Seit undenkbarer Zeit haben diejenigen, die an Gott glauben, ihm seine Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht. Demütigen Dank zu geben, ist einer der grundlegendsten relgiösen Audrücke unter den Mitgliedern der Kriche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, so wie unter religiösen Menschen auf der ganzen Welt. Es ist außerdem ein vorgeschriebenes Element des Gebets (LuB 46:32).
In alter Zeit brachte Mose Dankopfer dar (Lev 7:11-13) und auch König Hiskija brachte „Dankopfer“ (2 Chr 29:30-31). Die Einhundert Täglichen Dankgebete des Talmuds werden David zugeschrieben. Sie beginnen mit: „Gesegnet bist du, o Herr, unser Gott, König des Universums!“ Sie drücken Dankbarkeit für gewöhnliche und außergewöhnliche Aktivitäten, Freuden, Naturphänomene und Begegnungen mit bemerkenswerten Personen aus. Wenn die Hebräer gute Neuigkeiten oder Segnungen erhielten, brachten sie ihre Wertschätzung für Gottes Großzügigkeit zum Ausdruck; wenn sie Prüfungen durchmachten, dankten sie Gott, weil er gerecht ist.
Jesus lehrte auf denkwürdige Weise die Angemessenheit von Dankbarkeit, nachdem er auf seinem Weg nach Jerusalem zehn Leprakranke geheilt hatte. Als nur einer der zehn, ein Samariter, sich ernsthaft bedankte, sagte Christus: „Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die anderen neun?“ (Luk 17:11-19). Später forderte Paulus die Rechtschaffenen auf: „Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört“ (1 Thes 5:18).
Im Buch Mormon ermahnte der Prophet Alma2 die Nachfolger Christi, sich seine Eigenschaften anzueignen. Dazu gehört auch: „Und nun möchte ich, daß ihr...um alles bittet, dessen ihr bedürft, sowohl geistig als auch zeitlich; und immer Gott Dank zurückgebt für alles, was ihr empfangt“ (Alma 7:23). Neuzeitliche Schriften verheißen: „Wer alles in Dankbarkeit empfängt, der wird herrlich gemacht werden“ (LuB 78:19) und weiter: „in nichts beleidigt der Mensch Gott, oder gegen niemanden entflammt sein Grimm, ausgenommen diejenigen, die nicht in allem seine Hand anerkennen und nicht seinen Geboten gehorchen“ (LuB 59:21). Man muss für alles, was man vom Herrn empfängt, Dankbarkeit darbringen, auch wenn es dem begrenzten menschlichen Verständnis anfänglich manchmal nicht als Segnung erscheint.
Obwohl Dankbarkeit gewöhnlicherweise im Gebet zum Ausdruck gebracht wird, gibt eine Brigham Young erteilte Offenbarung den Rat: „Wenn du fröhlich bist, so preise den Herrn mit Gesang, mit Musik, mit Tanz und mit dem Gebet des Lobes und der Danksagung“ (LuB 136:28). Weitere angemesse Mittel, seinen Dank auszudrücken, beinhalten das Singen von Kirchenliedern (das HLT-Gesangbuch listet unter dem Stichwort „Dankbarkeit“ fünfundzwanzig Titel auf), die Teilnahme an den regulären Gottesdiensten, das Feiern religiöser Feiertage wie Ostern, Weihnachten und Erntedank, das Führen eines frommen Lebens, gekennzeichnet durch einen umkehrwilligen Geist und rechtschaffene Werke sowie das Erweisen von Liebe gegenüber den Mitmenschen.
BIBLIOGRAPHIE
Faust, James E. "Gratitude as a Saving Principle." Ensign 20 (May 1990):85-87.
GARY L. BROWNING