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BALLANTYNE, RICHARD

Richard Ballantyne wurde am 26. August 1817 in Whitridgebog, Roxburgshire, Schottland geboren. Seine Eltern sind David Ballantyne und Ann Bannerman. Er hatte einen starken Willen und strebte jederzeit nach Gerechtigkeit für die Unterdrückten und Gnade für die Sünder und die Schwachen. Früh in seinem Leben war Richard sparsam, etwas streng und ehrlich in seinen geschäftlichen Angelegenheiten. Später zeigte er Mitgefühl und Liebe. Seine Sorge um die Moral und das geistige Wohlergehen von Kindern veranlasste ihn, 1849 die erste HLT-Sonntagsschule in Salt Lake City zu gründen.

Ballantyne wuchs in der Wohltätigen Presbyterianer Kirche auf. Als Jugendlicher arbeitete er auf dem Bauernhof seiner Eltern. Im Alter von neun bis vierzehn ging er gelegentlich während des Winters zur Schule. Mit vierzehn wurde er Bäckerlehrling. Später kaufte er den Betrieb und verwaltete ihn, bis er Schottland verließ.

Im Dezember 1842 wurde Ballantyne im Alter von 25 Jahren bei Leith in den Wassern des Fifth of Forth als Mitglied der Kirche getauft. Im folgenden Jahr wanderten er, seine Mutter, zwei Schwestern und ein Bruder nach Nauvoo aus, wo er mehrere Geschäfte verwaltete und am Mississippi Landwirtschaft betrieb. In Nauvoo litt er gemeinsam mit vielen anderen Heiligen unter Verfolgung. Im Sommer 1846 wurden er und vier weitere Männer von einer Pöbelmenge entführt, als Geiseln gefangen gehalten und mit dem Tod bedroht. Nach zwei Wochen handelte der Mob etwas mit der Kirche aus und brachte die Männer nach Nauvoo zurück, um eine Anklage wegen Entführung zu vermeiden.

Im selben Jahr wurde Ballantyne zum Siebziger und bald danach zum Hohenpriester  ordiniert. Beim Auszug aus Nauvoo im Jahre 1846 blieb er zurück, um dabei zu helfen die Angelegenheiten der Heiligen zu erledigen. Im September desselben Jahres siedelte er, nachdem er seine Aufgabe erfüllt hatte, nach Winter Quarters über. Am 17. Februar 1847 heiratete er Hulda Meriah Clark. Sie kamen 1848 nach Utah. Ihr erster Sohn war auf ihrem Treck über die Prärie geboren worden.

Als er in Salt Lake City ankam, bedachte Ballantyne sofort die Möglichkeit von Schulen für die Kinder. Er bat um die Erlaubnis seines Bischofs eine Sonntagsschule aufzubauen. Er erhielt die Genehmigung. Weil kein angebrachter Versammlungsort zur Verfügung stand, baute er einen Raum an sein Haus an und hielt am 9. Dezember 1849 die erste Sonntagsschule in der Kirche ab. Etwa fünfzig Schüler kamen. Später wurde diese Sonntagsschule in das Versammlungsgebäude der 14. Gemeinde verlegt. Als man ihn fragte, wieso er so gern eine Sonntagsschule organisieren wollte, antwortete er:
Ich wurde früh vom Geist für dieses Werk berufen. Und ich habe oft gespürt, dass ich zu diesem Werk ordiniert wurde, bevor ich geboren war, denn selbst bevor ich mich der Kirche anschloss, fühlte ich mich veranlasst, mich um die Jugend zu kümmern. Sicherlich gibt es keine erfreulichere oder lohnende Arbeit für einen Ältesten [Jenson, Vol. 1, S. 705].

Im Herbst 1852 wurde Ballantyne auf Mission nach Indien berufen. Er kam am 24. Juli 1853 in Kalkutta an. Ogbleich die Arbeit sehr frustrierend war, arbeitete er bis zu seiner Entlassung hart und kehrte im September 1855 nach Utah zurück (siehe Asien: Süden und Südosten).

Am 27. November 1885 heiratete er Mary Pierce in Mehrehe, und etwa zwei Jahre später heiratete er Caroline Sanderson. Er und seine drei Wittwen hatten 22 Kinder und mehr als einhunder Enkelkinder.

Während seines Lebens in Utah verwaltete Ballantyne mehrere Unternehmen, darunter zwei Eisenbahnen, eine Zeitung und mehrere Handelsfirmen. Vierzehn Jahre lang war er Mitglied des Weber County Gerichts. Zum Zeitpunkt seines Todes am 8. November 1898  war er Seniormitglied des Hohenrates im Pfahl Ogden Utah.

BIBLIOGRAPHIE

Ashton, Wendell J. Theirs in the Kingdom, 2. Ausgabe, S. 235-58. Salt Lake City, 1970.
Cannon, Donald Q. und David J. Whittaker, Hg. Supporting Saints: Life Stories of Nineteenth-Century Mormons. Provo, Utah, 1985.
CHC, 3:6-9; 4:72-73; 5:478-80.
Jenson, Andrew, Hg. Latter-Day Saint Biographical Encyclopedia, Bd. 1, S. 703-706. Salt Lake City, 1971.

J. HUGH BAIRD