für zahlreiche Referenzen bezüglich des Rates der Kirche für ehrenamtliche Tätigkeiten und Dienste oder spezifische Geschichten über die ehrenamtlichen Bemühungen Einzelner oder von Gruppen, siehe Inhaltsverzeichnis zu den Zeitschriften der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Salt Lake City, 1961-Gegenwart. Schlüsselwörter: Ehrenamtliche, Dienst, Anteilnehmende Hilfe, Gemeindedienst und Dienstprojekte.

MARIBETH CHRISTENSEN