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DAVID, PROPHETISCHE FIGUR DER LETZTEN TAGE

König David (ca. 1000 v. Chr.) bleibt noch heute einer der berühmtesten Figuren aus dem Alten Testament. Seine Persönlichkeit, geistige Empfindsamkeit, kreativen Fähigkeiten, militärische Errungenschaften und Führung machten ihn höchst populär. Er hatte das Potential ein vollkommener König zu werden, aber nach seinem Ehebruch mit Batseba und seiner Beteiligung an Urijas Tod verschlechterte sich seine königliche Herrschaft. Allerdings besagte eine Prophezeiung, dass in den letzten Tagen ein beispielhafter Herrscher aus Davids Abstammungslinie „hervorkommen“ wird.

Der Prophet Joseph Smith sagte, dass „der Thron und das Reich Davids von ihm genommen und in den letzten Tagen einem anderen namens David gegeben werden sollte, der aus seiner Abstammungslinie hervorkommen wird“ (LPJS, S. 339). Elder Orson Hyde prophezeite in seinem Weihungsgebet auf dem Ölberg am 24. Oktober 1841, dass die Juden nach Jerusalem zurückkehren würden und dass mit der Zeit ein Anführer namens David, „nämlich ein Nachkomme von den Lenden Davids aus alter Zeit, ihr König sein würde“ (HC 4:457).

Diese vorhergesagte Figur entspricht einem verheissenen messianischen Diener. Kurz vor der Niederlage Nordisraels sagte Hosea vorraus, dass in den letzten Tagen Israeliten zurückkehren „und den Herrn, ihren Gott, [..] und ihren König David [suchen]“ würden (Hosea 3:5). Jeremia prophezeite von Israels und Judäas zukünftiger Rechtschaffenheit und von „David, seinem König, den ich [der HERR] ihm erstehen lasse“ (Jeremia 30:9; vgl. 23:5; 33:15-22). In Ezechiel steht: Ich setze für sie einen einzigen Hirten ein, der sie auf die Weide führt, meinen Knecht David. Er wird sie weiden und er wird ihr Hirt sein. Ich selbst, der Herr, werde ihr Gott sein und mein Knecht David wird in ihrer Mitte der Fürst sein“ (Ezechiel 34:23-24; vgl. auch 44:1-3).

Als der Engel Moroni zu Joseph Smith sprach, zitierte er Stellen aus dem Alten Testament und erzählte von bedeutenden Figuren, die an der tausendjährigen Herrschaft Christi beteiligt sein würden (JS-H 1:40). Wie in Jesaja prophezeit wurde scheint es, dass von zwei Personen die Rede ist, einem „Reis“ und einem „Spross“ (11:1, 10) – das eine ist ein Führer, „auf den viel Macht gelegt worden ist“, und das andere eine Person mit besonderen Priestertumsschlüsseln (LuB 113:3-6). Manche glauben, dass diese Führer zwei Vorläufer sind, die in rabbinischer Literatur erwähnt werden, einer von Joseph und einer von Juda (Encyclopedia Judaica, 11:1411).

Obwohl noble Eigenschaften und geistige Vollmachten diese beiden messianischen Diener charakterisieren, stellt Jesus Christus ein vollkommenes Beispiel dieser Eigenschaften dar (LuB 113:3-6). Jesus ist das Musterbeispiel eines Propheten, Priesters und Königs. Er bezeichnete sich selbst als den Propheten „wie Mose“ (Deuteronomium 34:10; 18:15; Apostelgeschichte 3:22-23; 3 Nephi 20:23) und war nach der Ordnung Melchisedeks ein Hoherpriester (Hebräer 5:9-10; 7:15-22). Jesus ist der König der Könige (Offenbarung 19:16) und größer als alle anderen Führer aller Zeiten. Manche betrachten Jesus Christus als die vollkommene Erfüllung der Prophezeiung des zukünftigen Davids. Andere geben zu, dass sich Titel und Funktionen des zukünftigen Davidschen Königs auf Jesus beziehen könnten, aber glauben dennoch, dass es auch einen anderen rechtschaffenen König namens David in den letzten Tagen geben wird, einen Führer von den Lenden Davids (und somit von Juda).

VICTOR L. LUDLOW