[Dieser Eintrag besteht aus Zwei Artikeln: Bündnisse, Bündnisse in Biblischen Zeiten.]
BÜNDNISSE
In der Bibel ist der Begriff „Bündnis“ eine Übersetzung des Hebräischen berith und dem Griechischen diatheke. Im Buch Mormon scheint der Begriff mit dem hebräischen Hinweis auf eine jede formalisierte Beziehung zwischen zwei Parteien nahe verwandt zu sein, wie beispielsweise ein Bund, Pakt, oder Einverständnis. Somit gebraucht man den Begriff für Nichtangriffspakte zwischen Nationen (Genesis 26:26-31), ein Versprechen für Landbesitz (Genesis 15:18-21), einen Bund für freie Sklaven (Jeremia 34:8-9), oder einen Eid der Geheimhaltung (2 Könige 11:4). Das Griechische diatheke ist ein legalistischerer Begriff, der einen formalen Willen andeutet, nämlich ein legales Vermächtnis (Galater 3:17). Im Neuen Testament wird der Begriff oft mit „Testament“ übersetzt. Er wird jedoch ganz klar für dieselbe Art von Bund als „Bündnis“ verwendet (vgl. Hebräer 7:22; 8:6; Anderson, S. 5). Dieser juristische Aspekt ist auch im Buch Lehre und Bündnisse deutlich (z.B. LuB 132:7), wo bestimmte organisatorische Angelegenheiten als Bund und Bündnisse bezeichnet werden (z.B. LuB 82:11-12). Der englische Begriff „covenant“ bedeutet „zusammen kommen“ und betont einen verwandten Aspekt. In anderen Sprachen haben die gebrauchten Begriffe vielleicht Nebenbedeutungen mehr juristischer Art.
Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sprechen von sich selbst als ein „Bundesvolk“, sowohl kollektiv als auch individuell. Rechtschaffene und bevollmächtigte Bündnisse einzugehen ist eines der wichtigsten Aspekte ihres Lebens. Sie betrachten ihre Bündnisse als neuzeitliches Gegenstück der Bündnisse, die in biblischen Zeiten gemacht wurden.
Die meisten Bündnisse, die Gott in der Schrift mit den Menschenkindern schließt, macht er entweder mit Einzelnen oder mit einer Gruppe. In einem Bund mit einer Gruppe wie das des alten Israels oder der Nephiten „schneidet [schließt] der Anführer oder König den Bund“ (so heißt es im Hebräischen) für und im Namen seines Volkes, welches ihr Eingehen des Bundes durch einen kollektiven Eid oder durch Umkehr bestätigt (z.B. 2 Chronik 34:29-32). Dieser Bund kann erneut bestätigt und eingerichtet werden wie es in der Rede König Benjamins vorkommt (Mosia 1-6; siehe Ricks, 1984). Wenn solche Bündnisse eingrichtet werden, besteht der kollektive Bund mit Gott solange die Menschen den Geboten gegenüber gehorsam sind, welche in dem Bund erwähnt oder angedeutet werden. Jedoch lässt sich eine allmähliche Verlagerung des Schwerpunktes von einem kollektiv zu einem individuell eingegangenen Bund vom Alten zum Neuen Testament unterscheiden. Dies ist auch im Buch Mormon und in den Lehren der Kirche enthalten. Einige Spannungen zwischen der Assoziierung mit den „Erwählten“ (Psalm 89:3-4; LuB 88:130-133) und dem allgemeineren Bund mit der gesamten Menschheit (Jesaja 55:3) bleiben bestehen. Individuelle Bündnisse sind in jedem Fall in der Lehre und Religion der HLT erforderlich, sowohl in heiliger Geschichte als auch in gegenwärtiger Praxis.
Beim Schließen eines Bundes ergreift Gott mit einer bedingten Verheißung die Initiative. Er legt erreichbare Segnungen fest und bestimmt, wie die Menschen diese erreichen können. Manchmal wird ein Zeichen gegeben, das an den Pakt erinnert, ähnlich wie die Tafeln des Bundes (Deuteronomium 9:9-11). Offenbarungen (Jeremia 11:1-5) und Wunder (Deuteronomium 5:1-6) gehen manchmal mit Bündnissen einher. Gewöhnlich geht man einen Bund durch ein Ritual oder ein sichtbares Zeichen ein. All diese offenbarten Rituale nennt man Sakramente oder Verordnungen, die als Bündnisse gegeben wurden: Blutopfer („das Blut des Bundes“, Exodus 24:8), der „Salzbund“ (Numeri 18:19; 2 Chronik 13:5), die Beschneidung von Kaben (Apostelgeschichte 7:8), Taufe (LuB 22:1; Mosia 18:7-11), das Abendmahl (Hebräer 8:6; 3 Nephi 18:1-14), die Übertragung des Priestertums mit seinem „Eid und Bund“ (LuB 84:33-42), Ehe (LuB 132) und andere Tempelriten. Sie dienen als ein Signal dafür, dass Einzelpersonen persönliche Bündnisse mit dem Herrn eingehen oder diese erneut bestätigen. Da Gott durch seine Verheißungen verpflichtet ist, muss das Schließen von Bündnissen durch Offenbarung geführt und mit der Vollmacht des Priestertums durchgeführt werden. Andererseits ist Gott nicht wirklich Teil des Abkommens und des Einverständnisses. Da Bundesriten für die Erlösung und Erhöhung des Menschen erforderlich sind, ist die Rolle des Priestertums bei der Durchführung dieser Sakramente in Verbindung mit Bündnissen wesentlich. Ohne die Priestertumsvollmacht bestehen keine immerwährenden Bündnisse. Trotzdem beziehen sich diese offenkundigen Verpflichtungen, die mit den Bündnissen einhergehen, immer direkt auf das allgemeine Gebot, Gott und seinen Nächsten zu lieben. Der Herr legt die „Gesetze in ihr Herz“ (Hebräer 10:16; Jeremia 31:31-34; Jesaja 55:3).
Die Bündnisse des Herrn umfassen im Wesentlichen den gesamten Plan der Erlösung. Gott verheißt, einen Erlöser für die gesamte Menschheit zu senden und erwartet von ihnen seinem Willen zu gehorchen. Jedes Gebot spiegelt Aspekte der „Fülle seines Evangeliums“ (LuB 133:57) wider. Obwohl verschiedene Evangeliumszeiten ihren spezifischen Fokus haben, wie beispielsweise Israels „Bund der Werke“ und des Apostels Paulus „Bund der Gnade“, ordnen Heilige der Letzten Tage alle göttlichen Bündnisse dem einen Evangelium unter. Demzufolge sind alle Bündnisse immer neu, immerwährend, und werden kontinuierlich erneuert.
Heilige der Letzten Tage gehen bei der Taufe einen ewigen Bund mit Gott ein, wobei sie verprechen den Namen Jesu Christi auf sich zu nehmen, seine Gebote zu halten, einander die Lasten des anderen zu tragen, zu allen Zeiten als Zeuge Gottes aufzutreten, umzukehren, Jesus Christus immer zu dienen und sich immer an ihn zu erinnern (siehe Taufbündnis; Mosia 18:8-10; LuB 20:37). Sie erneuern dieses Bündnis, indem sie am Abendmahl des Herrn teilhaben. Andere Bündnisse geht man ein, wenn man zum Melchisedekischen Priestertum ordiniert wird (Siehe Eid und Bund des Priestertums), wenn man die Begabung im Tempel empfängt und wenn ein Mann und eine Frau die ewige Ehe eingehen (Siehe Ehe: Ewige Ehe). Diese Bündisse umfassen Verpflichtungen zur Glaubenstreue, die eigene Berufung zu erweitern, Opfer, Gehorsam, Rechtschaffenheit, Keuschheit und Weihung.
Viele Kommentare betonen die Einseitigkeit der Bündnisse in den Schriften. Da die Verheißungen des Herrn die Verpflichtungen der Menschen in hohem Maße übersteigen, überschatten die Segnungen der Gottheit die geforderten Bemühungen erheblich (siehe Mosia 2:21), obwohl die Vorstellung von Gegenseitigkeit immer präsent ist. Da ein Bund im Grunde zweiseitig ist, wird etwas im Gegenzug gefordert. Vor allem anderen ist es eine Beziehung, das Mittel, wodurch Gott und der Mensch durch das Sühnopfer Jesu Christi wieder zusammengeführt werden.
Ein Bund ist eine besondere Beziehung mit dem Herrn, in die eine Person oder eine Gruppe eingehen kann. Die Bedingungen wurden vom Herrn bestimmt, sowohl für die Belohnungen (Segnungen, Erlösung, Erhöhung) als auch für die erforderte Bemühungen (Gehorsam gegenüber Regeln und Geboten). Ein Bund ist erfüllt, wenn die Menschen ihre Versprechen halten und im Glauben bis ans Ende ausharren. Im Laufe des Lebens gibt der Herr Segnungen und nach diesem Leben schenkt er Erlösung und Erhöhung.
Ein gebrochenes Bündnis ist das Ergebnis eines absichtlichen Wortbruchs, nämlich ein Verstoß gegen die Gebote. Durch den Bruch dieser Beziehung verwirkt man Segnungen. Diese können nur durch Umkehr und das erneute Eingehen des Bundes vollständig wiederhergestellt werden. Bündnisse trösten die Rechtschaffenen (Daniel 9:4) und erheitern die Herzen der Unterdrückten (Psalm 74:20-21), aber beschämen die Reuelosen (Ezechiel 16:60-63).
Heilige der Letzten Tage sind überzeugt, dass sie die ersten persönlichen Bündnisse im Vorirdischen Leben geschlossen haben , die sie später auf Erden wieder eingehen sollten. In der heiligen Geschichte der Erde ging Gott mit Adam und Eva und mit all den alten Patriarchen und Propheten und ihren Frauen Bündnisse ein. Beispielsweise schloss Gott mit Enoch, Abraham und Sara, Mose, den Königen von Israel und Juda, einschließlich David, Solomo und Josia (2 Chronik 34:29-32) und vielen anderen Propheten Bündnisse verschiedener Art. Jesus Christus führte das Abendmahl als einen Bund ein, der eine persönliche Beziehung mit seinen individuellen Nachfolgern (Hebräer 8:6) aufbaut. Sein Blut ersetzte das alte, als Opfer dargebrachte „Blut des immerwährenden Bundes“ (Hebräer 13:20). Durch Joseph Smith wurden die immerwährenden Bündnisse erneut eingerichtet (Siehe Neuer und Immerwährender Bund; LuB 1:15, 22; 22:1; 132).
Für eine jede Gruppe des Bundesvolks kennzeichnet diese bedeutende Beziehung mit der Gottheit auch die Identität, wodurch man Menschen oder eine Gruppe von ihren Mitmenschen eindeutig unterscheiden kann. Oft wird das durch äußere Zeichen angedeutet wie Beschneidung (Genesis 17:2-14), der Sabbattag (Exodus 31:12-17), Endogamie oder Verbote der Ehe außerhalb der Gruppe (Esra 10:3), Begrüßungen (LuB 88:131-133) und Ernährungsvorschriften, wie beispielsweise die untersagten Nahrungsmittel von Levitikus oder die Gesundheitsrichtlinien des Wortes der Weisheit (LuB 89).
Historisch hat in christlichen Kirchen das Eingehen von Bündnissen seit der Reformation zugenommen. In John Calvins Genf war der Gedanke des Bundes bedeutend (Lillback, 1987). Diese Tradition wurde an viele protestantische Konfessionen, einschließlich der Puritaner (van Pohr, 1986) weitergegeben. In der frühen kirchlichen Geschichte Amerikas waren Bündnisse ebenfalls bedeutend, und die Puritaner Neuenglands betrachteten sich offensichtlich selbst als das Bundesvolk des Herrn (Miller, 1066). Dieses Konzept ist in der amerikanischen Kultur wichtig geblieben und ist ein entscheidender und grundlegender Teil der Religion der HLT.
BIBLIOGRAPHIE
Anderson, Richard L. "Religious Validity: The Sacramental Covenants in 3 Nephi." In By Study and Also by Faith, ed. J. Lundquist and S. Ricks, Vol. 2, pp. 1-51. Salt Lake City, 1990.
Cooper, Rex E. Promises Made to the Fathers: Mormon Covenant Organization. Salt Lake City, 1990.
Lillback, P. A. The Binding of God: Calvin's Role in the Development of Covenant Theology. Ann Arbor, Mich., 1987.
Miller, P. Life of the Mind in America from the Revolution to the Civil War. London, 1966.
Pohr, J. van. The Covenant of Grace in Puritan Thought. AAR Studies in Religion 45. Atlanta, Georgia, 1986.
Ricks, Stephen D. "The Treaty/Covenant Pattern in King Benjamin's Address (Mosiah 1- 6)." BYU Studies 24 (Spring 1984):151-62.
WOUTER VAN BEEK
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BÜNDNISSE IN BIBLISCHEN ZEITEN
Der Gedanke Bündnisse einzugehen und zu halten ist wesentlich für Heilige der Letzten Tage, die bereitwillig zustimmen würden, „dass die zentrale Botschaft der Bibel Gottes Bund mit den Menschen ist“ (Bruce, p. 139). Das „Leitmotiv des Bundes durchdringt die Lehren des Alten Testaments“ und alle Schriften (Ludlow). Ein beständiges und andauerndes Muster in Gottes Angelegenheiten mit den Menschen von Anbeginn der Weltgeschichte bis zur heutigen Zeit ist die Notwendigkeit heilige Bündnisse zu schließen, um Einzelpersonen mit Gott und miteinander zu vereinen.
Heilige der Letzten Tage beziehen außerbiblische Offenbarungen auf ihr Verständnis von biblischen Bündnissen. Sie glauben, dass die Geschichte der Angelegenheiten Gottes mit den Menschen gemäß den Evangeliumszeiten gegliedert ist (einschließlich des Priestertums und allen notwendigen Verordnungen). In den Evangeliumszeiten gibt Gott den Menschen das Evangelium, das sie durch einen Bund empfangen. Priestertumsträger präsidieren über jede Evangeliumszeit. Sie tragen die Schlüssel, um die Menschen zur Einhaltung ihrer Bündnisse zu verplichten, die im Himmel und auch auf Erden gebunden sind. So gehörten Mose (Deuteronomium), Josua (Josua 24:14-28) und Petrus (Matthäus 16:19) zu denen, die Handlungsvollmacht im Namen Gottes hatten, um Bündnisse zwischen Gott und seinem Volk zu schließen und zu erneuern.
Die Bündnisse zwischen Gott und den Menschen fingen mit Adam und Eva an. Gemäß den Aufzeichnungen in der Köstlichen Perle waren Adam und Eva die ersten, die nach dem Fall einen Bund mit Gott eingingen. Dies taten sie durch Opfergabe, Taufe (Mose 6:64-66), die Gabe des Priestertums und Tempelverordnungen: „Und so wurde Adam alles durch eine heilige Verordnung bestätigt“ (Mose 5:59; Siehe auch 4:4-5, 8, 10-12). Adam und Eva wurde ein Erlöser verheißen und sie wurden unterwiesen, gehorsam und bußfertig zu sein und alles im Namen des Sohnes Gottes zu tun (Mose 5:6-8).
Obgleich die Bibel den Begriff „Bund“ zunächst in Verbindung mit Noach verwendet (Genesis 6:18; 9:9-17), benutzen ihn andere Schriften der HLT zuerst mit Enoch (Mose 7:51; 8:2). Bibelforscher, die nicht Mitglieder der Kirche der HLT sind, ordnen die prinzipiellen, biblischen Bündnisse in eine fünffaltige Abfolge (Noach, Abraham, Mose, David und der Bund im Neuen Testament). Heilige der letzten Tage glauben jedoch an eine Abfolge von sieben hauptsächlichen Evangeliumszeiten (Adam, Enoch, Noach, Abraham, Mose, Christus und seine Apostel, Joseph Smith) und erkennen auch Jareds Bruder, Lehi und Alma in der Geschichte des Buches Mormon als solche an. Wo Forscher, die keine Mitglieder der HLT sind, sowohl Zusammenhänge als auch Unterschiede zwischen den Bündnissen in der Bibel entdecken (z.B. der Patriarchalische Bund Abrahams bestand weiter, sogar als der Bund am Sinai gebrochen wurde), sehen Heilige der Letzten Tage eine Gleichmäßigkeit im Auftreten wesentlicher Bündnisse. Sie alle spiegeln dieselben zugrundeliegenden Prinzipien des Evangeliums Jesu Christi wider.
Auch wenn sie im Mittelpunkt folgender, biblischer Quellenangaben für Bündnisse stehen (z.B. Exodus 2:24; Lukas 1:72-73; Apostelgeschichte 3:25; Galater 3: 13-14), betonen die Lehren der HLT besonders die Verheißungen, welche im Abraham´schen Bund zum Ausdruck kommen (Ricks, 1985; Nyman). Das Buch Abraham in der Köstlichen Perle macht die Verheißungen für Abraham und Sara verständlicher. Den Verheißungen für ein Land als Erbteil (Genesis 15:18;17:8; vgl. Abraham 2:6) und einer unzählbaren Nachkommenschaft fügt das Buch Abraham Priestertumssegnungen hinzu (Abraham 1:3-4, 18). Hinzu kommt auch die Verheißung, dass Abrahams Samen das Mittel sein werden, wodurch das Evangelium auf der gesamten Erde verbreitet werden wird, so dass es alle Menschen empfangen und Erlösung erlangen können (Abraham 2:10-11). Heilige der Letzten Tage glauben, dass die Macht zu diesen alten Verheißungen am 3. April 1836 als ein Bund wiedereingesetzt wurde. Elijah, Elias, Mose und andere alte Propheten übertrugen auf Joseph Smith und Oliver Cowdery die Schlüssel „der Evangeliumszeit Abrahams und sagte[n], in uns und unseren Nachkommen würden alle Generationen nach uns gesegnet sein“ (LuB 110:12; 124:58; 132:30-31).
In biblischen Zeiten wurden politische und legale Bündnisse auf verschiedene Weise eingegangen. Religiöse Bündnisse stützten sich durch Analogie auf diese weltlichen Praktiken. Beispielsweise „schneidet“ man in der Bibelsprache einen Bund, was an die legale Prozedur des Zerschneidens eines kleinen Tiers bei einer Zeremonie zur Feier eines Vertrags oder Abkommens erinnert (Genesis 15:10; Hillers, S. 40-45).
Der Erneuerungsprozess von Bündnissen war zu biblischen Zeiten individuell und auch kommunal ein wichtiger Teil des religiösen Lebens. Ebenso wie einzelne Heilige der Letzten Tage ihr Taufbündnis durch das Nehmen vom Abendmahl des Herrn „erneuern,“ gibt es in den Schriften Beispiele von kommunalen Riten für die Erneuerung von Bündnissen (z.B. Deuteronomium 31:10-13; Josua 1:16-18). Bündniserneuerungen lassen sich auch im Buch Mormon finden, wo der Nahosten (besonders Hittiter) offensichtlich Gegenstücke sind (Ricks, 1984, 1990).
Trotz solcher Erneuerungen ist klar, dass der alte Bund, oder das Mosaische Gesetz, von einem Neuen ersetzt werden sollte wie Jeremia es prophezeite (Jeremia 31:31). Heilige der Letzten Tage glauben, dass sich diese Prophezeiung im Neuen Testament erfüllte (oder genauer gesagt, der Neue Bund). Christus ist der „Mittler eines besseren Bundes [...], der auf bessere Verheißungen gegründet ist“ (Hebräer 8:6). Das immer wiederkehrende Symbol der Erneuerung im neuen Bund ist das Sakrament, welches beim Abendmahl ausgeteilt wird. Die Verpflichtung immer an Christus zu denken steht im Mittelpunkt des Abendmahls. Es erinnert an die Symbolik des alten Bundes und den Bundesruf der Propheten, um Gott zu kennen (Hosea 4:6).
BIBLIOGRAPHIE
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Hillers, Delbert R. Covenant: The History of a Biblical Idea. Baltimore, 1969.
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Nyman, Monte S. "The Covenant of Abraham." In The Pearl of Great Price: Revelations from God, pp. 155-70, ed. H. Donl Peterson and C. Tate. Provo, Utah, 1989.
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Whittaker, David J. "A Covenant People: Old Testament Light on Modern Covenants." Ensign 10 (Aug. 1980):36-40.
GEORGE S. TATE