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BRIGHAM YOUNG UNIVERSITÄT

PROVO, UTAH CAMPUS

Die Brigham Young Universität (BYU) ist eine private Institution in Provo im Staat Utah. Sie gehört und wird geleitet von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und ist Teil des Ausbildungssystems der Kirche (CES). Etwa 33.000 Studenten aus allen fünfzig Staaten und vielen anderen Ländern studieren unter der Leitung von ungefähr 1500 Vollzeit Lehrkörpern in zehn Colleges und zwei professionellen Schulen. Etwa 80 Prozent der Studenten sind in einem der 130 verschiedenen Programme vor dem ersten Akademischen Grad eingeschrieben. Neben diesen umfangreichen Programmen bietet die BYU mit ihren 57 Instituten sowie die Jurafakultät und die Wirtschaftsfakultät für Absolventen Master- und Doktorstudiengänge in verschiedenen Disziplinen an. Im Schuljahr 1989-1990 vergab die BYU 6421 akademische Grade. Durch ihre enge Bindung zu ihrem Sponsor, nämlich der Kirche, ist die BYU bestrebt, für die bestmögliche Hochschulbildung der Jugend der Kirche zu sorgen. Dies geschieht in einer Atmosphäre, die sowohl das Lehren als auch die wissenschaftliche Forschung hervorhebt, nämlich rationales als auch offenbartes (inspiriertes?) Lernen.

Die BYU wird von der Kirche durch einen Ausschuss von Beauftragten geleitet, welche die Erste Präsidentschaft, die allgemeinen Präsidenten der Hilfsorganisationen der Frauen und ausgewählte Generalautoritäten einschließen. Die Universität wird von einem Budget der Kirche getragen, wovon ein Drittel von den Studiengebühren der Studenten kommt.

STUDENTEN. Von den 33.000 Studenten der BYU kommen etwa 10.000 aus Utah, 20.000 kommen aus anderen Staaten und 3000 stammen aus Ländern außerhalb der Vereinigten Staaten. Ungefähr 49 Prozent der Studenten sind Frauen und 51 Prozent Männer. Etwa 25 Prozent der Studenten sind verheiratet. Schätzungsweise 40 Prozent haben eine Mission für die Kirche erfüllt. Die meisten Studenten wohnen in Appartments oder in Studentenwohnheimen auf oder in der Nähe des Campus. Viele arbeiten, um sich selbst während ihres Studiums zu unterstützen. Etwa ein Drittel der Studenten arbeiten als Teilzeitbeschäftigte an der Universität.

1989 hatten die kommenden Studienanfänger beim Amerikanischen College Test (ACT) eine durchschnittliche (zusammengesetzte) Punktzahl von 24,7 (von 36 möglichen Punkten; der nationale Durchschnitt aller Studienanfänger lag in diesem Jahr bei 18,6 Punkten) und einen Highschool Notendurchschnitt (GPA) von 3,43 (von 4,0 möglichen Punkten). Zu dieser Zeit war BYU aufgrund ihrer Anzahl an Studenten vor dem ersten akademischen Grad auf Platz 5 der nationalen Privatuniversitäten, die bis zu ihrem Doktortitel weitermachten. BYU war außerdem durch die Anzahl kommender Studenten mit nationaler Leistung auf Platz 18 von allen Universitäten in den Vereinigten Staaten.

Die meisten Studenten an der BYU sind Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Mitglieder anderer Glaubensrichtungen, die LDS Verhaltensmaßstäbe akzeptieren und beachten, sind willkommen.

FAKULTÄT. Die 1500 Lehrkörper der Fakultäten an der Brigham Young Universität haben einen Abschluss von den meisten der großen Universitäten in den Vereinigten Staaten. Die meisten sind Mitglieder der Kirche. Dies ist das natürliche Ergebnis der Erwartung, dass die Lehrkörper der Fakultät völlig an der Arbeit der Universität beteiligt sein sollten. Auch sollten sie dazu fähig sein, in vollem Umfang der Mission der BYU und einschließlich des Religionunterrichts (einen positiven) Einfluss auf die Studenten auszuüben. Da Studenten somit in all ihren Vorlesungen religiös beeinflusst werden, streben Universitätsbeamte danach, für die Stellen an ihren Fakultäten die bestqualifiziertesten Mitglieder der Kirche anzuwerben Trotzdem werden auch gut qualifizierte Personen anderen Glaubens an der Fakultät eingestellt.

MISSION DER UNIVERSITÄT. Der religiöse Schwerpunkt der BYU wird in der Bekanntmachung ihrer Zielsetzung offenkundig: „Die Mission der Brigham Young Universität – gegründet, getragen und geleitet von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage – ist junge Menschen in ihrem Bestreben nach Vollkommenheit und ewigem Leben zu unterstützen. Diese Unterstützung sollte eine Zeit intensiven Lernens in einem stimulierenden Umfeld bieten, wo eine Verpflichtung zur Spitzenleistung erwartet wird und die gänzliche Erziehung des menschlichen Potentials verfolgt wird“ (S. 1).

Heilige der Letzten Tage glauben, dass das Studium aller Wahrheit besonders bedeutend für diejenigen ist, welche die rettenden Wahrheiten des Evangeliums Jesu Christi empfangen haben. Der Herr gab die Anweisung: „Lehrt eifrig, und meine Gnade wird mit euch sein, damit ihr noch vollkommener unterwiesen seiet in...dem, was sowohl im Himmel als auch auf der Erde und unter der Erde ist; dem, was ist, dem, was sich in Kürze begeben muß; ...und auch einer Kenntnis von Ländern und von Reichen...sucht Worte der Weisheit aus den besten Büchern; trachtet nach Wissen, ja, durch Studium und auch durch Glauben“ (LuB 88:78-79, 118).

Anlässlich seiner Amtseinführung sagte Dallin H. Oaks, der achte Präsident der BYU, dass „der Grund unseres Seins der ist, eine Universität zu sein. Jedoch der Grund dafür eine Universität zu sein ist junge Männer und Frauen zu ermutigen und vorzubereiten, ihr volles geistiges Potential als Söhne und Töchter Gottes zu erlangen“ (Stellungnahme von Präsident Dallin H. Oaks bei seiner Amtseinsetzung, Nov. 1971, S. 18).

GESCHICHTE. Bis in die 1870er Jahre war die wirtschaftliche Situation der Kirche dürftig, da sie Schwierigkeiten hatte, sich im Großen Becken des Westens) niederzulassen. Eine tief verwurzelte Entschlossenheit zum Lernen hatte sie dazu gebracht, in der Gemeinde Schulen zu gründen, sobald die topographische Lage der Städte gewählt worden war (siehe Akademien). Die Vision war größer als ihre Umsetzung. Obwohl die Anwesenheit in einigen Grundschulen der Gemeinde gering war, planten Präsident Brigham Young und andere die Errichtung bedeutenderer und einflussreicherer Schulen, denn, wie er meinte, „ist jegliche Wissen- und Geisteswissenschaft ein Teil der Heiligen“ (JD 10:224). „Es ist die Angelegenheit der Ältesten dieser Kirche“, sagte Präsident Young ein anderes Mal, „all die Wahrheiten der Welt anzusammeln, die das Leben und die Erlösung, das Evangelium, welches wir predigen, das Funktionieren jeder Art, die Wissenschaften und die Philosophie betreffen. Wo auch immer [sie] gefunden werden, ob in jeder Nation, jedem Geschlecht, jeder Sprache und bei allen Völkern, sollen sie diese nach Zion bringen“ (JD 7:283-84).

Demzufolge stiftete Brigham Young Ende 1875 ein Gebäude und gründete die Brigham Young Akademie in Provo. Ein einleitendes Halbjahr lang wurde dort ab Januar 1876 unterrichtet. Im April dessselben Jahres wurde Karl G. Maeser, ein junger, gut ausgebildeter deutscher Einwanderer, dazu auserwählt, die Schule zu leiten. Maeser wurde aufgetragen, dass „weder das Alphabet noch das Einmaleins ohne den Geist Gottes gelehrt werden sollten“ (Wilkinson und Skousen, S. 67). Sie Schule bgegann im Grundschulprogramm mit 29 Schülern und einem Lehrer, nämlich Karl Maeser. Ernest L.Wilkinson, der siebte Präsidenten der BYU, sagte:

„Die Schule entstand in Armut, wurde unter Konflikten aufgerichtet, verwaiste durch den Tod Brigham Youngs, .... wurde obdachlos zurückgelassen als das unversicherte Gebäude vollständig von einem Feuerbrand zerstört worden war, ihr drohten Amtsniederlegungen in der Fakultät und der Verwaltung aufgrund unregelmäßiger oder versäumter Gehaltszahlungen und sie wurde zu verschiedenen Anlässen aufgrund eines Mangels an Fonds beinahe aufgegeben. ... [Zunächst war die Akademie] eine Privatschule ohne Sponsor oder irgendeine Form von Unterstützung... Sie überdauerte nur aufgrund finanzieller Opfergaben ihrer Fakultät, dem Ausschuss von Beauftragten und freiwilliger Geschenke von ihren Freunden und von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. [Endlich, nach einem 21 Jahre langen Kampf um ihre Existenz,] wurde die Schule als eine Ausbildungshilfe der Kirche der HLT aufgenommen, die nun für ihren Fortbestand die Verantwortung übernahm [Wilkinson und Skousen, S. xi].

1903 änderte der Ausschuss der Beauftragten den Namen der Schule von Brigham Young Akademie zu Brigham Young Universität. Neun Jahre später setzte der Ausschuss die Immatrikulationsgrenze auf 1300 für die Highschool und auf 250 für das College. Im College konnten maximal fünfzehn bezahlte Lehrer arbeiten. Vierzig Jahre nach ihrer Gründung verlieh die BYU ihren ersten vierjährigen akademischen Grad.

Die Studentenzahl der Universität stieg von 1500 Studenten im Jahre 1945 auf 25.000 Studenten 1970. Seit 1970 hatte der Ausschuss entschieden, dass die Immatrikulationsgrenze zwischen 25.000 und 27.000 Studenten liegen sollte. Die Universität wuchs weiterhin Sie nahm eine respektierte Stellung neben anderen Institutionen des Staates, der Region und der Nation ein. Auch verbesserte Einrichtungen, Studenten und Fakultäten der Universität trugen zu diesem eher unscheinbaren Wachstum der Universität bei. Sie kämpft weiterhin mit erheblichen Wachstumsproblemen. Mit der anhaltenden Ausbreitung der Mitgliedschaft in der Kirche verspürt die BYU einen Druck, mehr Studenten zuzulassen als sie wirklich in der Lage ist aufzunehmen.

Die folgenden Männer haben die Institution während der vergangenen 115 Jahre geleitet: Die Brigham Young Akademie wurde anfänglich von Warren N. Dusenberry (1875-1876) geleitet und dann für eine längere Zeit von Karl G. Maeser (1876-1892), dessen Charakter und hohe Ausbildungsmaßstäbe einen permanenten Einfluss auf die junge Institution hatten. Danach waren Benjamin Cluff, Jr. 1892-1903), George H. Brimhall (1904-1921), Franklin S. Harris (1921-1945), Howard S. McDonald (1945-1949), Ernest L. Wilkinson (1949-1971), Dallin H. Oaks (1971-1980), Jeffrey R. Holland (1980-1989) und Rex E. Lee (1989- 1996), Merril J. Bateman (1996-2003) und seit 2003 Cecil O. Samuelson Präsidenten der Universität.

RELIGION UND RELIGIÖSE AUSBILDUNG. BYU Studenten, die Mitglieder der Kirche der HLT sind, werden Studentengemeinden zugewiesen, welche ihre Gottesdienste am Sonntag in den Universitätsgebäuden auf dem Campus abhalten. Jede Gemeinde hat etwa 200 Studenten. In diesen Gemeinden sorgen sich die Studenten eigenständig um die vielen seelsorgerischen Aufgaben, einschließlich Ansprachen, Unterricht, Freundschaft und Unterstützung. Soziale Aktivitäten an Werktagen werden im Kreise der Kirchengemeinden organisiert. BYU regt Studenten anderer Glaubensrichtiungen dazu an, aktiv am Gemeindeleben oder an ihren Versammlungen im Gemeindewesen teilzunehmen.

Der Religionsunterricht spiegelt die Verpflichtung zu einem weitgefächertem Lernspektrum der Universität wider. Es ist eine direkte Reaktion auf solch göttliche Offenbarungen wie „es ist unmöglich, daß man in Unwissenheit errettet werden kann“ (LuB 131:6) und „die Herrlichkeit Gottes ist Intelligenz oder, mit anderen Worten, Licht und Wahrheit“ (LuB 93:36). Der Religionsunterricht wird von fünfzig Vollzeit- und achtzig Teilzeitlehrkörpern gelehrt, die täglich über 400 Vorlesungen für etwa 30.000 Studenten unterrichten. Es werden Kurse zum Schriftstudium (dazu zählen Altes Testament, Neues Testament, Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und Köstliche Perle), zur Geschichte des Christentums, zur Geschichte der Kirche der HLT, zur Familiengeschichte (Genealogie), zur vergleichenden Religion, zu Biblischen Sprachen und zu anderen Themen angeboten.

REGULÄRE AUSBILDUNG UND AUSBILDUNG MIT AUSZEICHNUNG. An der BYU werden eine generelle und eine Ausbildung mit Auszeichnung hervorgehoben. Eine generelle Ausbildung untermauert und ergänzt Bereiche des Studienschwerpunkts. Der Lehrplan der generellen Ausbildung ist darauf ausgerichtet, Studenten darüber zu informieren, wie Studienbereiche zu ihrem gegenwärtigen Wissensstand gekommen sind. Außerdem sollen sie der methodologischen und kognitiven Einschränkungen beim Streben nach Wahrheit bewusst werden. Hinzu kommt, dass im Interesse der BYU die Entwicklung des Einzelnen ewig ist. Deshalb bringt die generelle Ausbildung eine fortdauernde Untersuchung des Evangeliums Jesu Christi mit sich und dessen Auswirkungen auf Kenntnis, Gemeinschaft und Wahrheit. Kurse im generellen Studium werden ständig von Lehrkörpern geprüft und ausgewertet, um die Einbeziehung des Lernstoffs und den Schwierigkeitsgrad der Kursstruktur zu berücksichtigen.

Das Studienprogramm mit Auszeichnung verbindet eine breite Universitätsperspektive mit einem spezifischen Schwerpunkt auf einem Hauptfach. Alle Studenten können daran teilnehmen, egal ob sie sich dazu entscheiden oder nicht, alle Vorraussetzungen für den Titel „mit Auszeichnung“ bei ihrem Abschluss zu erfüllen.

FAKULTÄTEN UND PROGRAMME (1991). Die Fakultät für Biologie und Landwirtschaft hat 100 Lehrkörper und bietet in den folgenden Bereichen Hochschulabschlüsse an: Agrarwissenschaft und Gartenbau, Tierkunde, Biologie, Botanik und Gebirgswissenschaft, Food Science (Lebensmittelwissenschaft) und Ernährungswissenschaft, Mikrobiologie und Zoologie. Außerdem leitet die Fakultät Forschungen und ein Studentenpraktikum auf einer über 3 km² großen Farm und einer etwa 25 km² großen Ranch. Die Fakultät beaufsichtigt das Ezra Taft Benson Institut für Landwirtschaft und Lebensmittel, welches das Praktikum und die Forschung in klein gehaltener Landwirtschaft und Familienernährung in Entwicklungsländern betont. Die Fakultät betreut auch einen fast 2 km² großen Wildpark im Süden Utahs und das M. L. Bean Biowissenschaftliche Museum, worin sich umfassende botanische und zoologische Sammlungen der Universität befinden.

Die Erziehungswissenschaftliche Fakultät mit ihren 95 Lehrkörpern bietet Studiengänge in Erziehungsführungswissenschaft, pädagogischer Psychologie, Grundschullehramt und Sekundarschulbildung an. Zusätzlich zu einem umfassenden Programm zur Vorbereitung von Lehrern für öffentliche Schulen und Schulverwaltern für Grundschulen und die Sekundarstufe, bietet die Fakultät Studiengänge in der frühen Kindererziehung, Sonderpädagogik (für Studenten, die mit intellektuell und emotional Behinderten oder Lernbehinderten arbeiten werden) und Kommunikationswissenschaften und Sprachstörungen (Pathologie und Audiologie der Sprache) an.

Die Fakultät für Maschinenbau und Technik hat 98 Lehrkörper in sechs Instituten: Industriechemie, Bauwesen, Elektrotechnik und technische Informatik, Maschinenbau, Betriebsausbildung, und Technologie. Zu den Forschungsprogrammen zählen das Avanced Combustion Engineering Forschungszentrum, das CAM (computergestützte Produktion) Software Forschungszentrum, das Katalyselabor, das Labor für technische Informatik und graphische Datenverarbeitung und das Programm für digitale Signalverarbeitung.

Die Fakultät für Familie, Heim und Sozialwissenschaften hat 200 Lehrkörper in 15 akademischen Instituten und Zentren. Dazu gehören Anthropologie, Kleidung und Textilien, Volkswirtschaft, Familienstudien, Geographie, Geschichte, Hauswirtschaft, Politikwissenschaft, Psychologie, Sozialarbeit und Soziologie. Die Fakultät beaufsichtigt einige Zentren und Institute, einschließlich des Zentrums für Familienstudien; das Charles Redd Zentrum für Westliche Studien, welches Forschung und Veröffentlichungen in Bezug auf den Westen Amerikas fördert und ein großes Programm für mündlich überlieferte Geschichte aufrechterhält; das Joseph Fielding Smith Institut für Kirchengeschichte, welches vorzugsweise an Forschung und an der Geschichtsschreibung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage beteiligt ist und sich sowohl an professionelle als auch an allgemeine Zuhörer und Leser richtet; das Zentrum für Familien- und Gesellschaftsgeschichte, welches die Geschichtsprogramme für Genealogie, Familie, Gemeindewesen und Gesellschaft beaufsichtigt; und das David M. Kennedy Zentrum für Internationale Studien, welches die interdisziplinären Programme in Amerikanischen, Asiatischen, Kanadischen, Europäischen, Lateinamerikanischen und Nahost Studien fördert und betreut.

Die Fakultät für bildende Künste und Kommunikation mit ihren 135 Lehrkörpern bietet 37 Fachbereiche in Kunst, Kommunikation, Design, Musik und Theater und Film. Die Fakultät besitzt für ihren eigenen Gebrauch fünf Sprechbühnen, zwei Konzerthallen, zwei Kunstgallerien, ein großes Kunstmuseum, Zentren für Journalismus, Werbung und Ausstrahlung (TV und Radio), einschließlich einer täglichen Campuszeitung, Radiostation (KBYU-FM) und Fernsehstation (KBYU-TV) der Universität. Das BYU Motion Picture Studio wurde 1991 Teil des Audiovisuellen Instituts der Universität. Außerdem touren jeden Sommer musikalische Ensembles und Tanzgruppen der Fakultät durch die Vereinigten Staaten, Europa und Asien.

Die Fakultät für Geisteswissenscahaften mit 230 Lehrkörpern bietet Hauptfächer in Asiatischen, alten, Nahöstlichen und Slavischen Sprachen und deren Literatur sowie in Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch und Spanisch und entsprechender Literatur; Geisteswissenschaften; vergleichender Literatur; Bibliotheks- und Informationswissenschaften; Linguistik; und Philosophie. Durch ihre zweijährige Missionserfahrung in einem fremden Land entscheiden sich viele Studenten an der BYU, das Sprachstudium zusätzlich zu ihrem Hauptfach fortzusetzen. Daher sprechen ungewöhnlich viele Studenten an der BYU Fremdsprachen. Die Fakultät beaufsichtet außerdem die Arbeit des Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrums, welches seinen Schwerpunkt auf computergestütze Sprach- und Literaturforschung legt; BYU Studies, eine vierteljährige Zeitschrift für die Gemeinschaft von Wissenschaftlern der HLT; das Zentrum für Christliche Wertvorstellungen in der Literatur; und ein Zentrum für Fremdsprachen, wo Studenten wohnen und ihren Tagesablauf mit Muttersprachlern verbringen, die ihnen helfen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.

Die Fakultät für Krankenpflege hat 40 Lehrkörper. Sie nimmt jährlich etwa 120 Bachelor Studenten und 15 Master Studenten in ihr NLN-akreditiertes Programm auf (National League for Nursing). Ihre Programme bieten Schwerpunkte im medizinisch-chirurgischen Bereich, im Bereich Familie, Kind und seelische Krankenpflege an.

Zur Fakultät für Physik und Mathematik mit ihren 155 Lehrkörpern gehören die Institute für Chemie, Computerwissenschaft, Geologie, Mathematik, Physik und Astronomie und Statistik. Die Fakultät hat eine Reihe besonderer Einrichtungen und Programme entwickelt, wozu vier hervorragende staatliche Zentren gehören: Röntgenbildaufnahme, Chemische Trennungsverfahren, computergestützte Ausbildung und extrem kritische Technologien zur Trennung von Flüssigkeiten. Die Fakultät betreut auch das Zentrum für Thermodynamik, das Zentrum für Statistische und Informatische Forschung, Forschungsprogramme und besondere Einrichtungen für Festkörperphysik, Astrophysik und Astronomie, Kalorimetrie, Umweltchemie, Molekularstruktur Studien, Chemische Trennungsverfahren, Erdwissenschaften und Spaltspurendatierung.

Die Sporthochschule mit 90 Lehrkörpern bietet Abschlüsse in Gesundheitswissenschaften, Tanz, Sport, Management von Freizeit und Erholung und Führerschaft von Jugendlichen an. Beim Die BYU ist Mitglied der Westlichen Leichtathletik Konferenz und nimmt an den meisten Sportwettkämpfen zwischen verschiedenen Universitäten für Männer und Frauen teil. Die Fakultät beaufsichtigt zusätzlich zu ihren eigenen Studiengängen ein campusweites Sporthochschulprogramm. Tausende Männer und Frauen beteiligen sich an mehr als sechzig Veranstaltungen. Die Sporteinrichtungen der Universität bieten nicht nur große Einrichtungen zwischen den Fakultäten für Basketball, Football und Laufen, sondern auch Laufbahnen in der Halle und draußen. Zudem gibt es Schwimmbecken und Sportplätze, welche Möglichkeiten für die Hochschulsportprogramme und auch für anderen Freizeitsport der Studenten und Mitglieder der Fakultät bieten.

Die J. Willard und Alice S. Marriott Betriebsswissenschaftschule hat in ihren sechs akademischen Instituten ungefähr 110 Lehrkörper. Dazu gehören Rechnungswesen, Unternehmensführung, Informationswissenschaft, Betriebswirtschaft, Öffentlichkeitsmanagement und organisatorisches Verhalten. Die Hochschule für Aufbaustudien bietet den Master in Rechnungswesen, in Betriebswirtschaft, den führenden Betriebswirtschaftsgrad (MBA), den Master in organisatorischem Verhalten, in öffentlicher Verwaltung und den führenden MPA Programmen. Außerdem koordiniert die BYU mit ihren sechzehn Militärlehrkörpern die Universitätsprogramme für die Luftwaffe und die Armee ROTC.

Die J. Reuben Clark Jurafakultät mit ihren 28 Lehrkörpern bietet eine sechs Semester lange Ausbildung eines professionellen Aufbaustudiums, welches zum Doktorabschluss in Rechtswissenschaft führt. Die Juristische Fakultät bietet außerdem einen Master in vergleichenden Gesetzen.

BYU bietet etliche Auslandsstudienprogramme an, einschließlich Semester in verschiedenen Ländern Europas und Asiens, Mexiko und Israel (siehe Brigham Young Universität: Jerusalem Zentrum für Nahoststudien).

AKKREDITIERUNG. BYU wird vom Nordwestlichen Interessenverband für Schulen und Universitäten anerkannt. Außerdem werden die meisten professionellen Programme der Universität nachgeprüft, ausgewertet und von nationalen und staatlichen Verbänden und Ausschüssen akkreditiert.

BIBLIOGRAPHIE

Bergera, Gary James, and Ronald Priddis. Brigham Young University: A House of Faith. Salt Lake City, 1985.

Brigham Young University Bulletin (annual catalog). Provo, Utah, 1990.

Butterworth, Edwin. Brigham Young University: 1,000 Views of 100 Years. Provo, Utah, 1975.

Clark, Marden J. “On the Mormon Commitment to Education.” Dialogue 7 (Winter 1972): 11-19.

Holland, Jeffery R. A School in Zion. Provo, Utah, 1988.

Kimball, Spencer W. “Second Century Address.” BYU Studies 16 (Summer 1976): 445-57.

King, Arthur H. “The Idea of a Mormon University.” BYU Studies 13 (Winter 1973): 115-25.

Pardoe, T. Earl. The Sons of Brigham. Provo, Utah, 1969.

Poll, Richard Douglas. The Honors Program at Brigham Young University, 1960-1985. Provo, Utah, 1985.

Waterstradt, Jean Anne, ed. They Gladly Taught: Ten BYU Professors. Provo, Utah, 1986.

Wilkinson, Ernest L., et al. Brigham Young University: The First One Hundred Years, 4 vols. Provo, Utah, 1975-1976.

Wilkinson, Ernest L., and W. Cleon Skousen. Brigham Young University: A School of Destiny. Provo, Utah, 1976.

ELIOT A. BUTLER
NEAL E. LAMBERT

JERUSALEM ZENTRUM FÜR NAHOSTSTUDIEN

Das Jerusalem Zentrum für Nahoststudien entstand aus einem „Auslandssemester“ eines Ausbildungsprogramms für Studenten vor dem ersten akademischen Grad heraus, welches 1968von der Brigham Young Universität (BYU) durchgeführt wurde. Es wurde unter Studenten, die Heilige der Letzten Tage waren, aufgrund ihrer Hingabe zu den religiösen Traditionen der Bibel, sehr bekannt. Die akademischen Angebote in dem Zentrum konzentrieren sich auf biblische und zeitgenössische Studien und korrelieren mit dem Studium der Archäologie, biblischer Geographie, Geschichte des Nahen Ostens, Judentum, Islam, Sprachen im Nahen Osten und internationalen Beziehungen und internationaler Politik. Das Studium wird durch wöchentliche Exkursionen zu biblischen und historischen Stätten in Israel und verlängerten Studienfahrten nach Jordanien und Ägypten vertieft.

Im Zentrum werden viele akademische Programme für Studenten ohne und mit erstem akademischen Grad angeboten. Diese variieren in ihrem Inhalt und ihrer Dauer, welche zwischen ein paar Wochen und sechs Monate liegen kann. Forschende Wissenschaftler der Brigham Young Universität nutzen ebenfalls diese Einrichtungen, oft zusammen mit Wissenschaftlern und Universitäten des Mittleren Ostens. Außerdem veranstaltet das Zentrum verschiedene Programme zum weiterführenden Studium, oder „Studienausflüge“ für Jugendliche und Erwachsene.

Das Zentrum bietet Studenten eine Zeit intensiven Lernens inmitten einer stimulierenden Umgebung, wo eine Verpflichtung zu hervorragender Leistung erwartet wird. Idealerweise beenden Studenten ihre Studien im Heiligen Land mit einer tieferen spirituellen und intellektuellen Wertschätzung seiner Geschichte, Völker und Kulturen.

Die Einrichtungen im Jerusalem Zentrum befinden sich auf der nördlichen Hälfte des Ölbergs, der sich direkt neben dem Mt. Scopus Campus der Hebräischen Universität befindet. Das achtstöckige Studienzentrum liegt terassenförmig am Hang. Es ist aus weißem Kalkstein aus Jerusalem gebaut. Das Design ist eine Mischung aus Kuppen, Bögen und geraden Linien. Blumengärten weisen verschiedene Baum- und Buscharten auf, welche in der Bibel erwähnt werden und das Gebäude vervollständigen. Das Innere des Zentrums mit seinen Kuppeln, Bögen, Gallerien und gewölbten Decken passt ebenfalls gut zur Nahöstlichen Umgebung. Große Fenster und geräumige Innenhöfe bieten einen großartigen Panoramablick auf das alte und das moderne Jerusalem.

In den frühen 1980ern stieß die Konstruktion des Zentrums auf energischen Widerstand von gewissen religiösen Kreisen und Israelitischen Nationalistischen Gruppen, die befürchteten, dass das Zentrum ein Stützpunkt für Mormonen zur Bekehrung der Juden werden würde. Im Sinne des Entgegenkommens und aus einem Bedürfnis für friedliche interkonfessionelle Beziehungen heraus einigten sich die BYU und die Israelitische Regierung darauf, dass das Zentrum ausschließlich für bildende und kulturelle Aktivitäten genutzt werden würde.

Das Zentrum trägt auch zur Deckung geistiger Bedürfnisse der Heiligen der Letzten Tage bei, nämlich das Heilige Land zu besuchen oder dort zu verweilen. Eine kirchliche Organisation, die aus einem Distrikt und mehreren Zweigen besteht, wurde gegründet, um jeden Sabbattag Gottesdienste abhalten zu können (siehe Mittleren Osten, die Kirche im).

BIBLIOGRAPHIE

”BYU’s Jerusalem Center Opens.” Ensign 17 (June 1987): 77.

“David Galbraith Heads BYU Jerusalem Center.” Ensign 17 (Aug. 1987): 79.

DAVID B. GALBRAITH

BRIGHAM YOUNG UNIVERSITÄT – HAWAII CAMPUS

BYU-Hawaii ist eine vier Jahre lange Institution der freien Künste, die sich auf der nordöstlichen Insel Oahu befindet. Sie ist 60 km von Honolulu entfernt. Ihre multikulturellen 2000 Studenten kommen aus über 50 Ländern: 60 Prozent aus Hawaii und vom U.S. Festland, 40 Prozent aus dem Südpazifik und der Asiatischen Kante (siehe Ozeanien, die Kirche in; Asien, Ost, die Kirche in; Asien, Süd und Südost, die Kirche in).

1865 kaufte die Kirche 24 km² Grundbesitz in Laie, wo Missionare viele Jahre lang eine Grundschule geleitet hatten. 1921 besuchte David O. McKay, ein Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel, die Inseln. Er wurde davon überzeugt, dass eine gehobenere Ausbildung auf Hawaii notwendig war, um dem Pazifischen Stromgebiet behilflich zu sein. Jedoch begannen die Kirchenführer von Oahu erst in den 1940er Jahren damit, den Bedarf an Ausbildung ernsthaft zu untersuchen. 1954 ergriff David O. McKay, derzeit Präsident der Kirche, bestimmte Maßnahmen, um eine Schule zu errichten. Er beauftragte Dr. Reuben D. Law damit, eine bewusst jüngere Universität in Laie zu leiten.

1955 waren die insgesamt 153 Studenten beinahe alle aus Hawaii. Mit 20 Lehrkörpern wurde die Kirchenuniversität von Hawaii (CCH) als zweijährige Universität gegründet. Während Arbeitsmissionare einen festen Campus bauten, begannen in sechs aus dem Krieg übrig gebliebenen Gebäuden der Unterricht. Die Schule expandierte rasch zu einer vierjährigen Lehrer schulenden Institution für Kirchenuniversitäten im Südpazifik. Dies blieb für ihre ersten (die nächsten) zwei Jahrzehnte so. Auf halbem Wege dieser Zeitperiode und nach Jahre langer Bemühung, einen Weg zu finden, um Arbeitsmöglichkeiten für die Studenten bereitzustellen, öffnete die Kirche im Oktober 1963 das Polonesische Kulturzentrum. Momentan bietet es Arbeitsmöglichkeiten für fast die Hälfte der Studenten.

In den frühen 1970ern veränderte sich die Kirchenuniversität von Hawaii zeitweise und entwickelte sich schließlich zu einer Berufsschule. Ein deutlicher Abfall der Einschreibungen war die Folge. Allerdings wurde nach sorgfältiger Prüfung und Überlegung sowohl auf Hawaii als auch in Utah die Entscheidung getroffen, die Universität als Schule der freien Künste wiederherzustellen.

1974 begannen große Umbauarbeiten, als die Kirchenuniversität von Haiwaii den neuen Namen Brigham Young Universität-Hawaii Campus erhielt. Sie wurde nun von dem Präsidenten der Brigham Young Universität in Provo, Utah, geleitet. Seit dieser Zeit sind die Einschreibungen bis auf 2000 Studenten gestiegen.

Die Universität ist von dem Westlichen Verband von Schulen und Universitäten akkreditiert. Sie ist in sieben akademische Unterteilungen organisiert. Obwohl es keine religiösen Vorraussetzungen zur Zulassung zum Studium gibt, wird von allen Studenten und Lehrkörpern erwartet, dass sie die Maßstäbe des Ehrenkodexes in Bezug auf Kleidung, Sauberkeit und Moral einhalten. Seit den späten 1960ern hat sich BYU-Hawaii in verschiedenen athletischen Wettkämpfen ausgezeichnet und nationale Championships im Rugby und im Volleyball der Männer und Frauen gewonnen.

BIBLIOGRAPHIE

Britsch, R. Lanier. Moramona: The Mormons in Hawaii. Laie, Hawaii, 1989.
Law, Reuben D. The Founding and Early Development of The Church College of Hawaii. St. George, Utah, 1972.

ALTON L. WADE