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EBENBÜRTIGKEIT

Heilige der Letzten Tage betrachten die Ebenbürtigkeit von Personen als einen wesentlichen Bestandteil göttlicher Liebe, was alle anderen ethischen Tugenden und Prinzipien erklärt und rechtfertigt (Matthäus 22:37-40). Gott sieht alle Menschen als gleichwertig an. Jeder Mensch (aus jeder Nation und jeder Rasse) ist ebenso kostbar für ihn wie jeder andere (2 Nephi 26:33; Alma 26:37). Alle Menschen werden von Gott die gleiche Gelegenheite empfangen durch Jesus Christus ewiges Leben zu erlangen, was Gottes größte Segnung ist (1 Nephi 17:33-35; Helaman 14:17; LuB 18:10-12). Alle, die würdig sind Erben Christi zu werden, werden im Celestialen Reich mit ihm und miteinander Ebenbürtigkeit genießen (LuB 88:106-107).

Wenn Menschen so lieben wie Gott es von ihnen erwartet (Johannes 15:9-12) und vollkommene und ebenbürtige Achtung voreinander haben, glauben Heilige der Letzten Tage, dass diese Menschen eine Zion-Gesellschaft gründen können wie der Herr es angeordnet hat. Dann können sie in dieser Welt die Art von Ebenbürtigkeit genießen, welche die Beziehungen zwischen Menschen in der celestialen Welt ausmachen (LuB 78:4-8; 105:4-5). Verweise auf Ebenbürtigkeit in den Schriften der Heiligen der Letzten Tage betreffen vorwiegend den Aufbau Zions und eine Lebensweise gemäß dem celestialen Gesetz. In Zion „hatten [die Menschen] alles unter sich gemeinsam“ (3 Nephi 26:19; 4 Nephi 1:3; vgl. LuB 82:17-18; 104:70). Sie haben die gleiche Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und diese im Werk Zions zu verwirklichen, und sie werden alle gemäß ihren individuellen Stärken und Talenten dazu beitragen (LuB 82:17-18; Alma 1:26). Das Volk Zion bemüht sich gemeinsam, und alle sind sich ebenbürtig,und dann macht Gott sie „gleich an Macht und Kraft und an Herrschaft“ (LuB 76:94-95; 78:5-7; 105:4-6). Beispielsweise wird dann auf örtlicher Ebene „alles [...] gemäß dem Rat [...] und der vereinigten Zustimmung“ der Gemeinschaft geschehen (LuB 104:21). Der Rat eines jeden Mitglieds ist gleich wichtig und auch jede Stimme, die zu einer gmeinsamen Zustimmung beiträgt (Siehe Allgemeine Zustimmung). Gleichheit an Macht bestimmt auch die Beziehungen zwischen Mitgliedern einer Gemeinschaft untereinander, so dass jedes Mitglied in seiner individuellen Treuhandschaft innerhalb der Gemeinde entscheidet und handelt (LuB 82:17; 104:70-76).

Das celestiale Gesetz fordert auch, dass Menschen als Ebenbürtige von dem empfangen, was zum Überleben und Wohlsein beiträgt. Infolge dessen gibt es in Zion „keine Armen unter ihnen“ (Mose 7:18; 4 Nephi 1:3). Das bedeutet nicht, dass jeder dieselbe Menge empfängt. „Bedürfnisse“, „Ansprüche“  und „Umstände“ eines jeden Einzelnen unterscheiden sich. Daher müssen sich deren Anteile ebenfalls unterscheiden, um die gleiche Wirkung auszuüben (LuB 51:3, 8; 42:33). Dennoch ist es „aber [...] nicht gegeben, daß der eine Mensch über den anderen hinaus Besitz haben soll.“ Wenn eine solche Ungleichheit besteht, „liegt die Welt in Sünde“ (LuB 49:20; vgl. Alma 5:53-54) und „das reichliche Maß der Kundgebungen des Geistes [wird] vorenthalten werden“ (LuB 70:14).

A. D. SORENSEN