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BIBEL

[Dieser Beitrag zum Thema Bibel sorgt für einen Überblick der positiven Bewertungen und dem ausgiebigen Gebrauch dieser Kollektion von Büchern an Hand Heiliger der Letzten Tage.]

Reihenfolge der Beiträge:

DIE BIBEL

HEILIGE DER LETZTEN TAGE UND IHR GLAUBEN AN DIE BIBEL

DIE ENGLISCHE KING-JAMES-VERSION DER BIBEL

VERÖFFENTLICHUNG DER BIBEL DURCH DIE KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE

Der erste Artikel erklärt den besonderen Stand der Bibel unter den heiligen Schriften der Kirche. Das zweite Schreiben durchforscht die Tiefgläubigkeit an die Bibel. Der dritte Artikel befasst sich mit der Verwendung der King-James-Version der Bibel in der englischsprachigen Kirche. Der Schlußbeitrag bezieht sich auf den Inhalt dieser durch die Kirche 1979 herausgegebenen Bible, Veröffentlichungseinzelheiten miteinbegriffen. Unter weiteren themenverwandten Berichten befinden sich Erläuterungen über das Alte und Neue Testament. Die generelle Stellungsnahme Heiliger der Letzten Tage zur Bibel wird unter der Rubrik „Standard Werke“ ausführlicher beschrieben, besonders jene Artikel unter der Benennung „Schriften“.

 

DIE BIBEL

Die Bibel gehöhrt zum Glaubensfundament der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ist eins ihrer vier heiligen Schriften und wird als Wort Gottes akzeptiert. Es war eine neutestamentarische Schriftstelle im Jakobus Brief, die den jungen Joseph Smith im Jahr 1820 dazu veranlaßte Gott über die verschiedenen Glaubensrichtungen zu fragen, worauf er die ERSTE VISION empfing und Gott den Vater und seinen Sohn Jesus Christus sah. (Jakobus 1:5; JS-L 1:11-12, 17-18) Drei Jahre später schufen zusätzliche Zitate aus dem Alten und Neuen Testament die wichtigste Basis für Josephs zweiter großen geistigen Erfahrung, nämlich als ihm der Engel Moroni erschien und ihn, unter anderem, aus den Büchern Maleachi, Jesaja, Joël und Daniel belehrte. (JS-L 1:36-41, JD 24:241; Messenger and Advocate 1 [April 1835]:109) Nachdem er das Buch Mormon übersetzt- und die Kirche Jesu Christi 1830 wiederhergestellt hatte, studierte er, dem Gebot des Herrn zufolge, intensiv die Bibel und erstellte die Joseph-Smith-Übersetzung (JSÜ) aus einer Version der King James Bibel.

Von Kind auf werden Heilige der Letzten Tage in die Bibel eingeführt. Gewisse Schriftstellen werden beim unterweisen der Kinder betont. Die Mehrzahl der Kinder in der Primarvereinigung und besonders diejenigen deren Familien gemeinschaftlich Familien-Heimabende abhalten, sind mit den Begebenheiten im Genesis, wie zum Beispiel die Geschichte von Adam und Eva, Noah, Abraham, Jakob und Josef vertraut. Spätere Episoden im Leben der Propheten, der Richter und Könige (wie Mose, Simson, Samuel, David, Solomo, Jona und Daniel) und die der neutestamentarischen Persönlichkeiten wie Petrus, Paulus und Stephanus, sind auch sehr beliebt. Die Geschichten von Debora, Rut, Ester und Maria finden besonders bei den Mädchen guten Anklang. Jedoch das Leben und die Lehre Jesu Christi ist das was am meisten studiert und geschätzt wird. (siehe JESU CHRISTI; LEBEN UND WIRKEN CHRISTI)

Der Reichtum der Evangeliumslehren in den Schriften tritt für Heilige der Letzten Tage erst recht zum Vorschein durch ernsthaftes und konstantes Bibelstudium. Außer den Belehrungen der Sonntagsschule nehmen Jugendliche während den Wochentagen an einem vierjährigen Schriftenstudium in Ihren Seminarsklassen teil. Zwei davon sind für das Studium des Alten und Neuen Testamentes gedacht. Gleichwertig ist für das Bildungswesen der Kirche der Religionsunterricht in ihren kircheneigenen Colleges oder Universitäten. Sonstwo steht jungen alleinstehen Erwachsenen im Alter von 18-30 Jahren, die auf einer Hochschule oder Universität studieren -- oder auch nicht -- das Instituts-programm der Kirche (sieh RELIGIONSINSTITUT) zur Verfügung. Auch ist der frequente Gebrauch der Bibel offensichtlich wenn Missionare der Kirche ihre Untersucher unterweisen. So auch das Sonntagsschulprogram für Erwachsene, wo der Wert des Bibelstudiums erst recht zum Vorschein tritt. In diesen Evangeliumsklassen werden ganze zwei Jahre des vierjährigen Kursus dem Lesen und Studieren der Bibel gewidmet. Ein weiterer bedeutungsvoller Hinweis das Heilige der Letzten Tage sich der Bibel gegenüber verpflichtet fühlen, ist die Mühe und der Kostenaufwand der Kirche als sie 1979 eine eigene Bibelauflage veröffentlichte, die auf den Inhalt der King-James-Version der Bibel beruht und die sie den englischsprachigen Mitgliedern der Kirche zur Verfügung stellte. Zusätzlich sollte erwähnt werden, daß General Authoritäten der Kirche in ihren Artikeln, General- und Pfahlkonferenz-Ansprachen, häufig von der Bibel Gebrauch machen. Somit sehen wir, daß die Bible ein äußerst wichtiger Bestandteil der Evangeliumskenntniss beim neugetauften Mitglied bis hin zur vorsitzenden Führerschaft in der Kirche ist.

VORHERRSCHENDE BIBLISCHE LEHREN UND GEBRÄUCHE

Unter den Lehren der Bible befinden sich einige Begriffe, die besonders betont werden. Zum Beispiel, Heilige der Letzten Tage sind mit der alttestamentarischen Methode verwandt, daß Gott immer via lebenden Propheten sein Wort verkündigt (Amos 3:7), was auch in der heutigen Kirche deutlich erkennbar ist. Auch sehen Sie sich durch Ihre PATRIACHARLISCHEN SEGEN mit dem Haus Israel verbunden, da er Sie normalerweise einer genealogischen Linie beiordnet, die bis auf einen der Stämme Israels zurückgreift. Der Begriff eines Bundesvolkes, wie es im Genesis, Exodus und Deuteronomium erläutert wird, entspricht ebenfalls den Grundlehren der HLT das auch Sie ein heutiges Bundesvolk des Herrn sind. Viele Gesetze und Gebote, insbesondere das Gesundheitsgesetz, identifiziert beide, das Volk Israel und ihr modernes geistliches Gegenstück in der Kirche. (Lev. 11; LuB 89; siehe WORT DER WEISHEIT).

Die Reisen der alten Israeliten und die Herausforderungen das VERHEISSENE LAND zu besiedeln laufen so eng parallel mit der Geschichte der HLT, daß Brigham Young als ein moderner Mose bezeichnet wurde. (z.B. Arrington, 1985; siehe auch VERFOLGUNGEN; PIONIERE)

Die neutestamentarischen Unterweisungen, die von Heiligen der Letzten Tage unterstrichen werden schließen die Lehren Jesu Christi, die der Apostel, sowie alle Evangeliumsgrundsätze, insbesondere Glaube und Umkehr, mitein. Unter den bündnisbedingten Verordnungen werden insbesondere die Taufe und die GABE DES HEILIGEN GEISTES hervorgehoben. (siehe HAUPTGRUNDSÄTZE DES EVANGELIUMS). Parallelen zur Kirchenorganisation, den Priestertumsämtern, dem Missionswerk und deren Anwendungen im Neuen Testament, haben wiederum ihr Abbild im zeitgenössischen Glauben und der Kirchenorganisation der Heiligen der Letzten Tage. (Siehe NEU-TESTAMENTARISCHE KIRCHENORGANISATION)

BETONUNG BIBLISCHER LEHREN IM BUCH MORMON. Unter den alt-testamentarischen Schriften beachten Heilige der Letzten Tage besonders die Schriften des Mose, Jesaja und Maleachi wegen ihrer Auffälligkeit im Buch Mormon. Die Lehren des Mose, wie man sie im Pentateuchos (ein erweiterter Text des Genesis 1-6, der auch in der KÖSTLICHEN PERLE vorhanden ist) vorfindet, schaffen die Basis die mosaische Dispensation des Hauses Israel besser begreifen zu können.
Der Bericht im Buch Mormon, der anfänglich durch LEHI und vom Volk Zarahemla geführt wurde (sieh MULEK), erstand hauptsächlich im Rahmen dieses Israelitischen Milieus. Er spricht von Adam und Eva und Begebenheiten im Garten Eden (z.B. 2. Ne. 2:15-25), weist auf die Sintflut zur Zeit Noahs hin (z.B. Alma 10:22), spricht von einer Menschengruppe, die durch Gott zur Zeit des Turmes von Babel zum amerikanischen Kontinent geführt wurden (Ether 1:3-5, 33), berichtet von Begebenheiten im Leben der Patriarchen (z.B. 2. Ne. 3:4-16) und sagt aus über die Berufung, das Wirken und die Worte Mose. (z.B. 1. Ne. 17:23-31; 2. Ne. 3:16-17; sieh auch GESETZ MOSE). Das fünfte Kapitel im 1. Nephi sorgt für einen Überblick des biblischen Berichtes den Lehis Familie von Jerusalem mitbrachte (sieh METALLPLATTEN DES BUCH MORMON UND BERICHTE), und beleuchtet wichtige biblische Begebenheiten, besonders Israels Exodus aus Ägypten, aber ohne die im Pentateuchos vorzufindenen Einzelheiten. Beispiel und Lehren der alttestamentarischen Propheten, Richter und Könige waren auch Bestandteil der biblischen Aufzeichnungen der Lehi Gruppe. Da diese israelitische Gemeinschaft dem Gesetz Mose folge leistete (2. Ne. 25:24), wurden die alt-testamentarischen Bräuche unter den Menschen im Buch Mormon fortgesetzt.

Wenigstens ein drittel der Schriften Jesajas befinden sich im Buch Mormon. Somit ist es das meist zitierte Buch der Bibel in diesem Text. Zweiundzwanzig der sechsundsechzig Jesaja Kapitel werden im Buch Mormon entweder ganz oder teilweise erwähnt. (insgesamt 433 der 1,292 Jesaja Verse). Typisch für das Buch Mormon ist das ihre Propheten und Schreiber jene Kapitel auswählten, die Gottes Bundesverhältnis und Versprechen mit Israel, die Aufgabe und Berufung des Messias, und die Prophezeiungen über die Endzeit besonders hervorheben. Dieselben Themen sind auch in der Theologie der Heiligen der Letzten Tage vorherrschend (KP; GA 3, 4, 9, 10).

Die Unterweisungen des Maleachis sind im Buch Mormon wichtig, weil der auferstandene Jesu sie zitiert und betont hat (sieh 3. Ne. 24-25, Mal. 3-4; LuB 2:1-3). Maleachis Worte in Bezug auf einen Boten, der gesandt wird den Weg für das zweite Kommen Christi vorzubereiten; das Zehntenzahlen und weitere freiwillige Opfergaben, sowie die Mission des Elijas in den letzten Tagen, bilden daher einen zusätzlichen und wichtigen Kernpunkt in der Theologie der HTL Gemeinschaft.

Weil die im Buch Mormon erwähnte Hauptgruppe ungefähr sechshundert Jahre vor Anfang des Neuen Testamentes verzog, hatten die Schreiber im Buch Mormon keinen Zugang zum neutestamentarischenText. Aber sie hatten für ihre Lehren, die mit dem Neuen Testament in etwa parallel laufen, Zugang zu zwei wichtigen Quellen: der auferstandene Jesu und Offenbarung. Christus, als Auferstandener, hielt auf dem amerikanischen Kontinent eine Predigt für seine Zuhörerschaft, die seiner Predigt am See Gennesaret sehr ähnelt. Aber er fügte wichtige Ergänzungen und Erklärungen hinzu, die sich auf ihn als Erlöser und Herrn, auf die Erfüllung des Gesetz Mose und auf die letzten Tage beziehen. (3. Ne. 11-18; sieh auch SELIGPREISUNGEN; BERGPREDIGT). Auch erörtert er ausführlicher die Aufgabe des guten Hirten der zerstreuten Schafe Israels (3. Ne. 15:12-24). MORMONS bedeutende Unterweisungen über die Taufe und über Glaube, Hoffnung und Liebe, laufen den neutestamentarischen Lehren gleich, besonders die des Paulus im 1. Korinther Brief.

IST DIE BIBEL VOLLSTÄNDIG? Heilige der Letzten Tage schätzen die Bibel als das an den Menschen geoffenbarte Wort Gottes. Jedoch erkannte Joseph Smith, daß Übersetzungen nicht immer den vollständigen Wortlaut und Sinn der ursprünglichen Propheten und anderer Schreiber, vermitteln. Und somit schrieb er im WENTWORTH BRIEF, „Wir glauben, daß die Bibel, soweit richtig übersetzt, das Wort Gottes ist; wir glauben auch, daß das Buch Mormon das Wort Gottes ist.“ (KP; GA, 8)

Joseph Smith nahm wahr, daß „Nach dem ursprünglichen hebräischen Wortlaut können unsere Begriffe von dieser Sache viel genauer bestimmt werden als nach der englischen Übersetzung. Zwischen der tatsächlichen Bedeutung dessen, was der Prophet sah and aussagte, und der gegenwärtigen Übersetzung besteht ein großer Unterschied“ (LPJS, 243; 2. Auflage, 1963) Obwohl Heilige der Letzten Tage ausdrücklich das was in der heutigen Bible vorhanden ist anerkennen, sind sie sich dennoch davon bewußt, daß mit mehr zu rechnen ist wie im gegenwärtigen biblischen Text geschrieben steht.

Abgesehen von den Schwierigkeiten, die mit dem übersetzen von Alt- ins Neusprachliche verbunden sind, lassen die Schriften ferner durchblicken, daß Teile des biblischen Originaltextes entweder verloren gegangen oder verderbt sind. (z. B. 1. Ne. 13:28-29; LuB 6:26-27; 93:6-18). Der Prophet Joseph Smith sprach von dieser Unvollständigkeit der Bibel wenn er erklärte, daß „Aus verschiedenen Offenbarungen, die wir erhalten hatten, ging hervor, daß viele wichtige, die Seligkeit der Menschen betreffenden Stücke aus der Bibel herausgenommen worden waren oder verlorengingen bevor sie zusammengestellt wurde.“ (LPJS, 11) Später sagte er das „viele Anweisungen von Beginn an dem Menschen vermittelt wurden, die aber nicht mehr in unserem Besitz sind .... Wir haben, was wir haben und die Bibel enthält was sie enthält“ (LPJS, 61) Der Prophet Joseph Smith erwähnte weiterhin, „Ich glaube an die Bibel, wie sie lautete als sie aus der Feder der ersten Schreiber hervorkam. Unwissende Übersetzer, nachlässige Abschreiber oder arglistige, verdorbene Priester haben viele Irrtümer hineingebracht“ (LPJS, 276).

Elemente von Übersetzungsfehlern, Unvollständigkeit and andere Mängel schwächen somit den biblischen Bericht, aber der Geist dessen Botschaft offenbart immer noch genug vom Wort Gottes, daß seine ernannten Absichten in Erfüllung gehen werden. Joseph Smith fasste es so zusammen: „Durch die freundliche Fügung unseres Himmlischen Vaters ist ein Teil seines Wortes, daß er den früheren Heilgen gegeben hat, in unsere Hände gekommen und wird uns angeboten mit der Verheißung eines Segens, oder auch mit der Androhung einer Strafe, je nachdem wir ihm gehorchen oder nicht“ (LPJS, 53-54). Heilige der Letzten Tage vertrauen weiterhin der allgemeinen Richtigkeit des biblischen Textes, wissend, daß der Text nicht immer fehlerfrei ist. Folglich studieren und ehren sie die Bibel, besonders im Rahmen anderer Schriften und neuzeitlicher Offenbarung, die manches über die Bibel und das interpretieren der Bibel aussagen. Wenn sie die Schriften studieren und über das Gelesene nachdenken, bitten sie um Inspiration vom Herrn die Botschaft der Bible besser verstehen zu können und wie man sie wirkungsvoller im Leben anwenden soll (Moro. 10:3-5).

BESTÄTIGUNG DER ERSTEN PRÄSIDENTSCHAFT ÜBER DEN WERT DES BIBELSTUDIUMS. Jeder Präsident der Kirche Jesu Christi hat die Mitglieder ermutigt die Schriften zu lesen und deren Lehren anzuwenden, so wie die Schriften uns auch dazu ermahnen. (2. Tim. 3:16; 1. Ne. 12:23). Beweis dieser Ermutigung verdeutlichte sich 1983, das Jahr was in den Vereinigten Staaten als „Jahr der Bible“ ausgerufen wurde, und in welchem die ERSTE PRÄSIDENTSCHAFT der Kirche das Lesen und die Anwendung der Bibel im täglichen Leben mit einer offiziellen Erklärung bekräftigte: „Wir empfehlen allen Menschen, wo immer sie auch sein mögen, täglich in den Schriften zu lesen, darüber nachzusinnen und ihre göttlichen Wahrheiten zu beachten.“ Fernerhin bezeugten sie ihre Einstellung zur Bibel, nämlich das die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die Heilige Schrift akzeptiert und das sie zum Glauben und in der Lehre unentbehrlich ist.“ Das die Kirche sich dem Bibelstudium und der Gelehrsamkeit gegenüber verpflichtet fühlt, lässt sich schon durch die von der Kirche erweiterte Ausgabe der englischen King James Bibel erkennen. „Darüber hinaus,“ fuhr man fort, „ist die Bibel der für den alljährlichen Erwachsenen- , Jugend-, und Kinderrunterricht bestimmte Text.“

In derselben Bestätigung betonte die Erste Präsidentschaft die Aufgabe und den Wert der Bibel im Leben des Individuum. „Wenn man die Bibel gebeterfüllt und ehrbietig liest,“erklärten sie, „wird die Heilige Schrift zu einem unschätzbaren Band, die die Seele des Menschen zur Rechtschaffenheit bekehrt. Vorherrschend unter den Tugenden der Heiligen Schrift ist die Bestätigung das Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, derjenige durch wem ewige Errettung allen zuteil werden kann.“ Ferner versprachen Sie das „wenn wir die Schriften lesen und sie uns zum Nutzen machen, dann machen wir Gebrauch von einem begehrenswerterem Teil der Weltliteratur,“ und sie ermutigten alle „zur Quelle der Wahrheit zu kommen: erforscht the Schriften, lest sie in euren Heimen und lehrt euren Familien was der Herr durch den inspirierten Text der Heiligen Schrift gesagt hat.“ („Bestätigung der Ersten Präsidentschaft,“ 3)

Die Art und Weise wie Heilige der Letzten Tage von der Bibel Gebrauch machen unterscheidet sich in sofern von der judeo-christlichen Gebrauchsnorm, daß für Sie die Bibel nicht als einzig maßgebende Quelle von Autorität gilt. (Siehe: SCHRIFTEN: AUTORITÄT DER SCHRIFTEN). Sie interpretieren und verstehten den Inhalt der Bible besser an Hand vier wichtiger Hilfsmittel: (1) Andere bereichernde Schriften, die zum Verständnis der biblischen Lehre eine klärende Perspektive bringen. (2) Treffende Aussagen neuzeitlicher Propheten und Apostel über die Bedeutung gewisser Bibelstellen; (3) Die Joseph-Smith-Übersetzung der Bibel; und (4) persönliche Offenbarung durch die Gabe des Heiligen Geistes ergänzen das Einvernehmen der Schriften. Infolgedessen haben Heilige der Letzten Tage größeren Zugang zur wahren Bedeutung vieler schwierigen Bibelstellen, die die Christenheit seit zwei Millennia spaltet.

Die Bibelperspektive Heiliger der Letzten Tage wurde in einer Aussage des siebten Kirchenpräsidenten, HEBER J. GRANT gut zusammengefasst wenn er versichert, daß er „Sein ganzes Leben lang zusätzliche Beweise gefunden hat, die die Bible als das Buch der Bücher bejahen und daß das Buch Mormon der größte Zeuge zu Gunsten der biblischen Wahrheiten ist, der je veröffentlicht wurde.“ (IE 39 [November 1936]: 660.)

BIBLIOGRAPHIE

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Welch, John W. The Sermon at the Temple and the Sermon on the Mount. Salt Lake City, 1990.

VICTOR LUDLOW

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HEILIGE DER LETZTEN TAGE UND IHR GLAUBEN AN DIE BIBEL


Die Kirche glaubt an das in der Bibel enthaltene Wort Gottes.  Es „anerkennt die Bibel als das hervorragenste ihrer maßgebenden Lehrbücher und stellt sie unter den Büchern, die sie als ihre geschriebenen Führer in Sachen des Glaubens und der Lehre bezeichnet ... Sie betrachtet die Bibel mit der selben Ehrerbietung und Heiligkeit wie die anderen christlichen Glaubensgemeinschaften“ (GA, 237; 5. Ausgabe, 1961).

Heilige der Letzten Tage schätzen die Bible aus manigfaltigen Gründen. Sie  enthält die Offenbarung Gottes in jeder von einem Propheten geleiteten DISPENSATION oder Epoche. Auch lesen und folgen HLT der Bibel wegen den in ihr enthaltenen wertvollen und geistigen Anweisungen und Geschehnissen. Während ein Teil des Alten Testamentes das Gesetz Mose beschreibt und dieser Teil für Heilige der Letzten Tage durch das Sühnopfer Christi in Erfüllung gegangen ist (3. Ne. 9:17), beinhaltet es weiterhin alttestamentarische Geschichten, Gebote, Verordnungen, Sprüche und prophetische Schriften, die für Mitglieder der Kirche noch stets das wesentliche Schema des an seine Kinder gerichteter Wille Gottes verdeutlichen und wie sie sich ihm gegenüber zu verhalten haben.

Heilige der Letzten Tage halten das Neue Testament in Ehren, weil es über die Geburt, das Werk, das Sühnopfer und die Wiederauferstehung des Erlösers Jesu Christi berichtet. Die Lehren Jesu im Neuen Testament beinhalten Kernlehren der HLT, und die Erstrangigkeit dieser Lehren werden durch das frequente Auftreten in anderen MAßGEBENDEN SCHRIFTEN und in den Ansprachen und Schreiben von Kirchenführern als inspiriert akzeptiert.

Der Bericht der Apostel im Neuen Testament wird wegen deren Lehren und sinnvollen und inspirierten Rat äußerst geschätzt, so auch die Geschichtsführung der Apostel über die Herausforderungen der Evangeliumsverkündigung, das Beibehalten der ursprünglichen Lehre Christi, die Verfestigung der Glaubenseinigkeit und das fördern von Rechtschaffenheit unter den Gläubigen in einer rasch anwachsenden Kirche. Heilige der Letzten Tage sind fernerhin mit Zitaten eines Abfallens (sieh ABFALL) in den Briefen der Apostle und der Notwendigkeit einer WIEDERHERSTELLUNG vertraut, etwas was sie als Mitglieder der Kirche dazu anspornt in ihrem Glauben aktiv und standhaft zu sein, und wahrheitsgetreu in der Liebe Christi zu verweilen.             

Obwohl Heilige der Letzten Tage die Bibel inniglich schätzen, betrachten Sie sie  nicht als einzige Quelle göttlicher Autorität, als Glaubensrichtlinie, oder persönliche Anleitung. Sie studieren zusätzlich Schriften, die von Gottes Handlungen mit anderen Völkern der Antike sprechen, wie zum Beispiel diejenigen im Buch Mormon. Miteinbegriffen sind auch die Lehren des Propheten Joseph SMITH und die von anderern neuzeitlichen Propheten and Apostel. (Siehe: LEHRE UND BÜNDNISSE; GENERAL AUTORITÄTEN; JOSEPH SMITH BIBEL ÜBERSETZUNG [JSÜ]; KÖSTLICHE PERLE):  Heilige der Letzten Tage betrachten persönliche Offenbarung als die tiefste  Eingebung beim nachvollziehen der Schriften und beim Erkennen des Willen Gottes.

Diese obenbenannten Quellen harmonisieren, optimieren und klären einander, und helfen heutigen Lesern sie wahrheitsgetreu zu verstehen und zu deuten.            

Heilige der Letzten Tage glauben fest an all das was Gott offenbart hat. Sie streben danach Gottes Wort zu verstehen und danach zu leben wann immer es in Wahrheit und mit der richtigen Befugnis verkündet wurde. Fernerhin glauben sie, daß Errettung in und durch Jesus Christus kommt und nicht durch irgendeine Kombination von Worten oder Büchern.  Sie glauben an Gott den Vater und seinen Sohn Jesus Christus, dessen Worte und Wege durch langwieriges SCHRIFTENSTUDIUM, durch dienen, Gebet, und durch persönliche Offenbarung durch die Macht des Heiligen Geistes, erkannt werden kann.    

BIBLIOGRAPHIE

Matthews, Robert J. A Bible! A Bible!. Salt Lake City, 1990.

PAUL HEDENGREN           

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DIE ENGLISCHE KING-JAMES-VERSION DER BIBEL

In diversen Ländern, wo die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage etabliert ist, macht sie von einer Bibel Gebrauch, die in ihrer gebietsüblichen Sprache übersetzt worden war.  In englisch-sprachigen Ländern verwendet die Kirche hauptsächlich die King-James oder „Authorized Version“ [d.h. maßgebendeVersion] (KJV), weil sie grundlegend der englische Text ist, den auch der Prophet Joseph Smith gebrauchte, und weil spätere Kirchenführer dessen Benutzung offiziell befürworteten. Die Kirche hebt keinen Anspruch darauf, dass die KJV einwand- oder fehlerfrei sei, dennoch ist sie zur Zeit die bevorzugte englische Version.  Verständlicherweise benutzte die Kirche sie auch zur Neuausgabe 1979, und als Basis für spätere Veröffentlichungen.

Die Bücher der Bibel waren ursprünglich in Hebräisch, Aramäisch oder Griechisch niedergeschrieben worden.  Keines der Urmanuskripte exestiert heutzutage, aber sie sind in viele Sprachen der Antike abgeschriebent und übersetzt worden. Viele der frühen Papyri und Pergamente haben überlebt, und zahllose moderne Übersetzungen hat man durch sie  erstellten können.

Zwischen 1604 und 1611 wirkten vierundfünzig Gelehrte daran die King-James-Version der Bibel hervorzubringen.  Sie war nicht die erste englische Übersetzung.  An Hand der lateinischen Vulgata hatte John Wycliffe schon 1382 die Bibel ins Englische übersetzt; eine überarbeitete Auflage wurde 1388 veröffentlicht. Zwischen 1523 und 1539 übersetzte der Engländer William Tyndale den Pentateuch (die 5 Bücher Mose) aus dem Hebräischen und das Neue Testament aus dem Griechischen.  Später, aber noch stets im selben Jahrhundert, erschienen weitere Übersetzungen, einschließlich die protestantische Genfer Bible (1560) und die Bischofs Bibel 1568.  Die vorige wurde unter den Laien sehr populär und die letztere unter den protestantischen Bischöfen.  Die katholische, Vulgata-basierte Rheim-Douai Bibel wurde 1609 fertiggestellt (Neues Testament 1582, Altes Testament 1609)

Um Unstimmigkeiten unter Anglikanern und Puritanern zu beschwichtigen, forderte König James I eine Gruppe von Gelehrten auf eine Version der Bibel zu erzeugen, die für den offiziellen Gebrauch in den englischen Kirchen bestimmt werden konnte. Sie benutzten die besten zugänglichen Texte, insbesonders den mehrsprachigen Textus receptus, der ihnen das Alte und Neue Testament respektiv in Hebräisch und Griechisch, sowohl wie in anderen Sprachen darbot.  Auch wurde eine Reihe von geachteter englischer Bibeln gewissenhaft verglichen und verwendet. 

Die so entstandene King-James-Bibel Version wurde 1611 veröffentlich.  Weitere Auflagen der KJV erschienen das ganze 17. Jahrhundert hindurch, was zu vielen Druckfehlern führte.  Die Cambridge (1762) und Oxford (1769) Auflagen boten einen überarbeiteten Text dar, mit modernisierter Rechtschreibung, richtiggestellter Zeichensetzung, erweitertem Kursivdruck und aufgebesserten Seitenrandanmerkungen.  Viele zusätzliche englische Versionen wurden veröffentlicht, besonders angesichts der Offenlegung weiterer früher Manuskripte, beginnend mit dem von Constantin von Tischendorfs 1844 erstmals entdecktem Fund im Katerina Kloster zu Sinai.  Generell gesehen, versuchten jene Übersetzungen die altzeitlichen Texte mit einer zeitgenössischen Sprache zu versehen, die zugleich die Form der ältesten vorliegenden Manuskripte so gut wie möglich wiederspiegelte. 

Heilige der Letzten Tage haben aber keinen ausgiebigen Gebrauch von jenen und weiteren diversen Übersetzungen gemacht, weil viele davon überzeugt sind, dass solch ein Popularisieren dazu neigt, das sakrale Wesen der Bible zu verwässern.  Auch sind sie der Auffassung, dass Varianten in diesen alten Schriften verhältnismäßig gering sind und die wesentliche Botschaft der Bibel nicht beeinflusst haben. Auf jeden Fall werden eine Mehrzahl dieser Aufzeichnungen anderswo im Vergleich mit den Schriften der Heiligen der Letzten Tage sowieso bekräftigt.

Obwohl die KJV, die englische Bibel war, von der Joseph Smith Gebrauch machte, sah er sie nicht als vollkommen, oder als offizielle Übersetzung an; aus diesem Grund studierte er Hebräisch und bemühte sich eine inspirierte Revision der Bibel zu erstellen.  Joseph erklärte, dass er gewisse Aspekte der lutherischen Bibel bevorzugte (Kirchengeschichte 6:307, 364).  Weitere Führer der Kirche des neunzehnten Jahrhunderts unterstrichen die Notwendigkeit einer größeren Genauigkeit und einer wahrheitgetreueren Übersetzung der Bibel.

Leiter der Kirche des zwanzigsten Jahrhunderts haben eine Vielfalt von Begründungen angeführt, warum sie den fortwährenden Gebrauch der KJV billigen: es war die zur Zeit der Wiederherstellung geläufige Übersetzung der englisch-sprachigen Welt; ihre Sprachart ist in allen Standardwerken vorherrschend; eine Vielzahl von Schriftstellen des Buches Mormon, welche mit der Bibel parallel laufen, wurden im englischen Stil der KJV übersetzt; die Joseph-Smith-Übersetzung der Bibel basiert auf die KJV, 90 Prozent der Verse sind unverändert. Alle neuzeitlichen Propheten der Kirche haben und gebrauchen noch stets die KJV.  Die folgerichtige Anwendung der KJV in allen kirchlichen Veröffentlichungen ermöglichte normgerechte Anmerkungen und Inhaltsverzeichnisse.

Die KJV wird von vielen als ein Meisterwerk der englischen Literatur betrachtet.  Man hat es als „das edelste Monument der englischen Prosa“ bezeichnet; gewisslich ist es das einflussreichste.  Ihre Übersetzer zeigten „ein großes Einfühlungsvermögen“ und ihr Werk war zu einem „vielgerühmten und unerhörten Einfluss bestimmt“ (Speiser, lxxiii-iv) .  H. L. Mencken lobte die KJV als das “wahrscheinlich schönstes Schriftstück der Weltliteratur“ (Paine, viii).

Es sollte erwähnt werden, dass die KJV eine relativ konservative Übersetzung darstellt. Normalerweise sollte das als Stärke empfunden werden, obwohl es bei Zeiten Unklarheiten verschafft.  Dem heutigen Sprachgebrauch nach gilt ihre Ausdrucksweise als archaisch und ungrammatisch, was die Schreibung von Namen im Alten und Neuen Testament (wie z.B. Englisches Isaiah/Esaias und Elijah/Elias) miteinschließt. 

Identische Worte in den synoptischen Evangelien sind manchmal unterschiedlich übersetzt , und einige Druckfehler nie korregiert worden (z.B. #24 Mt. 23:24, „strain at a gnat,“ [„Ihr siebt eine Mücke an“] anstatt von „you strain out a gnat“ [Ihr siebt eine Mücke aus]).

Nachdem Präsident J. Reuben Clark, Jr., Ratgeber der derzeitigen Ersten Präsidentschaft, eine Mehrzahl von englischen Bibelübersetzungen durchgelesen und analysiert hatte, meinte er, dass die KJV „die beste Version sei, die bis jetzt erstellt worden ist“ (Clarke, 33).  Als Beispiel führte er an, dass die Übersetzer der KJV Jesus als verheißenen Messias und Sohn Gottes klar und deutlich darstellen.  Sie nahmen die Gabe der Prophezeiung, die Realität von Wundertaten, und Christus’ einzigartige Liebe als selbstverständlich an;  wohingegen moderne englische Übersetzungen dazu neigen naturalistische Erläuterungen betreffs göttlicher Handlungen zu bevorzugen, wie bei Wörtern wie „Zeichen“ (sign) anstatt „Wunder“; „Liebe“ (love) an Stelle von „Christusliebe“ (charity), und „bestimmen“ stellvertretend für „ordinieren“.  Seine Ansichten gelten unter den meisten Heiligen der Letzten Tage imme rnoch als einflussreich. Natürlich leiden nicht alle alternativ-Übersetzungen an den von Präsident Clarke identifizierten Problemen.

BIBLIOGRAPHIE

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Paine, G. The Learned Men, p. viii. New York, 1959.
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D. KELLY OGDEN                                                            

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DIE VERÖFFENTLICHUNG DER BIBEL DURCH DIE KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE

Nach siebenjähriger Tätigkeit veröffentlichten die Führerschaft und Lehrkräfte der Kirche eine neue Bibelauflage der englischen King-James-Version der Bibel deren neuentwickelter Schriftenführer besonders hilfreich ist. Zielsetzung dieses Projektes war das Schriftstudium für Mitglieder der Kirche zu erleichtern und bedeutsamer zu gestalten indem man zusätzliche Landkarten, Diagramme, Begriffsbestimmungen, Kapitelüberschriften, Fußnoten, und Querverweise den vier maßgebenden Schriften der Kirche beifügte. Miteinbegriffen war ihr Wunsch dem Studienplan der englisch-sprachigen Kirche eine einheitliche Bibelauflage zur Verfügung stellen zu können.

Dieses Projekt entwuchs 1972 der zeitgleichen Zielsetzung das Schriftstudium als primären Studienplan für Erwachsene in der Kirche zu fördern. Vor diesem Zeitpunkt verliessen sich Lehrer der Kirche meist auf Leitfäden, die ausschließlich von Einzelpersonen oder Komitees disponiert und geschrieben wurden. Die Erste Präsidentschaft der Kirche beauftragte dieses Vorhaben und ernannte einen „Ausschuß für Schriftstudienhilfe,“ der später als „Veröffentlichungskomitee Heiliger Schriften“ bezeichnet wurde, um dieses Werk zu beaufsichtigen. Dieses Komitee bestand anfänglich aus Thomas S. Monson, Boyd K. Packer und Marvin J. Ashton vom Kollegium der Zwölf Apostel. Ashton wurde später eine andere Aufgabe zugeteilt und Bruce R. McConkie trat an seine Stelle.

Dieser Ausschuß erwählte fähige Gelehrte, Bearbeiter und andere Fachkräfte aus der BRIGHAM YOUNG UNIVERSITÄT, dem KIRCHENBILDUNGSWESEN und der DESERT BOOK COMPANY, die sachkundig im disponieren und herausgeben solcher Unternehmen waren und forderte sie auf die neuen HLT Studienmittel für Leser so zu gestalten, daß sie den King-James-Text besser verstehen können. Schon seit Anfang dieses Projektes entschied sich die Erste Präsidentschaft der Kirche die King James Bible unverändert in Gebrauch zu nehmen. Dieser Bibeltext, zusammen mit dem Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und der Köstlichen Perle, wurde in eine Komputer-datenbank eingetragen. Jeder Vers wurde rezensiert und wichtige Themen und Termen indentifiziert. Danach erzeugte der Komputer lange Drucklisten möglicher Querverweise denen sinnvolle Zitate entnommen wurden. Bei diesem Verfahren wurden jene Stellen im Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und der Köstlichen Perle bevorzugt, die sich als hilfreich erwiesen und unter Mithilfe von vielen inter-biblischen Querverweisen den Text weiterhin klarstellten. Diese Angaben erscheinen jetzt in den Fußnoten und im Topical Guide, d.h. einer Konkordanz mit einem umfangreichen Sachregister von Querverweisen. Der Bible Dictionary (hier ein lexikonartiges Wörterverzeichnis), 24 buntgedruckte Seiten mit Landkarten und ein vollständiger Gazetteer (ein alphabetisches Ortsnamenverzeichnis) befinden sich auch in dieser Auflage. Das Wörterverzeichnis beinhaltet präzise sich auf die Bibel beziehende Erläuterungen und erwähnt Einzelheiten, die für Heilige der Letzten Tage von besonderem Interesse sind. Außerdem wurde das Fußnotenverzeichnis mit kurzgehaltenen Erklärungen hebräischer und griechischerTermen und beinah 600 Auszügen der JOSEPH-SMITH-ÜBERSETZUNG (JSÜ) versehen. Wertvolle Zusammenfassungen am Anfang eines jeden Kapitels dieser King-James-Bibel-Version deuten, den Auffassungen Heiliger der Letzten Tage gemäß, den Kapitelinhalt wesentlicher Doktrinen und historischer Begebenheiten von vornherein an. Das Fußnotensystem dieser Bibelausgabe bringt erstmalig alle verfügbaren Hilfsmittel unter einen Nenner. Bei vorherigen Bibelausgaben war es der Fall, daß Querverweise in die mittlere Druckspalte der Seite gesetzt wurden, was Erläuterungen zu diesen Hinweisen stark limitierte. Jetzt entwarf man ein aus drei Fußnotenspalten bestehendes flexiveres System am Ende der Seite, wo die zustehende Information der in individuellen Versen kursiv-vermerkten Schriftzeichen (a, b, c, d, usw) nach Bedarf erläutert werden konnten. Diese Fußzeilen beinhalten Querverweise zu anderen Schriften, weisen auf den Topical Guide und den Bible Dictionary hin, erklären griechische und hebräische Redewendungen und stellen weitere Einzelheiten klar.

Als die Arbeit der Gelehrten und die Bearbeitung dieser Bibelversion im Frühjahr 1978 zu Ende kam, machte die Schriftsetzung ihren Anfang. Man suchte sich die Cambridge University Press in England für den Satzvorgang aus (denn sie war ja eine der ersten Druckereien, die die King-James-Version nach ihrer Veröffentlichung 1611 druckte), weil sie mit Bibelausgaben seit dem späten 15. Jahrhundert fortlaufend verwickelt war. Ihre erfahrenen Fachkräfte erwiesen sich für Mitarbeiter der Kirche in der Aufbereitung der Vorlage zum Satzvorgang und der Erstellung der ersten Seiten als unbezahlbar. Alle Bleisatzlettern wurden mit Monotyp Bleisatz erzeugt und jede Seite wurde so entworfen, daß jede Fußnote auf der selben Seite wie der dazugehörige Vers erschien. Um dem Bedarf der Programme des Kirchenbildungswesens gerecht zu werden, setzte man den Abgabetermin zur Veröffentlichung der ersten Kopien dieser Bibel auf September 1979. Dieser Termin schwebte von da ab wie eine drohende Wolke über die ganze Belegschaft. Dennoch schloß man diese anstrengende Aktion des Satzvorganges und der Paginierung von 2, 423 Seiten dieses aufwändigen Textes nach 15 Monaten intensiven Wirkens im Mai 1979 erfolgreich ab.

Verträge zum Druck und der Buchbindung wurden zunächst an die University Press und der Publishers Book Bindery in Winchester, Massachusetts vergeben, die darauffolgend einen Teil der Arbeit an die National Bible Press in Philadelphia, Pennsylvania weiterleiteten. Was zunächst als eine unmögliche Terminverpflichtung verschiedener Arbeitsgänge galt lief letzten Endes so zusammen, daß die ersten Kopien am 8. August 1979 vorzeitig geliefert werden konnten. Viele Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bestätigen, daß die Hand Gottes bei dieser monumentalen Herausgabe eine große Rolle gespielt hat.

Die Veröffentlichung dieser King-James-Version der Bibel hat ohne Zweifel neues Interesse für das Bibelstudium in der englischsprachigen Kirche bewirkt und hat das Wissen und die Anerkennung der Bibel als das Wort Gottes vertieft. Auch hat sie bewiesen, daß die Bibel in ihrer Wechselbeziehung mit weiteren heiligen Schriften der Kirche beiderseitig zufriedenstellend und anreichernd ist.

BIBLIOGRAPHIE

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Packer, Boyd K. “Scriptures,”
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WILLIAM JAMES MORTIMER