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BLASPHEMIE

Blasphemie bedeutet frevlerische Handlungen, Rede oder Gedanken, die Gott verspotten oder schmähen. Jemand begeht Blasphemie, wenn er—bei vollem Verständnis des Ernstes seines Verhaltens—bewusst Gott, die Gottheit oder das, was von ihnen stammt, wie die Gebote, Bündnisse, Verordnungen, Offenbarungen, Schriften und Propheten herabsetzt oder beschimpft.

Unter dem Gesetz des Mose war Blasphemie-welche in alter Zeit hauptsächlich als das unerlaubte Aussprechen des unaussprechlichen Namens von Jehova (YHWH) verstanden wurde-ein durch Steinigen strafbares schändliches Vergehen (Ex. 20:7; Lev. 24:10-16). Beschuldigungen wegen Blasphemie erscheinen zweimal im Buch Mormon-in Scherems falschen Anschuldigungem gegen Jakob (Jakob 7:7) und in Korihors anmaßender Rede vor dem Obersten Richter (Alma 30:30). In diesen Fällen, und allgemein, umfasst Blasphemie viele Arten der Gottlosigkeit. Entweder gegen Gott gerichtet, gegen seine Diener (Apg 13:45), gegen den König (1 Kgs. 21:10) oder in manchen Fällen gegen heilige Orte oder Dinge, einschließlich gegen das Gesetz (Apg 6:13). Wenn allerdings Gotteslästerungen in relativer Unwissenheit ausgesprochen wurden, konnte die Gabe der Gnade die Forderungen der Gerechtigkeit mildern (1 Tim. 1:13).

Falls jemand mit geistiger Erkenntnis Gott oder Göttliches absichtlich lästert, ist die Sünde äußerst ernsthaft. Für jene, die den neuen und ewigen Bund eingegangen sind, ist Blasphemie in extremer Form eine Sünde gegen den Heiligen Geist, denn man stimmt der Kreuzigung Christi erneut zu sowie dem  Vergießen seines unschuldigen Blutes. Dies wird die unverzeiliche Sünde gegen den Heiligen Geist genannt (Mt. 12:31-32; LuB 132:27).

Christus betonte den Ernst der Blasphemie als Sünde für jene, die behaupten, seine Anhänger zu sein. Er offenbarte, dass er, wenn er kommt, um die Welt zu läutern, mit jenen anfangen wird, „die vorgegeben haben, meinen Namen zu kennen und die mich mitten in meinem Haus verlästern“ (LuB 112:26).

Heilige der Letzten Tage sollen sich davon zurückhalten, Gott zu lästern und seinen Namen unnötig auszusprechen. Gotteslästerung und Bissigkeit verringern die Geistigkeit und müssen vermieden werden: „Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lippen kommen“ (Kol. 3:8). Die Menschen sind nicht dadurch unrein, was in ihren Mund hineinkommt, betonte Jesus, sondern durch das, was aus dem Herzen kommt: „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdungen“ (Mt. 15:19). Demgemäß wird Heiligen der Letzten Tage eingschärft alle Arten böser Nachrede über Gott, des Herrn Gesalbte und folglich alles, das sein ist, zu vermeiden, denn „in nichts beleidigt der Mensch Gott, oder gegen niemanden entflammt sein Grimm, ausgenommen diejenigen, die nicht seine Hand in allem anerkennen und die seinen Geboten nicht gehorchen“ (LuB 59:21).
[Siehe auch Gotteslästerung.]

BIBLIOGRAPHIE

Hinckley, Gordon B. „Take Not the Name of God in Vain“. Ensign 17 (Nov. 1987):44-48.

GARY L. BROWNING