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BUCH MORMON, GESCHICHTE DER KRIEGE IM

Ein Großteil des Buches Mormon handelt von militärischen Konflikten. In verschiedenen, informativen und moralisch aufbauenden Berichten erzählt das Buch Mormon über eine Vielzahl an Militärtraditionen, Technologien und Taktiken, die denen in vielen vorzeitlichen Gesellschaften ähneln (vor A.D. 1600-1700), besonders einge den Israeliten eigene Glaubensgrundsätze und Übereinkünfte, wie sie zu dem Gebiet von Mesoamerika passten.

Aus dem Buch Mormon erfahren wir, dass Krieg das Resultat von Missetaten ist. Kriege und Verwüstungen kamen über die Nephiten wegen der Streitigkeiten, Morde, wegen des Götzendiensts, der Hurerei und Greuel, „die unter ihnen zu finden waren“, während diejenigen, die „im Halten der Gebote des Herrn treu waren“, „zu allen Zeiten“ von Gefangenschaft, Tod oder Unglauben „befreit“ wurden (Alma 50:21-22).

Das Buch Mormon verurteilt indirekt Angriffskriege. Bis zur letzten Katastrophe waren alle nephitischen Militärziele streng defensiv. Es war eine gesetzlich vorgeschriebene, heilige Pflicht für alle wehrtauglichen nephitischen Männer ihre Familien, ihr Land und ihre religiöse Freiheiten zu verteidigen (Alma 43:47, 46:12), aber nur so, wie Gott es ihnen befahl (Siehe Krieg und Frieden).

KRIEGSFÜHRUNG. Im Buch Mormon waren bewaffnete Auseinandersetzungen verschiedener Intensität ein fast ständiges Phänomenon, abgesehen von den ammonitischen Bekehrten, die einen Eid ablegten, kein Blut zu vergießen, und abgesehen von einer bemerkenswerten Friedensära nach Christi Besuch bei den Nephiten. Mehrere Propheten und Helden im Buch Mormon waren Krieger, die zur Verteidigung ihres Volkes kämpften.  Die Kriegsführung spiegelt die rauhe Realität in der Geschichte des Alterums wider.

Religion und Kriegsführung standen im Buch Mormon in enger Verbindung. Gewisse Elemente der israelitischen Muster des „heiligen Krieges“ wurden im Buch Mormon fortgesetzt wie zum Beispiel die bestimmende Idee des Altertums, dass Kriegserfolge grundsätzlich vom Willen Gottes und der Rechtschaffenheit des Volkes abhingen (Alma 2:28, 44:4-5, 50:21, 56:47, 57:36, 58:33, Morm. 2:26). Nephitische Armeen zogen vor ihren Feldzügen Propheten zurate (Alma 16:5, 43:23-24, 3 Ne. 3:19) und schlossen vor ihren Kämpfen Bündnisse mit Gott. Bei einem Anlass schworen die nephitischen Soldaten einen heiligen Schwur. Sie versprachen, Gottes Geboten zu gehorchen und tapfer für den Zweck der Gerechtigkeit zu kämpfen. Sie warfen ihre Kleidungsstücke zu Füßen ihrer Führer auf den Boden und forderten Gott auf, sie selber in dieser Weise vor die Füße ihrer Feinde zu werfen, falls sie ihren Schwur brechen sollten (Alma 46:22, siehe weiter 53:17). Ein Reinheitskodex für Krieger kann man im Bericht der jungen Ammoniten unter der Leitung Helamans erkennen (Alma 56- 58).

Wie es in allen vorzeitlichen Situationen der Fall war, war die Kriegsführung im Buch Mormon eng mit der natürlichen Umgebung und Ökologie verbunden: Wetter, Höhe über dem Meeresspiegel, Terrain, Lebensmittelversorgung, Jahreszeit und Zyklen im Ackerbau. Die Geographie bestimmte teilweise die Strategie und Taktiken in der Kriegsführung im Buch Mormon (Sorenson, 1985, S. 239-76). Die günstige Zeit für Feldzüge im Buch Mormon scheint zwischen dem elften und dem vierten Monat gewesen zu sein. Dies ist mit der Tatsache verglichen worden, dass militärische Handlungen oft während der kühlen und trockenen Monate nach der Ernte, in Mesoamerika von November bis April, stattfanden (Alma 16:1, 49:1, 52:1, 56:27, Ricks und Hamblin, S. 445-77).

Tiere, entweder zum Gebrauch als Lasttiere oder zum Reiten, standen offensichtlich nicht allgemein zur Verfügung, oder sie waren in der nephitschen Welt nicht praktisch: Nie wird ein Tier im Buch Mormon erwähnt, das zu Kriegszwecken verwendet wurde.

Technologisch gesehen kämpften nephitische Soldaten auf die eine oder andere Art mit Wurfgeschossen oder Handgemengewaffen, wenn sie Aug zu Auge kämpften. Oft trugen sie eine Rüstung. Sie benutzten Metallurgie bei der Herstellung von Waffen und Rüstungen und Ingenieurwissen beim Bauen von Befestigungen. Im Buch Mormon lehrte Nephi sein Volk, wie man Schwerter fertigt, und gebrauchte dazu Labans Schwert als Modell (2 Ne. 5:14-15). Über Neuerungen erfahren wir, dass Befestigungen (von denen man früher dachte, dass sie im alten Amerika nicht vorhanden waren) weit verbreitet waren und dass die Nephiten schon im ersten Jahrhundert vor Christus Rüstungen besaßen (Alma 43:19, 48), was die Lamaniten bald nachahmten (Alma 49:24). Man hat aufgezeigt, dass die Waffen (Schwerter, Krummschwerter, Bogen und Pfeile) und Rüstungen (Brustharnische, Schilde, Armschilde, Rundschilde und Kopfplatten), die im Buch Mormon erwähnt werden, mit jenen vergleichbar sind, die in Mesoamerika gefunden worden sind. Kettenhemden, Helme, Streitwagen, Kavallerie und hochentwickelte Belagerungsmaschinen fehlen im Buch Mormon und in Mesoamerika, obgleich sie in biblischen Beschreibungen erwähnt werden (Ricks und Hamblin, S. 329-424).

Die Fähigkeit, große Soldatengruppen zu rekrutieren, auszurüsten, zu schulen, zu versorgen und in Marsch zu setzen,  stellte ein großes Unterfangen für diese Gesellschaften dar. Oft belastete es sie über ihre menschlichen Möglichkeiten hinaus und trug dadurch letztendlich zu ihrem Zusammenbruch bei. Wie die Geschichte von Moroni I und Pahoran illustriert, übte Kriegsführung einen schrecklichen sozialen und wirtschaftlichen Druck auf die nephitische Gesellschaft aus (Alma 58- 61). Die Größe der Nephitenarmee entsprach dem allgemeinen demographischen Wachstum: Armeen im ersten Jahrhundert vor Christus zählten in den Tausenden und im vierten Jahrundert nach Christus in den Zehntausenden.

Es scheint, als ob Militärorganisationen im Buch Mormon aristokratisch waren und von einer gut geschulten Erbelite beherrscht wurden. So wurden zum Beispiel Militärführer wie Moroni I, sein Sohn Moronihach und Mormon jeweils schon in jungem Alter zum obersten Hauptmann ernannt (Alma 43:17, 62:39, Morm. 2:1).

Armeen im Buch Mormon waren gemäß einem Dezimalsystem von Hunderten, Tausenden und Zehntausenden organisiert, wie es auch im alten Israel und vielen anderen altertümlichen Militärorganisationen gängig war.

Das Buch Alma hält die rauhe Realität, Anstrengung und Qualen des Krieges lebhaft und realistisch fest (CWHN 7:291-333). Die Kriegsvorbereitungen waren komplex: Oft werden Versorgungsvorkehrungen, Marschieren und Rückmärsche erwähnt. Die Kriegsstärke wurde aus den durchschnittlichen Bürgergruppen gewonnen. Die Soldaten mussten ausgerüstet und zum Marschieren und aus taktischen Gründen in Einheiten organisiert und an zentralen Stellen mobilisert werden.

Einige Schlachten wurden zu vorherbestimmten Zeiten und an ausgewählten Orten bestritten, zum Beispiel als Mormon den Lamaniten bei Cumorah entgegentrat (Morm. 6:2,  3 Ne. 3:8). Aber viele waren durch Guerrillakriegsführung oder Überraschungsangriffe gekennzeichnet: Die Gadiantonräuber plünderten typischerweise Städte, vermieden offene Konflikte, stellten terrorisierende Ansprüche und ermordeten insgeheim Regierungsbeamte.

Tatsächliche Kampfeinsätze stellten nur einen geringen Teil eines Feldzuges dar. Späher und Spione machten Essen, Pfade und den Aufenthalt der Feindestruppen ausfindig. Schlachtpläne wurden gewöhnlich kurz vor der Begegnung mit dem Feind geschmiedet und oft wurde ein Rat abgehalten, wie es zum Beispiel Moroni in Alma 52:19 tat.

Wenn der eigentliche Kampf begann, erwies sich die Kontrolle der Armem zweifellos als schwierig. Soldaten kämpften im Allgemeinen in Einheiten, die sich durch Banner unterschieden, die ein Offizier hochhielt. Moronis Banner oder „Recht auf Freiheit“ diente anscheinend einer solchen Funktion (Alma 43:26, 30, 46:19-21, 36).

Soweit man dies festellen kann, begannen Angriffe typischerweise mit einem Austausch von Wurfgeschossen, um den Feind zu verwunden und seine Moral zu untergraben. Dann folgte der Nahkampf. Die in Alma 49 beschriebene Schlacht bietet eine gute Beschreibung von Pfeil-und-Bogenduellen, die dem Handgemenge vorausgingen. Wenn sich dann Panik unter den Soldaten ausbreitete, konnte der vollständige Zusammenbruch plötzlich erfolgen und verheerend sein. Der Tod des Königs oder Befehlshabers führte gewöhnlich zur sofortigen Niederlage oder Kapitulation, wie es in Alma 49:25 geschildert wird. Der Tod eines Lamanitenkönigs während der Nacht vor dem Neujahr erwies sich als besonders entmoralisierend (Alma 52:1-2). Die meisten Verluste ereigneten sich während der Flucht und Verfolgung nach der Auflösung der Haupteinheiten. Im Buch Mormon finden sich mehrere Beispiele für die Niederlage, Flucht und Zerstörung einer Armee (z. B. Alma 52:28, 62:31).

Außerdem regelten Gesetze und Gebräuche die militärischen Beziehungen und Diplomatie. Militärische Eide wurden sehr ernst genommen. Treuegelübde der Truppen und Kapitulationseide von Gefangenen werden im Buch Mormon häufig erwähnt. Auch wurden Verhandlungen hauptsächlich mit Nichtangriffsschwüren (Alma 44:6-10, 20, 50:36, 62:16, 3 Ne. 5:4-5) beendet. Vom Gesetz her wurden Räuber oder Straßenräuber als Militärziele, und nicht gewöhnliche Verbrecher betrachtet (He. 11:28). Weitere Elemente des Kriegsrechts im Buch Mormon umfassen die Aufhebung des normalen Gerichtswesens und die Übertragung der gerichtlichen Entscheidungskraft auf kommandierende Militärbeamte (Alma 46:34), sowie Reisebeschränkungen, Warnungen vor Beginn der Feindseligkeiten (3 Ne. 3, weiter Dtn. 20:10-13), das Erteilen außerordentlicher militärischer Ausnahmen unter der Bedingung, dass diejenigen, für die eine Ausnahme gilt, Provisionen und Unterstützung leisten (Alma 27:24, weiter Dtn. 20:8, Babylonischer Talmud, Sota 43a-44a) und Foderungen in Bezug auf die menschliche Behandlung von Gefangenen und Frauen.

KRIEGE. Im Buch Mormon lassen sich 85 einzelne bewaffnete Konflikte identifizieren (Ricks und Hamblin, S. 463-74). Einige waren kurze Scharmützel, andere wiederum ausgedehnte Feldzüge. Einge waren Bürgerkriege, andere beides. Die Kriegsursachen waren unterschiedlich, und Bündnisse verschoben sich demgemäß. Zu den bedeutenden Kriegen zählen die folgenden:

In den frühen Stammeskonflikten (ca. 550-200 vor Chr.) führten soziale, religiöse und kulturelle Konflikte zu wiederholter Lamanitenaggression, nachdem die Nephiten sich von den Lamaniten getrennt hatten. Die Zivilisation der Nephiten blühte unter diesen Umständen nicht auf. Um weiteren Angriffen zu entgehen, verließen sie schließlich das Land Nephi und zogen nordwärts nach Zarahemla.

König Lamans Sohn (ca. 160-150 vor Chr.) war auf den Wohlstand der Nephiten eifersüchtig und böse auf sie, weil sie die Aufzeichnungen an sich genommen hatten (besonders die Bronzetafeln, Mosia 10:16). Er griff sowohl das Volk Zeniff (Nephiten, die ins Land Nephi zurückgekehrt waren) als auch das Volk Benjamin an (Nephiten und Mulekiten im Land Zarahemla). Als Folge dieser Feldzüge wurde Zeniff den Lamaniten gegenüber tributpflichtig. Benjamins Sieg einigte das Land Zarahemla unter seiner Herrschaft (Wmorm, Mosia 9- 10).

Der Krieg von Amlissi (87 B.C.) war ein Bürgerkrieg in Zarahemla und wurde durch eine Verschiebung der Regierung von einer Monarchie auf Richter und durch die Hinrichtung Nehors entfacht. Amlissi sprach sich als Anhänger Nehors für die Wiedereinführung der Monarchie aus. Dieser Bürgerkrieg war der erste festgehaltene Zeitpunkt, zu dem nephitische Abtrünnige sich mit Lamaniten verbündeten. Es resultiere in einem unstabilen Frieden (Alma 2-3).

Die plötzliche Zerstörung von Ammoniha (81 vor Chr.), einm Zentrum der widerspenstigen Anhänger Nehors, wurde ausgelöst durch den Zorn der Lamaniten auf gewisse Nephiten, die einige Lamaniten dazu veranlasst hatten, andere Lamaniten umzubringen (Alma 16; 24-25).

Der Auszug der Ammoniten (77 vor Chr.) aus dem Lamanitenterritorium ins Land Jerschon, um sich den Nephiten anzuschließen, führte zu einer großen Invasion der Lamaniten in nephitische Ländereien (Alma 28).

Drei Jahre später wurden viele arme Zoramiten von den Nephiten bekehrt und zogen von Antionum (der Hauptstadt der Zoramiten) nach Jerschon (dieses Land wurde den Ammoniten von den Nephiten inklusive Schutzgarantieen gegeben). Der Verlust dieser Arbeiter entzündete den Angriff auf die Nephiten durch die Zoramiten und deren Verbündete, die Lamaniten, und andere (Alma 43-44). Neue, von den Nephiten eingeführte Rüstungsarten spielten in diesem Krieg eine vorrangige Rolle.

Während dieses turbulenten Jahrzehnts trachtete ein politisch ehrgeiziger Mann namens Amalikkja mit verbündeten Lamaniten danach, nach dem Verschwinden Alma II in Zarahemla wieder die Monarchie einzuführen. Amalikkja wurde besiegt (72 vor Chr.), aber er schwor zurückzukehren und Moroni I zu töten (Alma 46-50). Ein siebenjähriger Feldzug folgte (67-61 vor Chr.). Man kämpfte an zwei Schauplätzen, einem südwestlich von Zarahemla und dem anderen an der Küste nördlich von Zarahemla. Abgelegene Städte fielen, und die Hauptstadt wurde mit Bürgerunruhen geplagt. Schließlich errungen die Nephiten einen kostspieligen Sieg (Alma 51-62).

Im kurzen Krieg von Tubalot (51 vor Chr.), eroberte Ammorons Sohn Tubalots zuammen mit  Koriantumr (ein Abkömmling König Zarahemlas)  das Land Zarahemla, aber konnte es während des politischen Chaos, das der Rebellion von Paankhi nach dem Tod des obersten Richters Pahoran folgte (He. 1), nicht behaupten. Im Anschluss daran gelangten die Gadiantonräuber an die Macht und einige Nephiten begannen nach Norden zu ziehen.

Der Krieg Moronihachs (38, 35-30 vor Chr.) folgte der Ernennung Nephi II zum obersten Richter (He. 4). Nephitische Abtrünnige nahmen zusammen mit Lamaniten die Hälfte des nephitischen Landes ein, und Nephi II trat von seinem Richteramt zurück.

Die Kriege von Gadianton und Kischkumen (26-19 vor Chr.) begannen mit der Ermordung  von zwei aufeinander folgenden obersten Richtern, Cezoram und seinem Sohn. Habgier und Machtkämpfe verursachten Konflikte mit den Gadiantonräubern um Zarahemla. Lamaniten schlossen sich Nephiten gegen diese Räuber an, bis eine Hungersnot, die durch den Propheten Nephi II vom Himmel herunter gefleht worden war, den Nephiten einen zeitweiligen Sieg verschaffte (He. 6-11).

Giddianhi und Zemnarihach (A.D. 13-22) führten fürchterliche Feldzüge gegen die wenigen rechtschaffenen Nephiten und Lamaniten, die zurückblieben waren und sich zu diesem Zeitpunkt zusammengeschlossen hatten (3 Ne. 2-4). Die Gadiantonräuber verfügten über wenig Proviant und kämpften offener und aggressiver. Sie erhoben Anspruch auf nephitische Ländereien und deren Regierung. Die Koalition von Nephiten und Lamaniten besiegte letztendlich die Räuber.

Die letzten Nephitenkriege (A.D. 322, 327-328, 346-350) begannen, nachdem eine Bevölkerungsexplosion und die Räuberplage im Land zu einem Grenzstreit geführt hatten und die Nephiten auf einen schmalen Landstreifen zurückgetrieben worden waren. Die Nephiten befestigten die Stadt Schem und erreichten irgendwie einen zehn Jahre währenden Friedensvertrag (Morm. 1-2). Allerdings unternahmen die Nephiten schließlich einen Gegenangriff im Süden. Grobe Schlechtigkeit herrschte auf beiden Seiten (Morm 6, Moro. 9), bis die Nephiten auf einem vorher festgesetzten Schlachtfeld auf die Lamaniten trafen und vernichtet wurden (ca. A.D. 385).

Viele Kapitel im Buch Mormon handeln vom Krieg, und aus mehreren Gründen.

1. Die Unausweichlichkeit des Krieges war in nahezu allen alten Zivilisationen eine fundamentale Sorge. Verfügbare Wirtschaftsressourcen wurden oft dazu beiseite gestellt, um die Militärstärke aufrecht zu erhalten und Eroberungen stellten einen Hauptfaktor in der Transformation und Entwicklung der Gesellschaft im Buch Mormon dar, wie es auch beim Wachstum der meisten Weltzivilisationen der Fall ist.

2. Das Buch Mormon ist ein religiöser Bericht, und für das Volk des Buches Mormon, wie für fast alle alten Kulturen, war die Kriegsführung etwas grundsätzlich Sakrales. Krieg wurde in einer komplexen Mischung aus religiösem Ritual und religiöser Ideologie ausgetragen.

3. Mormon, der Sammler und Kurzfasser des Buches Mormon, war selbst ein Militärbefehlshaber. Viele politische und religiöse Herrscher im Buch Mormon standen in enger Beziehung mit ihren Militärbefehlshabern oder Eliten, wenn sie nicht sogar dieselbe Person waren.

4. Wichtige religiöse Botschaften werden durch diese Berichte vermittelt. Die Kriege in der Geschichte der Nephiten bekräftigen die Worte ihrer Propheten wie die Abinadis und Samuel des Lamaniten (Morm. 1:19). Kriege waren Gottes Weg zu richten (Morm. 4:5) und zu befreien (Alma 56:46-56). Letztendlich sind sie zwingende Zeugnisse, die die Menschen heute davor warnen, demselben Schicksal Opfer zu fallen, das die Nephiten und Jarediten am Ende auf sich herabbeschworen haben (Morm. 9:31, Ether 2:11-12).

BIBLIOGRAPHIE

de Vaux, Roland. Ancient Israel. New York, 1965.
Hillam, Ray. „The Gadianton Robbers and Protracted War“. BYU Studies 15 (1975):215-24.
Ricks, Stephen D. und William J. Hamblin, Hg. Warfare in the Book of Mormon. Salt Lake City, 1990. (Weitere Bibliographieeinträge auf S. 22-24.)
Sorenson, John L. An Ancient American Setting for the Book of Mormon, S. 239-76. Salt Lake City, 1985.

WILLIAM J. HAMBLIN


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