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COLORADO, PIONIERSIEDLUNGEN IN COLORADO

Die ersten Heiligen der Letzten Tage im Bundesstaat Colorado kamen zum größten Teil aus dem amerikanischen Süden. 1846 überwinterten Neubekehrte aus dem Bundesstaat Mississippi auf dem Gelände des heutigen Pueblo <Pueblo>. Sie wollten sich Brigham YOUNG <Young, Brigham> und der Pioniergruppe anschließen, die auf dem Weg in das “Great Basin” [das große Tal im Westen] waren, aber sie erfuhren, daß die erste Gruppe von Vertriebenen aus NAUVOO den Missourifluß erst im nächsten Frühjahr verlassen würden. Kranke Mitglieder des MORMONENBATAILLONS <Mormonenbataillon> sowie Frauen und Kinder schlossen sich den Heiligen aus Mississippi an, und alle verließen Pueblo rechtzeitig, um das Große Salzseetal im Juli 1847 zu erreichen.

Neubekehrte aus dem Süden waren auch der Kern der permanenten Kolonisation in Colorado. Sie überwinterten 1877–1878 in Pueblo und siedelten sich 1878 im San-Luis-Tal an. Ihnen schlossen sich Siedler aus dem Kreis San Pete, aus anderen Gebieten in Utah sowie zwei Familien aus dem Bundesstaat New Mexico an und gründeten im darauffolgenden Jahrzehnt mehrere Siedlungen. 1883 wurde der Pfahl San Luis mit dem Zentrum in Manassa gegründet. Er bestand aus HLT-Kolonisten des Kreises Conejos. Jack Dempsey <Dempsey, Jack>, Sohn von Heiligen der Letzten Tage aus dem Süden, kam in Manassa zur Welt, und trug als Boxweltmeister im Schwergewicht den SpitznamenManassa Mauler” [Hammer von Manassa].

Von 1880 an begannen HLT-Siedler Farmen am Mancosfluß im Südwesten von Colorado anzulegen. 1901 wurde im nahegelegenen Indianer-Reservat Fort Lewis Land zur Besiedelung freigegeben, und Heilige der Letzten Tage begannen Farmen auf dem Hochland von Fort Lewis anzulegen. Die meisten Siedler in der Gegend waren Heilige der Letzten Tage, obgleich in Mancos selbst nicht vorwiegend Mormonen lebten. Der 1912 gegründete Pfahl Young bestand aus Heiligen in Mancos, dem Hochland von Fort Lewis und aus dem Nordwesten von New Mexico.

Entlang der Ostseite der Rocky Mountains wuchs die Kirche dank der Missionstätigkeit der Weststatten-Mission, die ihr Büro in Denver hatte. Zweige der Kirche wurden dort 1930 gegründet ebenso in Englewood, Fort Collins und Pueblo. Weiter westlich wuchs die Kirche im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ebenfalls in Alamosa und Grand Junction. Nach weiterer Missionstätigkeit und Zuwanderung wohnten 1990 87.000 Heilige der Letzten Tage im Bundesstaat Colorado.

BIBLIOGRAPHIE

Anderson, Carleton Q., Betty Shawcroft und Robert Compton. The Mormons: 100 Years in the San Luis Valley of Colorado 1883–1983. La Jara, Colorado, 1982.

Jensen, Andrew. Encyclopedic History of the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints. Salt Lake City, 1941.

The Stone Rolls Forth: A History of the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints in Southeastern Colorado 1846–1986. Zusammengestellt vom Pfahl Colorado Springs Colorado Nord, 1988.

RICHARD L. JENSEN