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DER 6. APRIL

Der 6. April 1830 ist das Datum, an dem die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage organisiert wurde. Der Prophet Joseph Smith hatte die göttliche Vollmacht die Kirche Christi in seiner Zeit wiedereinzurichten (Siehe Wiederherstellung) und es mag auch den Jahrestag der Geburt des Herrn auf Erden darstellen (LuB 20:1). Die Kirche gedenkt der Bedeutung des 6. April dadurch, dass sie ihre jährliche Generalkonferenz an oder nahe diesem Datum abhält.

Einer der frühesten Verweise auf das Datum Christi Geburt als den 25. Dezember findet sich im dritten Jahrhundert (Hippolytus, Commentarii in Danielem, 4.23.3). Gelehrte sind sich darüber einig, dass frühe Christen sich wahrscheinlich den 25. Dezember von heidnischen Festen wie zum Beispiel den durch Kaiser Aurelian eingesetzten Dies Natalis Invicti aneigneten (Hoehner, S. 11-27). Die Kontroverse um dieses Datum hat, in alten wie in modernen Zeiten, wenig Einfluss auf die HLT-Gemeinschaft gehabt (Siehe Weihnachten). Präsidenten der Kirche, einschließlich Harold B. Lee (S. 2) und Spencer W. Kimball (S. 54), haben bestätigt, dass der 6. April der wahre Jahrestag der Geburt Christi ist. Allerdings ermutigen sie Kirchenmitglieder, gemeinsam mit anderen Christen Weihnachten als besonderen Tag zu begehen, um sich an Jesu Geburt und Lehren zu erinnern.

Das tatsächliche Jahr Jesu Geburt wird häufig diskutiert. Einige argumentieren, dass die Bemerkung „eintausendachthundertdreißig Jahre nachdem unser Herr und Erretter Jesus Christus im Fleische gekommen ist“ (LuB 20:1) so interpretiert werden sollte, dass Christus 1.830 Jahre vor dem 6. April 1830 geboren wurde (Lefgren). Diese Ansicht ist sowohl in Frage gestellt (Brown et al., S. 375-83) als auch unterstützt worden (Pratt, S. 252-54). Andere bekräftigen, dass die Bemerkung nicht vorhatte, das Geburtsjahr Christi festzulegen, sondern lediglich eine oratorische Art das laufende Jahr auszudrücken darstellt.

Versuche, das genaue Geburts- und Todesdatum Christi festzustellen, werden durch eine Unmenge relevanter historischer Informationen und unterschiedliche Zeitrechnungssysteme kompliziert. Das gegenwärtige Zeitrechnungssystem ergibt sich aus der Festlegung der Geburt Christi auf das Jahr 753 a.u.c. (ab urbe condita-von der Gründung der Stadt [Rom] an), die durch den skytischen Mönch Dionysius im Auftrag von Papst Johannes I im Jahre 525 (1278 a.u.c.) erfolgte. Die Genauigkeit des Dionysischen Systems bildet den Mittelpunkt aller Diskussionen über das Geburtsdatum Christi (Hoehner, S. 11).

Das Wirken von Johannes dem Täufer begann im fünfzehnten Jahr der Regierung des Tiberius Caesar (Lk 3:1). Dies ist das einzige genaue Datum im Neuen Testament. Das fünfzehnte Jahr hätte im September des Jahres 28 begonnen und im September des Jahres 29 geendet. Allein auf dieser Grundlage kann man die Lebensdaten Christi anhand des Neuen Testaments bestimmen.

Die HLT-Kirche hat keine offizielle Position über das Geburtsjahr Christi. Der Apostel Bruce R. McConkie beantwortet die Frage bis jetzt am genauesten: „Wir glauben nicht, dass es bei dem derzeitigen Kenntnisstand, einschließlich dem innerhalb und außerhalb der Kirche Bekannten, möglich ist, mit Bestimmtheit zu sagen, auf welchen Tag die Geburt des Herrn Jesus tatsächlich fällt“ (Band 1, S. 349, Nr. 2).

BIBLIOGRAPHIE

Brown, S. Kent, et al. Buchrezension von Lefgrens April 6. BYU Studies 22 (Sommer 1982):375-83.
Filmer, W. E. „The Chronology of the Reign of Herod the Great“. Journal of Theological Studies 17 (1966):283-98.
Hoehner, H. W. Chronological Aspects of the Life of Christ. Grand Rapids, Mich., 1977.
Kimball, Spencer W. „Remarks and Dedication of the Fayette, New York, Buildings“. Ensign 10 (Mai 1980):54.
Lee, Harold B. „Strengthening the Stakes of Zion“. Ensign 3 (Juli 1973):2.
Lefgren, J. April Sixth, Salt Lake City, 1980.
McConkie, Bruce R. Mortal Messiah, Band 1, S. 349, Nr. 2. Salt Lake City, 1979.
Pratt, J. „Afterwords“ (Brief an den Herausgeber). BYU Studies 23 (Frühjahr 1983):252-54.

JOHN FRANKLIN HALL