Schriften der Heiligen der Letzten Tage offenbaren mehr über Abel, als was in der Bibel enthalten ist. Er und Kain hatten ältere Brüder und Schwestern (Mose 5:2). Abel „wurde Schafhirt“ (Gen. 4:2; Mose 5:17). Der Herr hatte seinen Eltern „das Gebot [gegeben], dass sie den Herrn, ihren Gott, anbeten und die Erstlinge ihre Herden dem Herrn als Opfer darbringen sollten“ (Mose 5:5). Adam und Eva befolgten die Gebote des Herrn (Mose 5:6) und Abel „hörte [auch] auf die Stimme des Herrn. ...Und der Herr achtete auf Abel und sein Opfer“ (Mose 5:17, 20). Auf der anderen Seite brachte Kain auf besonderes Anraten vom Satan hin ein unangebrachtes Opfer dar (Mose 5:18-19, 21; siehe weiter LPJS, S. 60-61).
Das Buch Mose erklärt die unterschiedlichen Antworten des Herrn an Abel und Kain. Es zeigt, dass Adam und Eva ihre Kinder über alles von Gott belehrten: „Und Adam und Eva …taten alles [von Gott] ihren Söhnen und Töchtern kund“ (Mose 5:12). Später wandelte Abel „in Heiligkeit vor dem Herrn“ (Mose 5:26), aber Kain „liebte den Satan mehr als Gott“ (Mose 5:18). Als sein Opfer nicht angenommen wurde, „verwarf Kain den besseren Rat, der von Gott gekommen ist ... hörte nicht mehr auf die Stimme des Herrn und auch nicht auf Abel, seinen Bruder“ (Mose 5:25-26). Als der Satan Kain versprach, „Ich will deinen Bruder Abel in deine Hände geben“, jubelte Kain, „dass ich morden kann und Gewinn erlangen“ (Mose 5:29-31; siehe weiter He 6:27). Folglich „erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und schlug ihn tot“ (Gen. 4:8; Mose 5:32). Dann sagte er: „Ich bin frei; sicherlich fallen nun die Herden meines Bruders in meine Hände“ (Mose 5:33). Dieser skrupellose Mord wird durch die Tatsache betont, dass Kain seither „aus der Gegenwart des Herrn ausgeschlossen“ war (Mose 5:41).
Das Neue Testament bestätigt Abels Treue und Gehorsam Gott gegenüber: „Aufgrund des Glaubens brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch diesen Glauben erhielt er das Zeugnis, dass er gerecht war, da Gott es bei seinen Opfergaben bezeugte, und durch den Glauben redet Abel noch, obwohl er tot ist“ (Hebr. 11:4). Joseph Smith lehrte, „dass Gott mit [Abel] geredet habe, und als er das tat und sah, dass Abel rechtschaffen war, hat er ihm da nicht auch den gesamten Evangeliumsplan mitgeteilt? … Wie konnte Abel denn ein Opfer darbringen und mit Glauben nach dem Sohn Gottes ausschauen, damit ihm seine Sünden vergeben würden, und nicht das Evangelium verstehen?“ (LPJS, S. 61; siehe weiter Mose 5:6-12). HLT-Schriften besagen auch, dass das Priestertum im Altertum durch Abel weitergegeben wurde, der von Adam ordiniert worden war (LuB 84:6-17).
BIBLIOGRAPHIE
McConkie, Bruce R. A New Witness for the Articles of Faith, S. 167-68, 340, 658-59. Salt Lake City, 1985.
STEVEN D. BENNION