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AUSWANDERUNGSFONDS

Im Jahre 1849 rief die Kirche den Auswanderungsfonds ins Leben, um Heilige der Letzten Tage im Osten der Vereinigten Staaten und in Europa zu unterstützen, das Zentrum der Kirche im Westen zu erreichen. Die Auswanderungsgesellschaft half wahrscheinlich über

30.000 Personen nach Utah zu kommen, bevor der Fonds 1887 aufgelöst wurde.

Mit Vermögenswerten der Kirche und Spenden von Privatleuten half der Auswanderungsfond Personen, die ihre Reise nicht ganz selbst bezahlen konnten. Da die Finanzen begrenzt waren, konnte nicht allen geholfen werden, die Unterstützung suchten. Handwerker, deren Können im Westen dringend gebraucht wurde, Personen, deren Verwandte oder Bekannte in den Fonds eingezahlt hatten, und solche, die am längsten Mitglieder der Kirche waren, wurden bevorzugt. Durch Sparmaßnahmen wie Gruppenverträge, zwei Familien in einem Planwagen oder Handcart Companies versuchte man die vorhandenen Gelder so weit wie möglich reichen zu lassen.

Geld aus dem Fonds wurde geliehen, nicht geschenkt. Geförderte Auswanderer unterschrieben einen Schuldschein und verpflichteten sich, die Anleihe zurückzuzahlen, sobald sie dazu in der Lage waren. Manche zahlten jahrelang ab, aber andere konnten ihre Schulden nie völlig tilgen; viele zahlten ihre Schulden in bar, mit Waren oder durch ihre Arbeit ab. Im Jahre 1880, am 50. Jahrestag der Gründung der Kirche, erließ Präsident TAYLOR, in der Tradition des Jubeljahres im alten Israel, den Armen die Hälfte ihrer Schulden, aber von denen, die zahlen konnten, erwartete man, daß sie ihre Schulden abbezahlten. Gegen Ende des Jahres 1887, unter dem Edmunds-Tucker-Act (sieheMEHREHE, GESETZGEBUNG GEGEN DIE MEHREHE) löste die amerikanische Regierung die Gesellschaft Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und die Auswanderungsgesellschaft auf.

BIBLIOGRAPHIE

Arrington, Leonard J. Great Basin Kingdom. Cambridge, Massachusetts, 1958.

Jensen, Richard J. “The British Gathering to Zion.” In Truth Will Prevail: The Rise of the Church of Jesus Christ of Latter-day Saints in the British Isles, 1837–1987, S. 165–98. Cambridge, Massachusetts, 1987.

DAVID F. BOONE