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CUMORAH

Im Buch Mormon bezieht sich Cumorah auf einen Hügel und dessen Umgebung, wo der letzte Kampf zwischen den Nephiten und den Lamaniten stattfand, der mit der völligen Vernichtung der Nephiten endete (siehe Völker im Buch Mormon). Mormon, der die bevorstehende Vernichtung seines Volkes ahnte, verzeichnet, dass er die Tafeln von Nephi 1 und alle anderen ihm anvertrauten Aufzeichnungen in einem Hügel namens Cumorah verbarg, damit sie nicht in die Hände der Lamaniten fallen würden (siehe Tafeln und Aufzeichnungen des Buches Mormon). Seine eigene Kurzfassung dieser Aufzeichnungen, welche Tafeln Mormons genannt werden, und die kleinen Tafeln Nephis, welche er den anderen hinzufügte,  gab er seinem Sohn Moroni 2 (Worte Mormons 1:5; Mormon 6:6). Moroni führte die Aufzeichnungen fort, bevor er sie an einem unerwähnten Ort mehr als 36 Jahre später vergrub (Moroni 10:1-2).

Das Buch Mormon erwähnt eine Anzahl separater Aufzeichnungen, die ebenfalls an Mormons schließlichem Aufbewahrungsort der Aufzeichnungen im Hügel Cumorah gewesen wären. Obwohl die Inhalte dieser Aufzeichnungen uns nur insofern bekannt sind wie sie im Buch Mormon zusammengefasst oder erwähnt werden, erwarten Heilige der Letzten Tage, dass sie eines Tages verfügbar sein werden. Alma 2 prophezeite seinem Sohn Helaman, dass die Messingtafeln Labans (die Version der Nephiten vom Alten Testament) „durch die Hand des Herrn erhalten und bewahrt bleiben, bis sie zu jeder Nation [...] gelangen“ (Alma 37:4; vgl. 1 Nephi 5:17-19). Er erklärte weiter, dass alle Tafeln, welche Schriften enthalten, die „kleine[n]“ und einfachen „Mittel“ sind, wodurch „Großes zustande gebracht“ wird und wodurch der Herr „seine Macht gezeigt“ hat „und „auch künftigen Generationen seine Macht [...] noch zeigen“ wird (Alma 37:5-6, 19).

Cumorah war auch der Ort gewesen, an dem die Jarediten etwa 900 Jahre zuvor vernichtet worden waren. Moroni legt im Buch Ether dar, dass die Jarediten sich „am Hügel Rama“ zum Kampf versammelten. Dies war derselbe Hügel, wo sein Vater Mormon „die Aufzeichnungen, die heilig sind, für den Herrn“ verbarg (Ether 15:11). Die Stelle befand sich nahe des ersten Landeplatzes des Volkes von Mulek (Alma 22:30), nördlich vom Land Überfluss und einer kleinen Landenge (Alma 22:32).

Unter Heiligen der Letzten Tage wird Cumorah üblicherweise dem Hügel in der Nähe des heutigen Palmyra und Manchester, New York, zugewiesen. Dort fand Joseph Smith die Tafeln, von denen er das Buch Mormon übersetzte. In der Nacht des 21. September 1823 wurde Moroni 2 als ein Engel von Gott gesandt und erschien Joseph Smith, um diesem zu zeigen, wo jene Tafeln gelagert lagen (JS-H 1:29-47).

Im Jahre 1928 erwarb die Kirche den westlichen Hügel in New York. 1935 errichtete sie ein Monument zur Anerkennung des Besuchs des Engels Moroni (siehe Engel Moroni Statue). Später wurde am Fuße des Hügels ein Besucherzentrum gebaut. Seit 1937 veranstaltet die Kirche an diesem Schauplatz ein Cumorah Schauspiel mit dem Titel Amerikas Zeuge Christi. Es schildert wichtige Ereignisse aus der Geschichte des Buches Mormon. Dieses jährliche Schauspiel bekräftigt die allgemeine Annahme, dass Moroni die Tafeln Mormons in demselben Hügel vergrub, wo sein Vater die anderen Tafeln vergraben hatte. Somit sei dieser Hügel in New York der Hügel Cumorah aus dem Buch Mormon. Da der Ort in New York nicht ohne Weiteres zur geographischen Beschreibung im Buch Mormon passt, haben einige Heilige der Letzten Tage nach anderen möglichen Erklärungen und Orten einschließlich Mittelamerika gesucht. Obwohl manche mögliche Orte ausfindig gemacht haben, welche scheinbar besser auf die Beschreibung passen (Palmer), gibt es zwischen dem Text im Buch Mormon und jeglichen spezifischen Orten, die vorgeschlagen wurden, keine eindeutige Verbindung.

BIBLIOGRAPHIE

Clark, John. “A Key for Evaluating Nephite Geographies.” Review of Books on the Book of Mormon 1 (1989): 20-70.
Palmer, David A. In Search of Cumorah: New Evidences for the Book of Mormon from Ancient Mexico. Bountiful, Utah, 1981.
Sorenson, John L. “Digging into the Book of Mormon: Part One.” Ensign 14 (1984): 26-37.

DAVID A. PALMER