Das Buch Mormon handelt hauptsächlich von einer Gruppe Israeliten, die durch Propheten geführt wurden und die Lehren und Verordnungen des Evangelium Jesu Christi besaßen, aber bis zum Kommen Christi nach dem Gesetz Mose lebten. Als Jesus einigen von ihnen nach seiner Auferstehung erschien, organisierte er seine Kirche. Für vier Generationen lebte sein Volk in Frieden und Gerechtigkeit. Viele Details ihrer religiösen Lehren und Handlungen sind im Buch Mormon aufgezeichnet. Heilige der Letzten Tage glauben, dass diese christlichen Lehren auch für die heutige Welt zutreffend sind, weil die Lehre Gottes ewig und deshalb genau so bindend für eine Generation, wie für eine andere ist, und weil der Inhalt des Buches Mormon von damaligen Propheten mit Blick auf das moderne Zeitalter bewahrt und auserlesen wurde. Diese Lehren sind vorhanden in den Offenbarungen, die die neuzeitlichen Ausübungen, Verordnungen und Handlungen der Heiligen der Letzten Tage etablierten.
Dritter Nephi und Moroni, von Augenzeugen verfasste Berichte, bewahrten viele Worte des auerstandenen Jesu auf, die die Grundlehren, Bündnisse und heilige Handlungen der Kirche bestimmen. Schwerpunktmäßig erschließt sich folgendes:
1. Jesus gab seiner Lehre eine klare Definition: „Und dies ist meine Lehre...daß der Vater allen Menschen überall gebietet, umzukehren.... und abermals sage ich euch: ihr müßt umkehren und euch in meinem Namen taufen lassen und wie ein kleines Kind werden.... Dies ist meine Lehre“ (3 Ne. 11:32, 38-39). Dann erteilte er ihnen eine Verheißung, dass Gott sein Volk „mit Feuer und mit dem Heiligen Geist aufsuchen wird“ (3 Ne. 11:35).
2. Jesus gab dem Volk Anweisungen sich durch untertauchen taufen zu lassen und vermittelte ihnen die Worte des Taufgebetes (3 Ne. 11:26-27). Nur diejeningen, „die verantwortlich sind und imstande, Sünde zu begehen“ wurden getauft (Moro. 8:9-15; vgl. 6:3).
3. Jesus ordinierte zwölf Jünger und gab ihnen die Vollmacht in seinem Namen zu taufen (3 Ne. 11:21-22). Moroni 2:2 beinhaltet die von Jesus gesprochenen Worte während er seinen Jüngern die Hände auf das Haut legte und ihnen die Macht erteilte den Heiligen Geiste zu spenden (3 Ne. 18:36-37). Die Worte der Jünger, die nachstehend beim ordinieren von Priestern und Lehrern ausgesprochen wurden, befinden sich im Moroni 3:1-4.
4. Die Abendmahlsgebete befinden sich im Moroni 4 und 5. Die Worte der Gebete entstammen der Ich-Formulierung, die Jesus verwendete als er im 3. Nephi 18:6-11 das Abendmahl segnete und an seine Jünger austeilte.
5. Die Kirche Jesu Christi unter den Nephiten versammelte sich oft „um zu fasten und zu beten und miteinander über das Wohlergehen ihrer Seele zu sprechen... und...zum Gedächtnis des Herrn Jesus Brot und Wein zu sich zu nehmen“ (Moro. 6:5-6).
6. Diese Christen erneuerten regelmäßig ihren Bund die Gebote, die Christus ihnen auferlegt hatte zu halten, wie zum Beispiel: keine Streitigkeiten, Zorn oder Verspottung; ein zerknirschtes und reuiges Herz dem Herrn opfern; das Gesetz der Keuschheit gedanklich und in der Tat befolgen; seine Feinde lieben; eigene Habe mit den Armen teilen; verborgene Taten der Nächstenliebe tun; alleine und mit anderen beten; nicht weltlichen Dingen sondern dem Herrn zu dienen; bestrebt sein, wie Gott und Jesus vollkommen zu werden (3 Ne. 11-14; Siehe Bergpredigt). Auch wurde ihnen verheißen, dass der Geist Christi unter ihnen verweilen und sie am letzten Tag auferstehen würden.
7. Diese Kirche wurde durch Nephi3 geführt, einer der Zwölf Jünger, die Jesus erwählt und ausgesandt hatte das zu predigen, was sie von ihm gehört und gesehen hatten (3 Ne. 27:1). Dann wurde das Volk ermahnt „die Worte dieser Zwölf“ zu beachten (3. Ne. 12:1).
8. Den Anweisungen Christi zufolge wurde die Kirche nach seinem Namen genannt und Mitglieder wurden unterwiesen Gott-Vater im Namen Christi in allem anzurufen (3 Ne. 27:8-9; Siehe Name der Kirche)
9. Die Jünger heilten Kranke und wirkten Wundertaten im Namen Jesu (4 Ne. 1:5: Siehe Krankensegen).
10. Sie folgten dem Beispiel Jesu in ihren Gebeten. Sie lobten und priesen Gott. Sie baten um Vergebung, und beteten, dass der Wille Gottes geschehen möge (3 Ne. 13:9-13; 19:16-35). Weiterhin wurde ihnen geboten: „Betet in euren Familien“ (3 Ne. 18:21; Siehe Familiengebet).
11. „Sie hatten alles unter sich gemeinsam, ein jeder handelte gerecht, einer mit dem anderen.... darum gab es keine Reichen und Armen” (3 Ne. 26:19; 4 Ne. 1:3; Siehe Weihung: Gesetz der Weihung).
12. Den Belehrungen Christi entsprechend hielten sich seine Nachfolger streng daran Übeltun von ihren Gemeinden und Synagogen fern zuhalten. „Drei Zeugen der Kirche“ hatten die Verantwortung Missetäter auszuschliessen; dennoch wurde allen Beistand geleistet. Denjenigen, die mit wirklichem Vorsatz Umkehr begingen, wurde vergeben (3 Ne. 18:28-32; Moro. 6:7-8; Siehe Disziplinarverfahren).
Während den Jahrhunderten vor Christi hatten nephitische Propheten ihrem Volk die Fülle des Evengeliums gelehrt und sie auf das Kommen Christi vorbereitet. Betreffs der obenerwähnten Hauptpunkte vergleiche man folgendes mit der frühen Nephitengeschichte, von dem sich etliches bis auf das alte Israel zurückverfolgen lässt; weiteres wurde zu unterschiedlichen Zeiten durch Inspiration oder Offenbarung erteilt.
1. Die Lehre Christi – Glaube an Jesus Christus, Umkehr, Taufe, und die Reinigung aller Sünden durch das Feuer des Heiligen Geistes – wurde schon im Buch Mormon zur Zeit Nephi1 gelehrt (2 Ne. 31). Die Propheten des Nephiten-Volkes hatten oft von einem „Plan der Erlösung“ gesprochen oder, wie Alma ihn nannte, „der große Plan des Glückseeligseins“ (Alma 42:8). Sie freuten sich auf den Tag, wo Christus in die Welt kommen würde um die Menscheit aus ihrem verlorenem und gefallenem Zustand zu erlösen. Sie waren sich bewusst, dass er für die Übertretung Adams und für die Sünden all derer, „die ihre Umkehr nicht bis zum Ende aufschieben,“ sühnen würde (Alma 34:33), und dass alle Menschen körperlich auferstehen und der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes nach gerichtet werden (Alma 40-42).
2. Bündnisbedingte Taufen wurden schon seit Anbeginn der Aufzeichnungen vollzogen, insbesondere durch Alma1 bei den Wassern Mormon (Mosia 18). Sein Taufgebet ersuchte Herzensreinigung, indem der Kontrahent des Bündnisses versprach Gott bis ans Lebensende zu dienen, so dass ihm oder ihr ewiges Leben durch das Erlösungswerk Christi gewährt werden würde (Mosiah 18:12-13). Almas Gemeinschaft blieb selbst dann vereint, als sie ihren Wohnsitz unter anderen Nephiten eingenommen hatte. Diese Nephiten, die sich der Taufe unterworfen hatten, so wie Alma „auf die Weise...seine Brüder in den Wassern Mormon...taufte, gehörten zur Kirche“ (Mosiah 25:18).
3. Hunderte Jahre vor Christi wurden nephitische Priester und Lehrer ernannt (Mosia 6:3; Alma 45:22-23), geweiht (2 Ne. 5:26) und durch Händeauflegen eingesetzt (Alma 6:1; vgl. Num. 27:23). Sie wachten über die Kirche; ermahnten ihre Mitglieder sich ihres Bundes zu erinnern (Mosia 6:3), lehrten das Gesetz Mose und das Kommen des Sohn Gottes (Alma 16:18-19), und brachten die Erstlinge ihrer Herden „um gemäß dem Gesetz Mose Opfer und Brandopfer zu opfern“ (Mosia 2:3; vgl. Deut. 15:19-23) wissend, dass sie sinnbildlich auf Christus weisen (2 Ne. 11:14). Nephiten, sowohl wie Lamaniten, besaßen Tempel. Der erste wurde „nach dem Muster des Tempels Salomos“ errichtet (2 Ne. 5:16). Der Altar war ein Ort der Gottesverehrung, wo das Volk sich „ständig wachend und betend“ versammeln konnte, „damit sie vom Satan und vom Tod und von Vernichtung befreit würden“ (Alma 15:17). Nephitische Priester lehrten auch in Synagogen oder Versammlungsorten und, ideal gesehen, wurde keinen der Nephiten der Zutritt verboten (2 Ne. 26:26; Alma 32:2-12). Weil diese Priester das höhere Melchizedekische Priestertum trugen (Alma 13:6-19), konnten sie, obwohl sie keine Leviten waren, auch in den Verordnungen des Aaronischen Priestertums amtieren. Die Priester der Nephiten wurden auf eine Weise geweiht und eingesetzt, die „nach dem Sohn Gottes ausschauen würde, denn dies [die Verordnung] war ein Sinnbild seiner Ordnung“ (Alma 13:16).
4. Die bündnisbedingte Sprache des König Benjamin (ugf. 124 v.Chr.) war vergleichbar mit der Ausdrucksweise der nephitischen Abendmahlsgebete. Benjamins Gefolgschaft bezeugte, dass sie bereit waren Gottes Gebote zu halten, den Namen Christi auf sich zu nehmen, und sie gelobten daran zu denken „den Namen immer ins Herz geschrieben“ zu bewahren (Mosia 5:5-12; vgl. Num. 6:27).
5. Die Nephiten versammelten sich zum Fasten und Beten (Mosia 27:22; Hel. 3:35). Hinzu käme, dass sie, wie ihre Israelitischen Vorfahren, das Fasten auch in Verbindung mit der Trauer für die Toten ausführten (Hel. 9:10; vgl. 2 Sam. 3:35).
6. Bündniserneuerung war seit langem Teil des Gesetz Mose. Demgemäß waren alle Männer, Frauen und Kinder verpflichtet sich zu angesetzten Zeiten beim Tempel zu versammeln und sich aufs Neue Gottes Geboten gegenüber zu verpflichten (Deut. 31:10-13; vgl. Mosia 2:5). Das religiöse Recht der Nephiten zur Zeit Almas2 untersagte Zaubereien, Götzendienst, Müßiggang, Geschwätz, Neid, Hader, das Tragen kostbarer Gewänder, Stolz, Schmähung, Stehlen, Rauben, Hurerei, Ehebruch, Mord und allerart Sittenverderbnis (Alma 1:32; 16-18). Darüberhinaus äußerte sich Nephi2 gegen die Unterdrückung der Armen, Nahrung den Hungrigen vorzuenthalten, Entehrung, den Geist der Offenbarung zu verleugnen, und das Überlaufen von Nephiten zu den Lamaniten (Hel. 4:12).
7. Rechtschaffene Nephiten waren es gewohnt von Propheten, inspirierten Königen, Hohen Priestern und Obersten Richtern geleitet zu werden. Diese Leiter führten heilige Berichte, die häufig in den religiösen Zeremonien der Nephiten zitiert wurden. Die Einrichtung nephitischer Offenbarung änderte sich von Zeit zu Zeit: einige Propheten waren auch zugleich Könige, und „geringere“ Propheten wirkten unter der Aufsicht König Benjamins (WMormon 1:17-18). Andere, wie z. B. der Prophet Abinadi, waren einsame Stimmen, die zur Umkehr riefen; ihre hinterbliebene Botschaft aber war deswegen nicht weniger konstant und präzise. Sie predigten das Evangelium und die frohe Botschaft vom Kommen Christi. Sie wussten, dass er bei seiner Ankunft zwölf bevollmächtigte Führer im östlichen und westlichen Teil der Welt einsetzen würde (1 Ne. 1:10; 11:29 und 1 Ne. 12:7-10).
8. Der Name Jesu Christi war schon den frühen Propheten der Nephiten offenbart worden (2 Ne. 10:3; 25:19), und von dem Zeitpunkt an betete und handelte das nephitische Volk in seinem Namen (2 Ne. 32:9; Jakob 4:6). Alma1 nannte seine Anhängerschaft folgerichtig „die Kirche Christi“ (Mosia 18:17).
9. Den israelitischen Propheten gemäß wirkten nephitische Propheten ihre Wundertaten auch im Namen des Herrn. Zum Beispiel, Elija hatte den Himmel verschlossen (1 Kön. 17); gleichso war es mit Nephi2, der auch das Firmament versiegelte und Hungersnot verursachte; oder Nephi3, der Kranke heilte und Tote auferweckte (3 Ne. 7:19-22).
10. Die Nephiten wachten und beteten fortwährend (Alma 15:17). Es wurde ihnen geboten dreimal am Tag– morgens, mittags und abends – um Barmherzigkeit, der Befreiung aus Satans Macht, für hinreichenden Wohlstand, und für das Wohlergehen ihrer Familien zu beten (Alma 34:18-25; vgl. Ps. 55:17). Sie lehrten, dass wirksame Gebete mit liebevollen Taten verbunden sein sollten (Alma 34:26-29) um Vergebung für Sünden zu bewahren (Mosia 4:26).
11. Betreffs Reich- und Besitztum verurteilten im Buch Mormon viele der frühen Propheten das Übel nach Macht und Reichtum zu trachten. Der Zyklus, der vom Wohlstand, Stolz, Schlechtigkeit und letztendlich zur Katastrophe führt, wiederholte sich ein ums andere Mal in ihrer Geschichte und hallt wesenseigen im Deuterornomium des Alten Testamentes wider. Demgemäß schlossen rechtschaffene Nephiten einen Bund mit dem Herrn den Armen gegenüber großzügig zu sein und „einer des anderen Last zu tragen“ (Mosia 18:8).
12. Der Regel nach wurden diejenigen, die diesen notwendigen Bund eingegangen waren zu den Nephiten gezählt. Sollten sie Übertretungen begehen, dann wurden ihre Namen „ausgelöscht“ (Mosia 5:11; 6:1) – vermutlich heißt das, sie wurden von der Stammes- oder Mitgliedsliste entfernt. Ausführliche Verfahrensweisen betreffs solcher Ausschließungen wurden durch Alma1 eingeführt, und König Mosia2 gab ihm die Vollmacht Mitglieder der Kirche zu richten. Vergebung sollte jedem gestattet werden „sooft [der] Mensch umkehrt“ (Mosia 26:29-30).
Lehren und Handlungsweisen, wie diese, bereiteten den Weg auf das Kommen Christi nach seiner Auferstehung vor. Ungeachtet der vielen Vorbereitungsjahre war die sofortige Reaktion einiger Nephiten auf die Vorrede Christi so, dass sie sich immer noch wunderten „was er in bezug auf das Gesetz des Mose wollte“ (3 Ne. 15:2). Obschon die Propheten seit langem die eingeschränkte Funktion des Gesetz Mose erklärt hatten, war es dennoch ein wesentlicher Teil ihres Lebens gewesen, bis es durch Jesus erfüllt wurde (z.B. 2 Ne 25:24-25; Alma 30:3; 3 Ne. 15:2).
Die Verschiedenheit religiöser Erfahrungen im Buch Mormon ist auch aus den im Text angeführten zahlreichen und unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften ersichtlich. Außer dem Kreis orthodoxer Nephiten (und dessen von Zeit zu Zeit unbeständigem Erfolg) gab es einen ausschweifenden Kult, der sich um König Noah und seine Tempelpriester bildete (Mosia 11); eine abtrünnige durch Nehor etablierte konkurrierende Kirche in Zarahemla (Alma 1); lamanitische Zentren falscher Gottesverehrung (Alma 23:2); der böse und agnostische Korihor (Alma 30); einen unter den Zoramiten auffindbaren, erstaunlichen, aristokratischen Gebetsstand – d.h. eine erhöhte Plattform, die nur genug Raum für einen Anbeter bot (Alma 31:13-14); und geheime Verbindungen oder Genossenschaften mit ergebenen eid-verpflichteten Anhängern verpicht auf Mord und Gewinn (3 Ne. 3:9). Nephitische Vertreter des Herrn machten sich viel Mühe (wie z. B. Alma2, Ammon und Nephi2), Anhänger dieser Gruppen zum Evangelium Jesus Christi zu bekehren und sie in rechtschaffene Kirchengemeinschaften zu organisieren. Zuweilen waren Neubekehrte sogar rechtschaffener als ihre Zeitgenossen. Aber selbst unter ihnen herrschte unterschiedliches Wissen und Verständnis, da die Geheimnisse des Göttlichen von Gott an seine Propheten nur der Gewissenhaftigkeit des Hörers gemäß preis gegeben wurden (Alma 12:9-12).
Viele wesentliche Lehren und praktische Erkenntnisse schwellen die Seiten des Buches Mormon. Erwähnenswert wäre: Alma2 erläutert wie Jesus durch sein Leiden „gemäß dem Fleische wisse, wie er seinem Volk beistehen könne“ (Alma 7:12). Alma2 beschreibt wie Glauben sich in Wissen umwandeln kann (Alma 32). König Benjamin, der die Sünde als „offene Auflehnung gegen Gott” bezeichnete (Mosia 2:36-37), gibt demjenigen Hoffnung, der den „Einflüsterungen des Heiligen Geistes nachgibt und den natürlichen Menschen ablegt“ (Mosia 3:19). Ferner beschreibt Alma2 den Zustand der Geister wenn sie „zu dem Gott heimgeführt [werden], der [ihnen] das Leben gegeben hat“ (Alma 40:11). Der Prophet Jakob spricht mit Bedauern von der Nackheit der Reuelosen, die unrein vor dem Richterstuhl Gottes erscheinen müssen (2 Ne. 9:14). Benjamin rühmt den „gesegneten und glücklichen Zustand“ der Rechtschaffenen, die die Liebe Gottes gekostet haben (Mosia 2:41; 4:11). Und Lehi erläutert den Zweck des menschlichen Daseins: „Menschen sind, damit sie Freude haben können (2 Ne. 2:25). Das Buch Mormon lehrt uns an Hand zahlreicher inspirierender Darstellungen, Anweisungen und Beispiele über den einzigmöglichen Pfad, der zur Glückseligkeit führen kann.
Viele weissagende Lehren der Propheten im Buch Mormon sind in Erfüllung gegangen (z.B. 1 Ne. 13; 2 Ne. 3; Hel. 14), während andere noch in der Zukunft liegen. Ein Grund warum einige Menschen sich wunderten als Jesus erklärte, er habe das Gesetz und die Propheten erfüllt war der, dass viele der Prophezeiungen Jesajas, Nephis1 und anderer noch offen stehen – insbesondere, dass die Nephiten noch nicht mit einem erlösten Volk Israel vereinigt sind. Jesus erläuterte:“Ich... zerstöre... nicht das, was in bezug auf Zukünftiges gesprochen worden ist“ (3 Ne. 15:7). Noch zu erfüllen sind der prophetischen Sichtweite des Buches Mormon nach, Verheißungen dass die Zweige eines zerstreuten Israels in Christus wieder gesammelt- und ihre Aufzeichnungen zusammengelegt werden sollen (2 Ne. 29:13-14); auch dass der Überrest der Nachfahren Lehis durch den Herrn in hohem Maße gestärkt werden soll (2 Ne. 30:3-6; 3 Ne. 21:7-13), und dass eine große Trennung eintreten wird: Rechtschaffene werden das Neue Jerusalem in der westlichen Hemisphäre errichten (3 Ne. 21:23; Ether 13:1-9), während die Bösen vernichtet werden sollen (1 Ne. 30:10). „Und dann,“ sagt Jesus, „wird die Macht des Himmels unter sie herabkommen; und auch ich werde inmitten sein“ (3 Ne. 21:25). [Siehe auch Jesus Christus in den Schriften: Jesus im Buch Mormon.]
BIBLIOGRAPHIE
Die meisten Punkte der Lehre in Untersuchungsarbeiten Heiliger der Letzten Tage nehmen Bezug auf spezielle Themen im Buch Mormon; eine eingehende Auswertung nephitisch-religiöser Erfahrungen ist bis diesbezüglich noch nicht geschrieben worden.
Im Allgemeinen, Siehe Sidney B. Sperry, Book of Mormon Compendium (Salt Lake City, 1968); and Rodney Turner, "The Three Nephite Churches of Christ," in The Keystone Scripture, ed. P. Cheesman, pp. 100-126 (Provo, Utah, 1988).
Betreffs einer kultur-anthropoglogischen Verfahrensweise nephitisch-religiöser Einrichtungen und Ausführungen siehe John L. Sorenson, An Ancient American Setting for the Book of Mormon (Salt Lake City, 1985).
JOHN W. WELCH